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Ausgabe 54 TITELTHEMA

Ist Verschwendung normal?

Achtlos liegengelassene Masken an jeder zweiten Straßenecke, McDonald’s-Tüten neben dem Mülleimer und auf den Tischen, und die Toiletten sind mal wieder durch Unmengen an Toilettenpapier verstopft.

Auch unsere Schule ist von täglicher Verschmutzung und respektlosem Verhalten durch Müll betroffen- sehr zum Leidwesen der Reinigungskräfte.
Dieses problematische Verhalten ist zur Normalität geworden, es hat sich inzwischen in den Alltag integriert.
Als 2020 die Coronapandemie so richtig durchstartete, wurde in Deutschland gleichzeitig viel mehr weggeschmissen. Laut dem statistischen Bundesamt „Destatis“ wurden etwa 476 kg Abfall per Einwohner entsorgt (das entspricht ca. 1,3 kg/Tag/Kopf). Zum Vergleich: 2010 wurden 103 kg weniger pro Person weggeschmissen – also nur 1,02 kg pro Tag und Kopf. Lebensmittel werden bereits vor dem Verkauf schon aussortiert und weggeworfen, welche dem Verkaufsideal nicht entsprechen. Supermärkte entsorgen Produkte, die Dellen und Flecken aufweisen oder das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben. Dabei ist dieser „Abfall“ nicht unbedingt ungenießbar, im Gegenteil: Obst und Gemüse lassen sich meist noch verwerten. Auch mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum wird das Produkt nicht schlecht, nur die Garantie des Herstellers geht verloren. Aber wieso ist das so? Seit wann ist Verschwendung normal? Die Antwort ist einfach: Einweg ist billig. Kunststoff lässt sich günstig herstellen und in jede Form bringen. Allerdings wird selbst von Mehrwegplastik nur ein kleinster Bruchteil recycelt oder wiederverwertet. Am Ende landen Kunststoff und Plastik trotzdem achtlos weggeworfen am Straßenrand, auf irgendwelchen ausländischen Mülldeponien oder noch schlimmer: im Meer. Der sogenannte „Great Pacific Garbage Patch“ (zu deutsch „großer pazifischer Müllteppich“) enthält ca. 80.000 Tonnen Plastikmüll, die sich in einem Strudel durchs Meer bewegen – das ist etwa so viel Gewicht wie acht Eiffeltürme. Fische und Schildkröten verenden qualvoll in Obstnetzen und Plastiktüten und fressen Mikroplastik, welches dann letztendlich bei uns auf dem Teller landet. Aber gibt es überhaupt Alternativen, bei all dem unnötigen Müll an Shampooflaschen, Einmaltüten und To-Go-Bechern?
Ja, denn: Nachhaltig einkaufen heißt bewusst konsumieren.
Den Verpackungsmüll etwas reduzieren kann man zum Beispiel, indem man in Unverpackt-Läden einkauft. Andra und Michael Weidemann haben hier in Varel so einen Laden eröffnet und unsere Redaktion hat ihnen einen Besuch abgestattet.

Von Carina Kunze

Chefredakteurin ab dem Schuljahr 21/22

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