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Ausgabe 52 PANORAMA

Die Gleichung deines Lebens?

FILM-EMPFEHLUNG

Auch in diesem Jahr möchte der Kaktus euch wieder einen Film vorstellen. Die Kaktus-Filmredaktion hat sich für das Familiendrama „begabt – Die Gleichung eines Lebens“ entschieden.

In dem Film „begabt – Die Gleichung deines Lebens“, welcher am 13. Juli 2017 in Deutschland veröffentlicht, unter der Regie von Marc Webb gedreht wurde und dessen Drehbuch von Tom Flynn stammt, geht es um ein junges Mädchen, welches besonders intelligent ist und daher schulisch speziell gefördert werden soll.

Mary, ein junges Mädchen, wächst bei ihrem Onkel Frank Adler in einem Vorort von Tampa auf. Gemeinsam mit Frank ihrem einäugigen Kater Fred und ihrer besten Freundin und Nachbarin Roberta führt sie ein glückliches Leben. Doch Mary ist im Vergleich zu den anderen Kindern in ihrem Alter überdurchschnittlich intelligent und ist daher beispielsweise in der Lage, die kompliziertesten Gleichungen zu lösen. Diese Begabung fällt direkt am ersten Tag in der Schule auf und als Frank den Vorschlag der Schulleitung, Mary speziell auf ihre Intelligenz zugeschnitten zu fördern, ablehnt, informiert diese die Großmutter von Mary, Evelyn, welche daraufhin das Sorgerecht für Mary einklagen möchte.

Kommen wir nun zu den Darstellern. Mary, welche von Mckenna Grace dargestellt wird, ist meiner Meinung nach die perfekte Schauspielerin für die Rolle von Mary. So stellt sie Mary teils eher erwachsener und für ihr Alter ausgesprochen reif dar, was zum einen Marys Begabung geschuldet ist und zum anderen stellt sie auch die kindliche Seite Marys dar, was zeigt, dass Mary eben trotz allem auch ein ganz normales Mädchen ist. Daher wirkt Mary bereits auf den ersten Blick sehr sympathisch auf den Zuschauer und man kauft ihr die Rolle ab.

Chris Evans, welcher den etwas in sich gekehrten und schroffen Onkel Frank verkörpert, wird seiner Rolle ebenfalls gerecht. Durch seine verschlossene Art ist es für den Zuschauer schwierig, die Gefühle und Gedanken von Frank zu interpretieren, was diesen Charakter aber ausmacht und was Evans bestens zeigen kann. Allerdings bringt er auch die herzliche und liebevolle Seite Franks auf die Leinwand, welche man ihm ebenfalls glaubt.

Bei Evelyn, Marys Großmutter, welche von Lindsay Duncan dargestellt wird, sieht das Ganze etwas anders aus. Aufgrund der Strenge und Ernsthaftigkeit, welche sie Evelyn mitgibt, wirkt sie gerade am Anfang sehr unsympathisch und man hat Angst, dass Frank den Sorgerechtsstreit um Mary verliert und daher das Kind der kaltherzigen Großmutter überlassen muss. Zum Ende der Geschichte entdeckt der Zuschauer dann doch den herzlichen Teil Evelyns, was die grandiose schauspielerische Leistung Duncans zeigt, da sie beide Seiten glaubhaft präsentiert.

Zu Roberta lässt sich nicht viel sagen, außer, dass sie einfach der pure Sonnenschein ist, sofort sympathisch herüberkommt und dem Zuschauer ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Diese Eigenschaften von Roberta verkörpert ihre Darstellerin, Oktavia Spencer, wirklich perfekt.

So kann die Besetzung des Films durchaus als eine Stärke angesehen werden, da jeder einzelne Darsteller mit seiner Verkörperung des jeweiligen Charakters dem Film  Authentizität verleiht. Auch die Botschaft, dass ein Kind es verdient hat, eine Kindheit zu haben und niemandem die Wünsche einer anderen Person aufgezwungen werden sollten, nur weil diese Person diesem Traum nicht nachgehen konnte, macht den Film sehenswert. Die Szenen, in denen die Beziehung zwischen Mary und Frank zur Geltung kommt, beispielsweise in der Szene, in der die gemeinsam am Strand herumtollen und die Szenen mit Roberta, gerade der gemeinsame Karaokeabend von ihr und Mary sind einfach nur herzzerreißend. Als einzige Schwäche sehe ich, dass man die Vorgeschichte von Franks Schwester, Marys Mutter, intensiver in den Film hätte einbringen können. Auf der anderen Seite macht es den Film aber auch zusätzlich interessant, dass man immer nur stückchenweise etwas über die Ursachen der Zerwürfnisse der Familie Adler herausfindet.

Die Schnitte zwischen den einzelnen Szenen und die Musik unterstützen die jeweilige Dramatik und Stimmung der Handlung und erzeugen somit Spannung beim Zuschauer.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Film es durchaus wert ist, gesehen zu werden,  da er aufgrund seines Themas zum Nachdenken und Mitfiebern, was mit Mary passieren wird und wie man selbst in dieser Situation handeln würde, anregt. Obwohl der Film offiziell ab sechs Jahren freigegeben wurde, würde ich den Film eher Jugendlichen und Erwachsenen empfehlen, da er ein bis zwei Themen enthält, welche Kinder möglicherweise noch nicht verstehen könnten. Wenn man einen Film sucht, der einen sowohl fesselt und amüsiert als auch zum Grübeln animiert, ist „begabt“ auf jeden Fall für Jugendliche und Erwachsene sehenswert.

Ein grandioser Film mit einer absolut tollen Handlung und einem interessanten Thema!

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