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Ausgabe 52 SPORT

Um jeden Preis

DFL Bundesliga-Neustart

Und dann ging es doch wieder los. Die Deutsche Fußball-Bundesliga (DFL) nahm nach über zwei Monaten Zwangspause wieder den Betrieb auf. Auch die DFL musste sich geschlagen geben: Bis zum letzten Moment hatte sie versucht, Spiele der ersten und zweiten Bundesliga in ausverkauften Stadien abzuhalten.

Die DFL veröffentliche am 8. März dieses Jahres, nur wenige Tage vor dem Shutdown der Republik, ein Statement ihres Geschäftsführers Christian Seifert:

„Gleichzeitig steht es außer Frage, dass die Saison wie vorgesehen bis Mitte Mai zu Ende gespielt werden muss, um Auf- und Absteiger sowie die Teilnehmer für die internationalen Wettbewerbe zu ermitteln. Nur so erhalten Clubs und DFL trotz schwieriger Umstände für die kommende Spielzeit Planungssicherheit.“

Zur Erinnerung: Das Robert-Koch-Institut meldete zu dem Zeitpunkt rund 1000 Fälle, nur zwei Wochen später (in der Fußball-Rechnung zwei Spieltage) sollten es schon über 24.000 sein.

Nur vier Tage später gab die DFL nach, der Spielbetrieb der beiden Bundesligen wurde vorerst bis zum 4. April gestoppt. Die DFL handelte im letzten Moment, nur wenige Stunden vor dem Anpfiff des Spieltags. Die Austragung der Spiele mit Zuschauern wurde ihr zwar schon untersagt, abgebrochen wurde der Betrieb jedoch erst, als Corona-Fälle beim Zweitligisten Hannover 96 bekannt wurden, die Mannschaft hätte am Spieltag gar nicht erst teilnehmen können.

Auch im Weltsport tat sich einiges: Die Sommer-Olympiade in Tokyo sowie die Fußball-EM wurden aufs nächste Jahr verschoben, viele Ligen anderer Sportarten brachen sofort ihre Saison ab, die fehlenden Einnahmen der Fans hätten eine Fortführung des Spielbetriebs ohnehin unmöglich gemacht.

In der Bundesliga ist das anders: Die größten Teile der Millionen-Einnahmen, mit denen die Vereine die oft abstrusen Gehältern ihrer Spieler bezahlen, kommen zu einem sehr überwiegenden Teil aus den zahlreichen Fernsehverträgen, die dafür gesorgt haben, dass der Zuschauer, um alle Spiele zu sehen, inzwischen zwei Abos braucht.

Damit diese Einnahmen der verbleibenden Spiele aber überhaupt noch reinkommen, müssen Spiele stattfinden und übertragen werden. Kein Wunder also, dass die DFL als einer der Ersten von den Tot-Geglaubten wieder auferstand, um die Ansetzung der inzwischen verbotenen Fußballpartien lautstark zu fordern. Am 6. Mai erteilte die Bundesregierung durch neue Gesetze ihre Erlaubnis für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs – ohne Fans. Für die Durchführung aller verbleibenden Spieltage müssen alle Spieler und weitere Vereinsmitglieder vor den Spieltagen getestet werden, laut einer Recherche der Zeit werden dafür bis zu 35.000 Tests gebraucht. Wie ist das zu rechtfertigen, in einer Phase, in der viele Menschen aus Mangel an Tests mit der Begründung, sie seien in keinem Risiko-Gebiet gewesen, von den Ärzten nach Hause geschickt wurden?

Der Fall Dynamo Dresden

Schon vor der Pausierung der Saison galt Zweitligist Dynamo als Absteiger. Die Rettung auf einen Nicht-Abstiegsplatz blieb aber möglich. Nach fünf positiv getesteten Mannschaftsmitglieden durfte die Mannschaft gar nicht erst am Auftakt der zweiten Liga teilnehmen. Mehr als zwei Wochen verpassten die Dresdner. Um die ausgefallenen Spiele wieder aufzuholen, wurde ein neuer Spielplan veröffentlicht. Auch hier zeigte sich die DFL wenig kulant. Die Dynamo musste über einen Monat zweimal-, teilweise aber auch dreimal in der Woche spielen – ohne Trainingsvorbereitungen, wie sie den anderen Ligisten zur Verfügung standen. Da bleibt die Frage offen, wie fair dieses neue Konzept der DFL eigentlich ist. Dass die Dresdner selbst Schuld an ihren Corona-Fällen waren, kann man nicht behaupten und dennoch bekommen sie keine faire Möglichkeit, in der Klasse zu verbleiben. Der Abstieg scheint garantiert.

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Ausgabe 52 SPORT

Jahrgang 12 auf Skifahrt

Für einige Schüler des zwölften Jahrgangs ging es nach fast einem halben Jahr Ausdauertraining, um uns auf die anstehende Ski- und Snowboardfahrt vorzubereiten, endlich nach St. Ulrich am Pillersee in Österreich, um das Ski- beziehungsweise Snowboardfahren zu erlernen. Die meisten von uns standen vorher noch nie in ihrem Leben auf Skiern oder einem Snowboard.

So war es Anfang Januar endlich soweit. Bereits um viertel vor acht standen alle gemeinsam am Bahnhof und warteten auf den ersten Zug, womit unsere etwa elf Stunden lange Fahrt beginnen sollte. Entgegen der Erwartungen verlief die Hintour mit der Deutschen Bahn einwandfrei und wir erreichten am Abend den Bahnhof in Fieberbrunn, einem vergleichsweise größerem Ort in der Nähe unserer Unterkunft. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Bus waren wir schließlich im Tirolerhof angekommen und wurden direkt von Konrad, dem Wirt, herzlich begrüßt. Nach der friedlichen Verteilung der Zimmer begannen wir damit, diese zu beziehen und die rustikal eingerichteten Zimmer mit jeweils einem Doppelbett, einem Schlafsofa und einem eigenen Badezimmer konnten sich durchaus sehen lassen. Doch das absolute Highlight der Zimmer war der enthaltene Balkon, von dem man die schöne Aussicht auf eine mit Schnee bedeckte Berglandschaft genießen konnte. Gerade eingerichtet, ging es für uns schon zum Essen. Diniert wurde immer in einem extra gelegenen Aufenthaltsraum, wo wir ein Vier-Gänge-Menü genießen konnten. Bereits am ersten Abend gab es ein Salatbuffet mit einer anschließenden Suppe, gefolgt von einem deftigen Hauptgericht und einem wirklich köstlichen Nachtisch. Zudem lernten wir Rainer kenne, der uns immer mit ausreichend Wasser versorgte und um einen lockeren Spruch nicht verlegen war. Anschließend zeigten uns Herr Begert und Frau Weidner die wunderschöne Umgebung des kleinen Örtchens. Besonders der Schnee, welcher bei uns ja leider mittlerweile eher selten ist, hatte es uns angetan. Nach einem ausgiebigen Spaziergang fielen wir total erschöpft ins Bett und waren gespannt auf den ersten Skitag.

Schon um Viertel vor acht sollten alle Schüler beim Frühstück zu finden sein, denn um kurz nach acht fuhr bereits der Bus ins erste Skigebiet, der Buchensteinwand. Nach der Ausleihe der Ausrüstung ging es endlich los. Doch schon der Weg von der Ausleihe zum eigentlichen Skigebiet wurde gerade für mich zum Verhängnis, da ich mitsamt meiner gesamten Ausrüstung einen kleinen Hügel herunterrutschte. Denn schon die Skischuhe erwiesen sich als kleine Hürde beim Laufen. Während die meisten von uns bereits nach der Mittagspause den Anfängerlift nutzten, um längere Strecken zu fahren, brauchten einige noch etwas Zeit, um sich mit der Materie vertraut zu machen. Viel zu schnell ging der erste Tag zu Ende und wir begaben uns zur Unterkunft zurück. Nach dem Essen wurde dann ein gemeinsamer Spieleabend veranstaltet, der das Miteinander in der Gruppe stärkte.

Auch am zweiten Tag wurde wieder fleißig geübt. Während einige schon gewaltige Fortschritte machten, hingen andere, inklusive mir, noch etwas zurück, aber bekanntermaßen ist jeder Anfang schwierig. Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit, in den Ort zu gehen und uns beim Spar-Markt Proviant für die nächsten Tage zu kaufen. Auf der Suche nach einer Apotheke entdeckten wir einen kleinen Souvenirladen, den ich im Laufe der Woche noch öfter besuchen sollte. Während des Essens in der Pension fiel uns ein junger Mann mit Lederhose, einem karierten Hemd und hochgezogenen Socken auf, welcher uns freundlich begrüßte. Wie sich später herausstellte, war dieser Mann ein Musiker und fing an, für uns auf seinem Musikinstrument, einer Art Akkordeon, zu spielen. Da er auch noch einige andere Instrumente dabei hatte, bezog er uns mit ein und jeder von uns hatte die Ehre mitzuspielen. Nebenbei wurde noch gemeinsam gesungen und der Abend wurde in vollen Zügen genossen. Später traf auch Konrad, selbst ein begeisterter Akkordeonspieler, dazu und die Stimmung ging weiter in die Höhe.

Am Dienstag ging es dann in ein neues Skigebiet und es entwickelte sich langsam der Spaß am Fahren und die ersten Erfolge trafen ein. Aufgrund eines Missverständnissen fand am Abend kein Eishockeyspiel statt und Herr Begert führte die Gruppe erneut durch das kleine Örtchen, doch dieses Mal nutzten wir eher Schleichwege und der Ausflug wurde zu einer kleinen Nachtwanderung. Am nächsten Abend konnten wir uns nun das lang ersehnte Eishockeyspiel der Heimmannschaft, den „Nuaracher Bulls“, anschauen. Zunächst lag die Heimmannschaft zurück und die Gegner erzielten weitere Tore. Aufgrund des etwas langsamen Spielverhaltens der Bulls, ihrer scheinbar aussichtslosen Situation und der vorherrschenden Kälte ging ein Teil unserer Gruppe zur Unterkunft zurück. Doch ab diesem Moment ging das Spiel im letzten Drittel erst richtig los. Als hätte man die Mannschaft ausgewechselt, wurde das Spielverhalten immer schneller und besser, sodass die Bulls noch drei weitere Tore holten und das Spiel schließlich mit einem 6:6 ausging.

Am vierten Tag ging es auch bei mir aufwärts und ich schaffte es wahnsinnig glücklich über meine eigene Leistung endlich, selbstständig auf Skiern Kurven zu fahren. Am Abend schauten wir uns Videos der einzelnen Schüler während ihrer Skifahrten an, was für einige Lacher sorgte. Auch das Miteinander in der Gruppe wurde immer besser und wir begannen damit, uns eine ewig andauernde Skifahrt auszumalen.

Die Zeit verging wie im Flug und nach einem erfolgreichen vorletzten Tag brach der letzte Tag an, an dem wir das Skifahren in vollen Zügen genossenen und auch die anstehenden Prüfungsfahrten mit Bravour meisterten. Am letzten Abend überraschten die Lehrer uns mit einer Fackelwanderung, bei der wir ein allerletztes Mal die weiße Landschaft und die Berge auf uns wirken lassen konnten. 

Am Samstag war der Tag der Abreise gekommen. Die letzten Sachen wurden gepackt und das letzte Frühstück in Österreich wurde eingenommen. Anschließend stürmten wir alle nach draußen, zettelten eine Schneeballschlacht an und passend dazu, begann es zu schneien. Auch wenn es uns sehr schwerfiel, mussten wir uns schweren Herzens von Konrad verabschieden und uns zum Bahnhof aufmachen. Da wir noch etwas Zeit am Bahnhof hatten, verewigten einige von uns die Gruppe mit einem riesigen Schneemann, welcher sofort das Interesse der anderen Passanten auf sich zog. 

Nach einer sehr anstrengenden Rückfahrt mit insgesamt einer Stunde Verspätung, mehreren Umstiegen und überfüllten Zügen kamen wir schließlich völlig erschöpft in Varel an und hatten unseren Familien wahnsinnig viel über die vergangene Woche zu erzählen.

Insgesamt kann ich nun sagen, dass diese Skifahrt für mich eine unglaubliche Erfahrung war, die ich nicht missen möchte. In dieser Woche konnte ich etwas Neues erlernen, worauf ich garantiert in Zukunft noch aufbauen werde. Auch habe ich viel erlebt, neue Freundschaften geschlossen und mich mit allen Beteiligten bestens verstanden. Daher möchte ich mich bei allen bedanken, die diese Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.

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Ausgabe 52 SPORT

Das Risiko tragen die Sportler

Keine andere Marke im Sport steht so für „Höher, schneller, weiter“, wie Red Bull. Als der Österreicher Felix Baumgartner aus einer Kapsel in der Stratosphäre in 40km Höhe sprang, stand ein Markenname ganz groß auf der Kapsel: Red Bull. Doch die Risiken eines misslungenen Starts waren groß – und von Red Bull mit einkalkuliert.

Wenn man Egoismus liest, so denkt man oft an Egoismus im „kleinen Stil“, wie zum Beispiel in der Schule oder auch beim Sport. Doch findet man Egoismus auch im großen Stil? Ja. Sei es in der Politik, wo sich der Egoismus um den eigenen Machterhalt dreht, aber auch in der Wirtschaft. Denn auch hier geht es oft um das Wohl des Unternehmens zu Lasten von Verbrauchern oder Umwelt. Aber es lässt sich streiten, ob Egoismus oder auch Eigennutz negativ sind, denn sie sind Bestandteile der Wirtschafts- und Marktordnung in Deutschland, der freien Marktwirtschaft. Diese Ordnung benötigt aber eine gewisse Eigennützigkeit, denn ohne die kann es keinen Wettbewerb geben. Schwierig wird es jedoch, wenn dieser Eigennutz andere Menschen in Gefahr bringt, wie es zum Beispiel in bestimmten Fällen beim Marketing geschieht. Marketing gibt es nur durch den großen Konkurrenzkampf auf dem Markt.

Besonders auffällig ist hier Red Bull, denn Red Bull gibt für Marketing mehrere Milliarden Euro aus.  Dieses Geld wird hier besonders gerne für Extremsportarten ausgegeben, von denen Gründer Mateschitz ein großer Fan ist, um ihren Werbeslogan „Red Bull verleiht Flügel“ nur weiter zu untermauern. In den Werbevideos werden Stunts gezeigt, die nur so vor Energie sprühen, immer nach dem Motto „höher, schneller, weiter“.

Die Unternehmensgeschichte begann damit, dass Gründer Dietrich Mateschitz 1982 eine Reise nach Thailand antrat und dort seinen Jetlag überwinden wollte. In Fernost war schon seit dem Zweitem Weltkrieg bekannt, dass japanische Piloten taurinhaltige Getränke, heute würde man sie Energy-drinks nennen, zu sich nahmen, um ihre Leistung zu steigern. Mit der Hilfe eines Thailänders kopierte Mateschitz diese Art des Getränks, aber so, dass der Geschmack besser auf den europäischen Markt angepasst wurde. 1987 gingen die beiden mit Red Bull auf den Markt und überzeugten damals schon durch geschicktes Marketing. Zu Beginn gab es viele gesundheitliche Bedenken und sogar Verbote. So durfte das taurinhaltige Originalgetränk von Red Bull bis 2008 in Frankreich nicht verkauft werden.                         

Doch trotzdem war die Euphorie in ganz Europa groß und vor allem junge Leute waren überzeugt von dem Getränk, einerseits durch den Geschmack, aber auch durch das geschickte Marketing.

Denn selbst das Verbot oder die Warnungen gaben Red Bull das gewünschte Image eines Getränks für „Grenzgänger“, wie es auch in den zahlreichen Werbevideos gezeigt wird, wenn Extremsportler an die Grenzen dessen gehen, was möglich ist. 

Auffällig ist, dass die Red Bull GmbH gar keine eigenen Produktionsstandorte besitzt, stattdessen produziert die Firma „Rauch Fruchtsäfte“ exklusiv in Vorarlberg, Österreich, das Getränk und füllt es direkt vor Ort in die bekannten Dosen. Dass die Getränke direkt vor Ort in die Dosen abgefüllt werden, ist sehr klimafreundlich, womit die Red Bull GmbH auch öffentlich stark wirbt, also wieder starkes Marketing. Deshalb ist der Hauptsitz von Red Bull, in Fuschl am See, auch kein Produktionssitz, sondern eine große Marketingmaschine. Denn ca. ein Drittel des gesamten Umsatzes wird nur für das Marketing verwendet. Das ist mehr als für die Produktion ausgegeben wird.

So kommt es auch, dass viele Ereignisse, die weltbekannt sind, ohne Red Bull nie zustande gekommen wären: zum Beispiel der bekannte Stratosphären-Sprung von Felix Baumgartner. Baumgartner ist zwar nicht verunglückt, doch das Risiko, welches Red Bull in Kauf genommen hat, war sehr groß. Denn dieser Sprung hat große Aufmerksamkeit erreicht und wurde sogar im Fernsehen übertragen und das alles für Red Bull als Werbung. Dieses so genannte Content Marketing macht RedBull so einzigartig. Sie zwingen dem Kunden nicht ihre Werbung auf, sondern der Kunde schaut sich seine Interessen an und im Hintergrund ist immer Red Bull zusehen.

Um das Content Marketing perfekt zu nutzen, hat Red Bull viele unterschiedliche Sportler unter Vertrag und fördert verschiedene Events.

So ist für viele internationale Topathleten das Marketingprojekt von Red Bull eine einzigartige Chance. Es bringt ihnen zum einen Geld und Aufmerksamkeit, aber auch Anerkennung. Besonders werden schon frühe junge Talente gefördert, wie z.B. Luc Ackermann, 21 und Freestyle-Motorcrosser, der bereits seit dem Alter von 16 Jahren von Red Bull unterstützt wird.

Aber auch Niklas Kaul. Er gewann überraschend den Zehnkampf bei der Leichtathletik WM -2019 in Katar. Schaut man auf sein Instagram Profil, erkennt man sogar in seiner „Bio“, dass er RedBull-Athlet ist. Red Bull ist es also auch zu verdanken, dass wir zukünftig eine neue Medaillenhoffnung für Deutschland haben. Ein ähnliches Beispiel ist auch bei Konstanze Klosterhalfen, die in Doha Bronze gewann und ebenfalls von Red Bull gesponsert wird.

Zu den genannten Athleten kommen noch sehr viele einzelne hinzu und es werden stetig mehr. Außerdem gehören bzw. sponsert Red Bull noch zahlreiche andere Sportarten. So stehen zahlreiche Eishockeyvereine, wie München, Fußballvereine, u.a. Leipzig, aber auch das Red Bull Racing Team in der Formel 1 in enger Verbindung zur Red Bull GmbH.

Besonders von Fußball soll Mateschitz kein Fan sein, doch er erkannte früh, dass man durch das Sponsoring von Fußball eine sehr große Bühne erreichen kann, und man so unter den Zuschauern bewusst noch mehr neue Kunden gewinnen kann, weil sie zeitgleich Fans von den jeweiligen Vereinen sind, die Red Bull unterstützt.

Es gibt bei dem Marketing von Red Bull also große Unterschiede und unterschiedliche Ansätze. Zwar wird Athleten geholfen, die stark auf Geld angewiesen sind, da ihre Sportarten größtenteils noch nicht so von Kommerz und hohen Gewinnen geprägt sind, doch es gibt auch die anderen Beispiele. Zum Beispiel beim Fußball, wo es genügend andere Möglichkeiten gibt, Vereine zu unterstützen, ohne diese zu übernehmen.

Doch  immer wieder ist die große Marketingmaschine Red Bull ein Problem, denn es kam zu Todesfällen, wenn die Extremsportler im Red Bull-Anzug von Dächern gesprungen sind, einen steilen Hang auf Skiern hinunterfuhren oder bei einem Red Bull-Event mit dem Motorrad verunglückten, wie es bei einem 14 -jährigen Topathleten geschehen ist, der bei Red Bull unter Vertrag stand.

Keine Frage, diese Unglücke hätten auch ohne Red Bull passieren können, doch sind sie besonders durch deren Marketing passiert. Der Spiegel schrieb zu der Frage, was die richtige Formulierung sei: „Dass sie [die Athleten] für Red Bull starben“. Auch die ARD wollte mit Hilfe einer Dokumentation klären, ob man Red Bull eine Mitschuld vorwerfen könne, es blieb jedoch nur bei dem Versuch.

So lässt sich weiter streiten, ob das Marketing von Red Bull positive oder negative Wirkungen hat.

Doch besonders die Todesfälle haben einen bitteren Geschmack bei all dem Sponsoring, das doch eigentlich positiv sein soll. Denn Red Bull strebt immer weiter nach neuen Bestwerten im Verkauf und dadurch auch im Gewinn. Um diese zu erreichen, wandert Red Bull mit dem Marketing auf einem schmalen Grat.

Die Strategie des Konzerns ist also teilweise Egoismus, unser Hauptthema in diesem Kaktus, denn es wird mit dem Leben anderer gespielt, um Aufmerksamkeit zu bekommen und noch mehr Dosen zu verkaufen. Beim Marketing geht es zwar immer darum, noch mehr von seinen Produkten zu verkaufen, doch bei keiner Marke ist das Marketing so gefährlich wie bei Red Bull. 

So lässt sich das Getränk Red Bull also nicht nur wegen seiner gesundheitlichen Risiken hinterfragen, sondern auch wegen des riskanten Marketings. Denn es vermittelt die nur positive Wirkung von Red Bull und die Normalität von waghalsigen Aktionen.  

Doch trotzdem ist Red Bull für die jeweiligen Sportler und Zuschauer eine Bereicherung, die ohne Red Bull nicht existieren könnten.