Kategorien
Ausgabe 54 PANORAMA

Mal was anderes – ein Blick über den Tellerrand

Nun ist mein zweiwöchiges Schülerpraktikum schon über zwei Jahre her, doch meine Erfahrungen sind weiterhin präsent.

In diesen zwei Wochen Praktikum erhält man nicht nur einen guten Einblick in das Arbeitsleben – vor allem wie auslaugend acht Stunden Arbeit sein können – sondern man lernt auch etwas über sich selbst dazu. So habe ich insgesamt durch mein Praktikum bei der Bank mehr über das Finanzwesen und Anlagemöglichkeiten erhalten, aber auch vor allem einen Einblick in den Umgang mit Kunden bekommen und wie individuell auf jeden Einzelnen eingegangen wird. Jedoch hat dieses Praktikum mich persönlich bereichert, indem ich sowohl mehr über meine Stärken und Schwächen als auch über meine berufliche Zukunft herausgefunden habe. So weiß ich beispielsweise, dass Geduld nicht zu meinen Stärken gehört, jedoch meine Fähigkeit, unter Stress zu funktionieren, recht ausgeprägt ist. Des Weiteren habe ich für mich mitnehmen können, dass ich unbedingt eine Arbeit in Kontakt mit Menschen ausüben möchte und eine Tätigkeit, die sich komplett im Büro abspielt, nicht für mich infrage kommt.
Jedoch reicht die knappe Zeit nicht aus, um wirklich ausgiebig einen Einblick in die verschiedenen Abteilungen zu erlangen. Beispielsweise bestand mein Praktikum zum großen Teil aus der Tätigkeit hinterm Schalter, Bereiche wie der Kundenservice oder die Kreditabteilung kamen zu kurz oder wurden komplett ausgeklammert. Insgesamt hat man dabei einen Einblick in die verschiedenen Bereiche für jeweils ein bis zwei Tage bekommen. Dadurch, dass die Zeit von zwei Wochen eben sehr knapp ist, konnte sich keine wirkliche Routine und daraus folgend auch kein richtiges Empfinden des Arbeitsalltags einstellen.
Abschließend würde ich ein Schülerpraktikum von zwei Wochen dennoch als Bereicherung ansehen, da man eben mehr über seine Ansprüche und Wünsche an den zukünftigen Beruf erfährt. Wie oben bereits näher erläutert, erfährt man mehr über sich als Person. Im Gegensatz dazu ist die Möglichkeit in der Schule stark begrenzt, da dort häufig die sozialen Fähigkeiten wenig Beachtung finden.  Zudem finde ich es schade, dass das Praktikum, wie für die SchülerInnen, die aktuell die zwölfte Klasse besuchen, weggefallen ist, da man sich häufig nach dem Abitur zu wenig Zeit für praktische Erfahrungen nimmt und sich stattdessen direkt ins Studium oder in eine Ausbildung stürzt.

Kategorien
Ausgabe 54 SCHULE

Meal Prepping

13:15 Uhr und man hört das Klingeln zur Mittagspause in den Gebäuden und auf den Schulhöfen des Lothar-Meyer-Gymnasiums. Die einen gehen zu Edeka, um sich für die letzten zwei Stunden Unterricht oder AG zu stärken, die anderen gehen wiederum in die Innenstadt, um den Hunger mit Brötchen, Döner, Pizza oder gebratenen Nudeln zu stillen. Was viele dabei häufig vergessen, ist, wie viel Verpackungsmüll dabei anfällt. Darüber hinaus fällt die Wahl des Mittagessens der Schüler häufig ungesund aus. So sieht man beispielsweise Schüler, die mit Chips und einer Flasche Cola in der Hand zurück zur Schule laufen.

Sommerrollen

Zubereitung:

1. Vorbereitung des Gemüses:

Zunächst solltest du die Gurke und die Möhren waschen und anschließend am besten in kleine Stifte schneiden. Auch der Salat sollte gewaschen sein und anschließend als Blätter beiseite gestellt werden. Nun geht es an die Verarbeitung der Eier: Diese sollten verquirlt, anschließend in der Pfanne als Omelett ausgebraten und in kleine Stücke geschnitten werden.

2. Vorbereitung des Reispapiers:

Um überhaupt das Reispapier nutzen zu können, muss dieses vorab in Wasser eingeweicht werden. Dabei muss man jedoch aufpassen, dass man das Papier nicht zu lange einweichen lässt, da sich dieses sonst nicht mehr weiterverarbeiten lässt.

3. Füllen der Sommerrollen:

Nun geht ans Befüllen! Dafür könnt ihr die Zutaten nach Belieben in die Mitte des Reispapiers platzieren. Dabei ist zu beachten, dass die Rollen nicht überfüllt werden, schließlich müssen diese erst noch gefaltet werden. Dafür nehmt ihr das untere Ende des Reispapiers und legt es über die Füllung. Dann die beiden Seiten nach innen einschlagen und dann zu einem Wrap nach oben rollen. Et voilà! Nun ist euer Essen für die anstehende Mittagspause schonmal gesichert.

Zutaten:
• Reispapier
• Reisnudeln
• Chicorée/Eisbergsalat
• Gurken
• Möhren
• Eier

Kategorien
Ausgabe 53 TITELTHEMA

Können Sie das bitte wiederholen?

Klappern, Klirren und Knallen: Diese Geräusche hört man täglich, wenn man Unterricht im A-Trakt hat. Für uns alle ist der Umbau des N-Trakts nicht zu übersehen: Der Schulhof ist kleiner, mit Gerüsten versehen und das ein oder andere Auto eines Bauunternehmens steht auf dem Hof. Doch dieser länger andauernde Prozess wird nicht nur durch die Verlegung der Naturwissenschaften im Klassenraum bemerkbar, sondern wird vor allem durch den Baulärm, der besonders im A-Trakt zur Qual wird, deutlich. Durch den ständigen Lärm wird der Unterricht häufig gestört und das Verstehen anderer Mitschüler und der Lehrer wird zur Herausforderung. Vor allem in den Fremdsprachen, wo die Ohren sowieso besonders gespitzt sein müssen, versteht man häufig nur einen Bruchteil der gesprochenen Sätze. Nicht nur die Verständigung miteinander leidet unter dem Lärm, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit. Besonders zur aktuellen Zeit, wo Fenster und Türen stets geöffnet sind, dringen die Geräusche noch stärker ins Unterrichtsgeschehen ein. Auch wenn der Unterricht aus dem Raum A26 teilweise verlegt wurde, wird das Lernen in den anderen Räumen, wie beispielsweise A24, weiterhin durch den Umbau des N-Trakts beeinträchtigt und das Problem bleibt weiterhin ungelöst.

Kategorien
Ausgabe 53 Länder TITELTHEMA

Liechtenstein: Immer für deine Steuern zu haben

Liechtenstein – ein unscheinbares und langweiliges Land? Mit dieser Vermutung liegen die meisten falsch, denn der sechstkleinste Staat der Welt hat mehr Überraschungen zu bieten, als man denkt. So verdanken wir beispielsweise ungefähr jede sechste Pizza, die hierzulande verspeist wird, dem Liechtensteiner Unternehmen „Ospelt Gruppe“. Außerdem kann Liechtenstein mit falschen Zähnen glänzen. In der Sparte für künstliche Zähne ist das Fürstentum tatsächlich Weltmarktführer. Das ansässige Unternehmen „Ivoclar Vivadent“ produziert in einem Jahr Unmengen an künstlichen Zähnen, so dass insgesamt 60 Millionen falsche Zähne aus dem kleinen Staat exportiert werden. Apropos Unternehmen – Liechtenstein hat mit einem Unternehmen pro acht Einwohner eine der größten Unternehmensdichten auf dem gesamten Globus. Zusätzlich ist es erstaunlich, dass in Liechtenstein seit 2014 keine Kinder mehr geboren werden. Doch wie kann das sein? Grundsätzlich wurde die einzige Geburtsabteilung des Fürstentums aufgelöst, sodass Schwangere nun ihr Kind in einem der Nachbarländer zur Welt bringen müssen. Zudem lässt sich sagen, dass Liechtenstein ein waschechtes Binnenland ist, denn es verfügt weder über einen Flughafen oder Hafen noch über eine Autobahn. Das Land zieht durch die schöne Natur mit Bergen und Flüssen, aber insgesamt nur einem See, viele Touristen an, die sich nach einer ruhigen Auszeit in der Natur sehnen.

Kategorien
Ausgabe 52 VOR ORT

Zwischen Katzen, Pizza und Italien

Anmerkung: Dieser Artikel entstand lange bevor Corona Thema unseres Alltages wurde. Es wurde daher auch gegen keine Abstandsregeln verstoßen.

An einem kalten Mittwochabend setzen wir uns voller Vorfreude und gespannt ins Auto. Schließlich wissen wir nicht, was uns erwartet, trotz langwieriger Planung. So machen wir uns auf den Weg nach Rastede und fahren ungefähr den Weg, den Herr Prante fast jeden Morgen vor sich hat. Wir verlassen die Autobahn bei der Abfahrt „Rastede“ und schlängeln uns durch die Stadt. Außerdem überqueren wir noch den Bahnübergang, der ungefähr jeden dritten Tag ein Hindernis für den Lehrer auf dem Weg zur Schule darstellt. Wir stellen unser Auto auf dem gegenüberliegenden Parkplatz ab, überqueren die Straße und suchen nach der richtigen Hausnummer. Endlich angekommen, werden wir bereits erwartet und in die Doppelhaushälfte hereingebeten.

Sofort beginnt unsere Führung durch das stilvoll eingerichtete Haus. Wir gehen durch den Flur, der mit einem großen Bild ausgestattet ist. Schließlich führen uns Herr Prante und seine Frau, die selber mal als Referendarin am LMG unterrichtet hat, in das wohlige Wohnzimmer mit einer offenen Küche. Diese ist sehr modern ausgestattet. Wer Herrn Prante kennt, bzw. mal von ihm unterrichtet wurde, kennt seine Liebe zu Italien. So fährt er regelmäßig in den Ferien in den Urlaub nach Italien. Diese Liebe finden wir auch immer wieder in der Einrichtung seines Hauses wieder.  Seine Kaffeemaschine stammt natürlich, wie sollte es auch anders sein, von einem italienischen Hersteller, ebenso wie die Kaffeebohnen. Selbstverständlich trinken Italiener jedoch keinen herkömmlichen Kaffee sondern Espresso aus einer Siebträgermaschine. Erfunden wurde das ganze natürlich – wie sollte es auch anders sein – im schönen Italien.

Auch das Wohnzimmer ist sehr wohnlich eingerichtet. Hier kommen auch die Katzen nicht zu kurz, schließlich wurde das Wohnzimmer mit zwei Kratzbäumen versehen. Außerdem treffen wir hier nicht die typischen Möbel eines schwedischen Möbelhauses an, sondern eher robuste, aber gleichzeitig schöne, in sich stimmende Möbel. Auf den ersten Blick in das Wohnzimmer ist uns direkt eine Holzbox aufgefallen, diese ist laut Herrn Prante sehr multifunktional. Die Holzkiste kann natürlich ihrem ursprünglichen Sinn als Sportgerät nachkommen, jedoch wird diese manchmal auch zum Füßehochlegen oder Pizza essen benutzt. Für weitere Einblicke in das Eigenheim von Herrn Prante mussten wir notgedrungen noch etwas warten, erst essen wir.

Diese Homestory wird von jetzt an etwas anders ablaufen als bisherige Homestorys. Schon vorher hat sich Herr Prante etwas Besonderes für uns ausgedacht, er will selber Pizza für uns alle machen. Da sagen wir natürlich auch nicht nein!  Eine sehr liebe und nette Idee wie wir finden. Wir setzen uns an den Tisch und bekommen Wasser und Limo angeboten, er trinke so etwas sonst überhaupt nicht. Beim Backen bekommen wir Tipps für die perfekte Pizza vom Profibäcker Prante höchstpersönlich. Die Pizza besteht nur aus wenigen Zutaten, sie sei wie in Neapel, belegt nur mit Mozzarella, Tomatensoße und Basilikum.  Die Tomatensoße wird nach italienischem Rezept in Rastede produziert. Nach der ersten Pizza übernimmt seine Frau das Handwerk, so dass wir Zeit haben, um mit dem Deutsch- und Geschichtslehrer näher ins Gespräch zu kommen. Die Pizza sei eine der gesünderen, wie wir erfahren. Erleichtert greifen wir zu. Für die richtige Konsistenz fehle ihm jedoch noch der Steinofen. Kein Grund zur Sorge, da die Pizza schon so gut ist, sie könnte glatt mit einem Restaurant mithalten, wie wir finden.

Eine Pizza nach der anderen verleiben wir uns ein. Die Sättigung, sie kommt nur schleichend. Nun kommt der Nachtisch, Eis nach – natürlich – italienischer Art. Er erzählt uns  von seinen vielen Italien-Reisen,  dem Bau und die Planung der Doppelhaushälfte und von seinem Hobby, der Fotografie. So bekommen wir auch im Wohnzimmer ein paar Einblicke in die Bilder, die Herr Prante während seiner Italienreise geschossen hat. Hierbei merken wir, dass der Lehrer Ahnung von dem hat, was er tut. Beispielsweise führt auf einem Foto vom Amphitheater in Verona direkt eine Linie zu diesem hin, wodurch der Betrachter direkt ins Bild hineingeleitet wird.

Nach dem wirklich gelungenen Essen, gehen wir mit ihm ins Obergeschoss. Auch hier treffen wir auf dem Weg auf viele Bilder, größtenteils aus Italien.  Nun wurden wir in das Arbeitszimmer des Ehepaars geführt. Dort befinden sich zwei große Schreibtische, die mit Computern ausgestattet sind. Auch hier wurde eine Schnur mit Fotos angebracht, die sich durch den Raum zieht. Zusätzlich befinden sich hier noch Schränke, Lehrbücher, ein Rudergerät (Anm. der Red: Gleiche Bauart, wie in House of Cards, auf dem Kevin Spacey seine Pläne zur Weltherrschaft ausheckt) und das Equipment zum Fotografieren. Im nächsten Raum erwarten uns sehr viele und volle Bücherregale, die sowohl mit Lehrbüchern als auch mit privaten Büchern ausgestattet sind. Wir entdecken viele Sammelbänder namenhafter Autoren. Darüber hinaus steht in diesem Raum vor einem Fenster ein kleiner Tisch mit einer Lampe, der ausschließlich zur Korrektur von Arbeiten und gelegentlich auch zur Unterrichtsvorbereitung genutzt wird. Wir fragen uns, wie viel Lebenszeit wohl schon vor diesem Schreibtisch verbracht worden ist.

„Andere hätten eine so kosten- und zeitintensive Katze schon längst im Graben versenkt“

Anschließend gehen wir wieder die Treppe runter, zurück in das Wohnzimmer, weiter in den Garten. Hier bekommen wir ein Hochbeet zu sehen, wo die Beiden beispielsweise Grünkohl anpflanzen. Außerdem können wir den legendären Gartenzaun nun einmal selber betrachten, mit dem der Hausherr Prante ungeliebte Nachbarn und Touristen von seinem Grundstück fernhält. Er ist zwar ganze 2 Meter hoch und sichert gut die Außengrenzen seines Grundstückes. Mit dem „Antifaschistischen Schutzwall“ (Offizielle Bezeichnung der Berliner Mauer) hat er dann leider doch weniger gemein als erwartet.

Ein wichtiges Element des alltäglichen Lebens im Hause Prante fehlt allerdings noch: Seine Katzen. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, mag er diese ausgesprochen gerne. Häufig erwähnt er sie auch im Unterricht. Beide sind ca. 10 Jahre alt. Kater Lukas (im Bild) litt unter Diabetes und musste täglich mit Spritzen versorgt werden. „Andere hätten eine so kosten- und zeitintensive Katze schon längst im Graben versenkt“, erklärt er uns, er jedoch hänge sehr an seinen beiden Katzen. Nach monatelanger Behandlung konnte der Kater dann aber überraschenderweise seine Krankheit besiegen und ist nun – zur Freude aller Beteiligten – auf keine Spritzen mehr angewiesen.

Die andere Katze hört auf den Namen Paula und kommt aus dem Tierheim. Ihr Fell ist weiß und sie scheint weniger zutraulich als Kater Lukas. Tagsüber verbringen die Katzen ihre Zeit draußen, nachts jedoch bleiben sie drinnen. Da sie beide nicht mehr die Jüngsten sind, würden sie sich zudem auch nicht mehr allzu weit vom Haus entfernen.

Wir erfahren noch sehr viel über italienisches Essen und Reiseziele in Italien. Ein vielseitiges Land. Herr Prante und seine Frau verbringen dort sehr gerne sehr viel Zeit. Gute Objekte zum Fotografieren finden sich quasi an jeder Ecke.

Doch so gerne wir noch weiter quatschen würden, es ist bereits spät geworden, denn den nächsten Tag müssen wir zur Schule. Und so setzten wir uns wieder ins Auto und fahren zurück nach Varel.

Vielen Dank an Herrn Prante!

Kategorien
Ausgabe 52 SCHULE

Mein Praktikum bei der Volksbank Oldenburg

Erste Erfahrungen im späteren Berufsleben haben Viele schon beim Zukunftstag gemacht. Doch die richtige Erfahrungen sammelt man erst beim Betriebspraktikum. Von ihren Erfahrungen berichet Sarah.

Werde ich an meinem Praktikum Spaß haben? Bekomme ich einen guten Einblick in die Arbeitswelt? Bietet dieser Bereich für mich später eine Perspektive? Genau diese Fragen und viele weitere gingen mir durch den Kopf, als ich nervös an meinem ersten Praktikumstag bei der Volksbank Oldenburg am Bahngleis stand und auf meinen Zug zum Oldenburger Bahnhof wartete. Schließlich hatte ich viele Fragen und Erwartungen an mein Praktikum und ich war gespannt, ob diese beantwortet und erfüllt werden können.

 Ich wurde direkt am Anfang sehr gut aufgenommen, so dass ich mich gleich wohl gefühlt habe und mich komplett auf meine Aufgaben einlassen konnte. So war ich die meiste Zeit der drei Wochen im direkten Kundenkontakt und bin auf sehr verschiedene Persönlichkeiten getroffen. Schließlich gehörte zu meinen typischen Aufgaben  neben dem Durchführen von Ein- und Auszahlung, dem Zählen und Sortieren von Geld und dem Scannen von Überweisungen, Schecks und Pfändungen  auch das Zuhören: Die einzelnen Kunden, die oft alleine sind, erzählen  Geschichten und Probleme  und  suchen nach einem offenen Ohr. Während meines Praktikums bin ich auch auf Lob der Kunden gestoßen, was mich sehr gefreut und bestärkt hat. So hat sich beispielsweise eine Kundin gefreut, dass ich am darauffolgenden Tag wieder in der Bank zur Kundenberatung war. Außerdem bin ich in dieser Zeit in Berührung mit sehr viel Geld gekommen, da ich an zwei Tagen auch einen Blick in die Kasse und den Tresor werfen durfte. Zusätzlich war ich an einem Tag dabei, als die Bank mit Geld beliefert wurde und war erstaunt über die Sicherheitseinrichtungen, die bei der Überlieferung getroffen wurden. Dazu hatte ich einen kleinen Schockmoment während des Praktikums, als ich mit den Pfändungen in Kontakt kam. Ich war förmlich geschockt, wie viele Pfändungen nur in einer Filiale ankommen.  Außerdem habe ich mich gewundert, dass sehr viele Probleme mit dem Online-Banking aufkamen, sowohl bei jung und alt.

Abschließend kann ich festhalten, dass mir das Praktikum einen guten Einblick in den Arbeitsalltag gegeben und mir viel Spaß bereitet hat. Ich konnte viele praktische Erfahrungen sammeln, aus denen  ich auch etwas für die Zukunft mitnehmen kann. Schließlich kann ich es mir aber nicht vorstellen, in einer Bank zu arbeiten, da mir der Alltag zu monoton ist und ich lieber einen sozialen Beruf ausüben möchte.

Kategorien
Ausgabe 52 TITELTHEMA

Regenwald in Gefahr

Die Bedrohung des Regenwalds ist uns schon lange bewusst. Die gigantischen Flächen werden aber nicht nur wegen des Holzes zerstört, sondern auch um Fläche für den Anbau verschiedener Nutzpflanzen zu schaffen. Es wird Zeit zu handeln.

Vielen ist die Bedeutung der Regenwälder für Mensch, Tier und Klima nicht klar. Doch für das Überleben sind die Wälder der Welt unverzichtbar. In den letzten Jahren schrumpfen die Waldgebiete immer mehr und immer schneller. Jährlich werden fast acht Millionen Hektar weltweit vernichtet, das entspricht um die 31 Fußballfelder pro Minute. Leider ist dieser Trend positiv und die Tendenz steigend. Doch wofür werden die Regenwälder überhaupt abgeholzt und gerodet und welche Folgen wird das für die Zukunft haben?

Durch die stetig wachsende Weltbevölkerung wird auch zunehmend der Bedarf an Lebensmitteln, Futtermitteln, Palmöl und Holz immer größer. Nach der Abholzung werden bis zu 70% der gewonnenen Fläche für Viehfarmen genutzt, um den Fleischkonsum der Bevölkerung auf der ganzen Welt decken zu können. Außerdem wird von vielen marktorientierten Großbetrieben eine Abholzung gefordert, damit sie diese Flächen zum Erwirtschaften nutzen können. Genau aus diesem Grund stellen sich viele Indigene gegen die Großkonzerne. Ihre Heimat mit den Naturschätzen wird ausgebeutet und zerstört, danach ist diese kaum noch wiederzuerkennen. Es können keine Besitzansprüche zugesprochen oder nachgewiesen werden, wodurch die Anzahl der Konflikte immer mehr zunimmt. Auch leidet die Artenvielfalt unter den Abholzungen und Rodungen. Die natürliche Biodiversität wird zerstört, obwohl der Artenreichtum im tropischen Regenwald ein wichtiges und besonderes Merkmal ist. So sind beispielsweise im Amazonasbecken auf wenigen Hektar mehr Pflanzen- und Insektenarten gefunden worden, als bisher in der gesamten europäischen Flora und Fauna. Außerdem laufen die Rodungen nicht immer legal ab. Beispielsweise werden Flächen in der Größe von tausenden Fußballfeldern zerstört und illegal weiterverkauft.

Jährlich steigt auch die Sojaproduktion gewaltig. So hat sich der Anbau von Soja im Laufe von 1999 bis 2016 mehr als verdoppelt. Während es 1999 noch um die 14 Millionen Hektar waren, liegt die Menge im Jahr 2016 bei circa 34 Millionen Hektar. Auch für diesen Zweck werden Teile der Wälder gerodet oder abgeholzt. Doch wofür wird eine so große Menge der Nutzpflanze angebaut? Diese große Anbaufläche kommt durch die Nutzung als Futtermittel oder für andere Lebensmittel zustande. So wird die Sojabohne entweder zu Sojaöl oder Sojaschrot weiterverarbeitet oder als Bohne exportiert.

Die Folgen der Abholzungen und Rodungen sind fatal, nicht nur für Menschen und Tiere, sondern generell für das Weltklima. Die Bäume besitzen die Fähigkeit, viel Kohlenstoffdioxid zu speichern. Doch durch den Raubbau wird das gespeicherte CO2 frei und trägt somit drastisch zur Klimaveränderung bei. Dabei ist allein der Regenwald im Amazonasgebiet in der Lage, etwa zwei Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid aufzunehmen. Im Gegensatz dazu macht die Abholzung der Wälder ungefähr 15% der weltweit freigesetzten Menge an CO2 aus. Dadurch trägt diese große Menge an Treibhausgas zur globalen Erderwärmung bei. Zusätzlich kann man mit einem hohen Ausstoß an Methan rechnen, da auf der neu gewonnenen Fläche viele Viehfarmen betrieben werden. Dazu kommt, dass das Treibhausgas Methan etwa 25mal so wirksam ist wie Kohlenstoffdioxid und somit erheblich zum menschengemachten Klimawandel und schließlich auch zur Erderwärmung beiträgt. Dieses Gas entsteht beispielsweise im Verdauungssystem des Rindes. Täglich stößt ein Hausrind zwischen 150 und 250 Liter Methan aus.

 Zudem wird der nahezu perfekte Wasserkreislauf der Regenwälder gestört. Durch die Abholzung kann das Wasser nicht wiederverwertet werden. Somit könnten sich keine neuen Wolken bilden, es würde nicht mehr regnen und weniger Feuchtigkeit verdunstet. Mögliche Folgen könnten sowohl Dürren als auch ausgetrocknete Flüsse sein. Leider sind auch die Menschen vor Ort akut betroffen. Durch die Zerstörung des Waldes werden Menschen vertrieben, deren Vorfahren schon dort lebten, wie beispielsweise die Awá-Indianer in Brasilien.

Doch was hat die Zerstörung des Regenwaldes mit Egoismus zu tun? Generell kann man sagen, dass das Erstreben der eigenen Vorteile für viele Menschen im Vordergrund steht und nicht an Themen wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit oder die Folgen ihres Handelns gedacht wird. So denken die Großkonzerne eher an die Gewinnmaximierung und den internationalen Ausbau und bedenken nicht die Langzeitfolgen für die Umwelt oder die zukünftigen Generationen. Außerdem denken viele Menschen beim Kauf und Verzehr von Fleisch nicht an dessen Herkunft und den Prozess mit dessen Auswirkungen, bei welchen Soja als Futtermittel, dessen Anbau und Export eine große Rolle spielen, sondern nur an sich und den Konsum. Um dagegen zu wirken, könnte man probieren, bewusster Fleisch zu essen und auch einen Tag in der Woche auf Fleisch zu verzichten, denn täglicher Fleischkonsum ist auch nicht empfehlenswert. Schließlich sollte man auch darauf achten, möglichst den Konsum von Fast Food einzuschränken und größere Fast Food-Ketten nicht unbedingt zu unterstützen, so dass nicht noch mehr Fläche für marktorientierte Großkonzerne geschaffen werden muss. Stattdessen könnte man mehr auf regionale Lebensmittel zurückgreifen, so dass sowohl weniger CO2 für Import anfällt als auch die kleineren Betriebe vor Ort unterstützt werden. Zusammengefasst könnte jeder nochmal seine Haltung gegenüber dem eigenen Konsum überdenken und vielleicht auch etwas ändern, um so den zukünftigen Generationen noch ein schönes Leben ermöglichen zu können.