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Ausgabe 54 PANORAMA

Spielempfehlung – Wizard

In manchen Vertretungsstunden oder auch auf Familienspieleabenden spielt man nur die üblichen Spiele: Uno, „Wer bin ich?“ oder auch Tabu. Doch mit diesem Artikel möchte ich euch ein anderes Spiel vorstellen, welches ebenfalls zwischen Uno und Tabu im Spieleregal stehen sollte: Wizard.

Hierbei handelt es sich um ein Kartenspiel für drei bis sechs Personen, von einer ungefähren Spieldauer von 45 Minuten. Im Spiel sind verschiedene Karten enthalten, die in vier Völker unterteilt sind. In jedem Volk gibt es die Karten mit den Nummern 1-13, wobei 1 die niedrigste und 13 die höchste Karte ist. Außerdem gibt es vier Narren und vier Zauberer. Die Narren verlieren immer und die Zauberer gewinnen jeden Stich. Das Ziel des Spieles ist es, möglichst viele Erfahrungspunkte zu sammeln, in dem man sogenannte Stiche gewinnt. Mit einem Stich sind die ausgespielten Karten in der Tischmitte gemeint. In jeder Stichrunde muss die Anzahl der gewonnen Stiche vorausgesagt werden. Für die richtige Vorhersage gibt es 20 Punkte und pro gewonnenen Stich weitere 10 Punkte. Aber Achtung! Wird ein Stich gewonnen, obwohl die vorhergesagte Anzahl der Stiche schon erreicht ist, werden zehn Punkte abgezogen. Auf dem „Block der Wahrheit“ werden die Namen, die Vorhersagen und die gesammelten Erfahrungspunkte notiert. Die Karten werden je nach Anzahl der Stiche verteilt, also in der ersten Runde wird eine Karte verteilt, da nur ein Stich gewonnen werden kann, in der zweiten Runde können zwei Stiche gewonnen werden usw. Die nach dem Austeilen verbleibenden Karten werden in die Tischmitte gelegt und die oberste Karte wird aufgedeckt. Diese Karte gibt die Trumpffarbe vor. Ein Trumpf ist eine Karte mit der Trumpffarbe und gewinnt gegen jede andere Farbe, egal welche Zahl diese hat. Ist die aufgedeckte Karte ein Narr, gibt es keine Trumpffarbe und wenn es ein Zauberer ist, ernennt der Kartenausteilende die Trumpffarbe. Der Job des Kartenausteilenden wechselt in jeder Runde um einen Spielenden nach links. Nachdem nun die Trumpffarbe aufgedeckt wurde, werden die Stiche (gewonnene Runden) anhand der eigenen Karten vorausgesagt und notiert. Der linke Sitznachbar legt die erste Karte des ersten Stiches aus. Daraufhin muss die Farbe dieser ersten Karte bedient werden. Wenn man keine Karte dieser Farbe besitzt, kann man auch eine andere Karte ausspielen, wobei immer noch gilt, dass eine Trumpfkarte oder ein Zauber höher sind, als die Karten der angespielten Farbe. Die höchste Karte gewinnt den Stich und der Stich wird vor dem Gewinnenden abgelegt. Der Gewinnende legt auch die erste Karte für den nächsten Stich aus. Es wird solange gespielt, bis alle Karten ausgespielt sind, also z. B. bei sechs Spielenden werden zehn Stichrunden gespielt. Am Ende werden die notierten Erfahrungspunkte jedes Spielers zusammengezählt und der Gewinnende mit den meisten Punkten ist ab jetzt ein „weiser Zaubernder“. Vor allem mit der Familie macht dieses Spiel Spaß, also viel Spaß beim Spielen!

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Ausgabe 54 PANORAMA

Belarus und Polen – EU DO BETTER

Schon im letzten Jahr haben wir einen Artikel über Belarus geschrieben, doch dieses Jahr ist es leider wieder so relevant wie selten zuvor. Lukaschenko ist nicht nur immer noch Präsident der Diktatur, nun versucht er aktiv die EU zu sabotieren. Die EU bekleckert sich jedoch auch nicht mit Ruhm.

Die Proteste 2020 in Belarus haben zu viel Gewalt gegen diese Proteste und die Personen, die dort festgenommen wurden, geführt. Menschenrechtsorganisationen wie die „Belarus Solidarity Foundation“ wurden 2021 als illegal erklärt. Die Situation der freien Presse wird von „Reporter ohne Grenzen“ 2021 als „schwierig“ eingestuft. Insgesamt läuft es also im Land nicht gut, doch seit 2021 lässt Lukaschenko nun auch Flüchtlinge durch sein Land, welche die Grenze nach Polen nutzen wollen. Innenpolitisch hat sich also nicht viel geändert seit meinem letzten Artikel, doch außenpolitisch tut sich derzeit einiges.

2020 veranstaltete Lukaschenko eine stark manipulierte Wahl. Davor schon und danach gab es riesige Proteste. Die EU erkannte Lukaschenko nicht als Staatsoberhaupt an und verhängte Sanktionen. Die EU ist sich generell nicht in Vielem einig und besonders in Fragen rund um das Thema Immigration sehr umstritten. Obwohl damit seit Jahren Probleme bestehen, gibt es immer noch keine einheitliche gute Regelung.

Deswegen hat Lukaschenko ein Druckmittel gegen die EU. Er will natürlich seine Anerkennung als Präsident und Aufhebung der Sanktionen. Er hat es zugelassen, laut EU sogar dazu ermutigt, dass Immigranten versuchen, über die Grenze nach Polen und letztendlich auch andere EU-Staaten fliehen. Laut polnischem Grenzschutz hätte es 40.000 Versuche des Grenzübertrittes gegeben.

Man mag nun von Immigration halten, was man will, die EU hat jedoch klare Richtlinien, dass Flüchtlinge wenigstens angehört werden müssen, damit festgestellt werden kann, ob sie ein Bleiberecht haben. Derzeit jedoch versucht Polen mit allen Mitteln, diese Flüchtlinge zurückzuhalten. Sie haben jetzt sogar einen Grenzzaun errichtet. Zudem veranstalten sie illegale Pushbacks, das Zurückschicken von Flüchtlingen, ohne diese vorher anzuhören, ob sie vielleicht legale Fluchtgründe wie Krieg und Verfolgung haben.

Jetzt verharren die Personen dort im Limbo, teilweise in alten Lagern, mit einer ungewissen Zukunft und schlechten Bedingungen. Dies ist nicht menschenwürdig.

Einerseits muss man also Belarus hier kritisieren, dass es Menschen zur EU-Grenze als Druckmittel ermutigte und jetzt aber nicht ins eigene Land lässt, obwohl sie sonst nirgendwo hinkönnen. Noch viel stärker muss man jedoch in diesem Fall die EU und Polen kritisieren. Es kann nicht sein, dass die EU ihre eigenen Werte und Rechte hintergeht. Sie muss endlich klare Verteilungsregelungen schaffen und das ganze Thema Immigration regeln. Denn die Situation am Mittelmeer ist auch nicht besser. Alleine 2.026 Menschen starben im Mittelmeer 2021 laut Zahlen von Mission Lifeline und gleichzeitig machen EU-Staaten ihr Bestes, Seenotrettung von NGOs zu stoppen.

Es ist ein Menschenrecht, vor Krieg und Verfolgung zu fliehen. Solange die EU die Menschenrechte also anerkennt, muss sie Asyl für wenigstens verfolgte Personen gewähren. Dasselbe gilt auch für Polen im Speziellen, da sie die illegalen Pushbacks veranstalten. Dies ist aber eben auch nur möglich, weil die EU sich mit dem Thema nicht beschäftigen will. Was Lukaschenko also macht, ist verwerflich. Er nutzt jedoch eine Schwäche der EU aus, die sie selbst schafft und nicht beheben will. Die EU schaut zu, wie Menschenrechtsverletzungen von Polen begangen werden. Es ist eine verzwickte Situation, die letztendlich nur nachhaltig von einer grundsätzlichen verbesserten Regelung der EU über Immigration und den Umgang damit behoben werden könnte.

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Ausgabe 54 SCHULE

Meal Prepping

13:15 Uhr und man hört das Klingeln zur Mittagspause in den Gebäuden und auf den Schulhöfen des Lothar-Meyer-Gymnasiums. Die einen gehen zu Edeka, um sich für die letzten zwei Stunden Unterricht oder AG zu stärken, die anderen gehen wiederum in die Innenstadt, um den Hunger mit Brötchen, Döner, Pizza oder gebratenen Nudeln zu stillen. Was viele dabei häufig vergessen, ist, wie viel Verpackungsmüll dabei anfällt. Darüber hinaus fällt die Wahl des Mittagessens der Schüler häufig ungesund aus. So sieht man beispielsweise Schüler, die mit Chips und einer Flasche Cola in der Hand zurück zur Schule laufen.

Sommerrollen

Zubereitung:

1. Vorbereitung des Gemüses:

Zunächst solltest du die Gurke und die Möhren waschen und anschließend am besten in kleine Stifte schneiden. Auch der Salat sollte gewaschen sein und anschließend als Blätter beiseite gestellt werden. Nun geht es an die Verarbeitung der Eier: Diese sollten verquirlt, anschließend in der Pfanne als Omelett ausgebraten und in kleine Stücke geschnitten werden.

2. Vorbereitung des Reispapiers:

Um überhaupt das Reispapier nutzen zu können, muss dieses vorab in Wasser eingeweicht werden. Dabei muss man jedoch aufpassen, dass man das Papier nicht zu lange einweichen lässt, da sich dieses sonst nicht mehr weiterverarbeiten lässt.

3. Füllen der Sommerrollen:

Nun geht ans Befüllen! Dafür könnt ihr die Zutaten nach Belieben in die Mitte des Reispapiers platzieren. Dabei ist zu beachten, dass die Rollen nicht überfüllt werden, schließlich müssen diese erst noch gefaltet werden. Dafür nehmt ihr das untere Ende des Reispapiers und legt es über die Füllung. Dann die beiden Seiten nach innen einschlagen und dann zu einem Wrap nach oben rollen. Et voilà! Nun ist euer Essen für die anstehende Mittagspause schonmal gesichert.

Zutaten:
• Reispapier
• Reisnudeln
• Chicorée/Eisbergsalat
• Gurken
• Möhren
• Eier

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Ausgabe 54 PANORAMA VOR ORT

Eure Fotos

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Ausgabe 54 PANORAMA

EMS – Ein elektrisierendes Thema

Motorola Dynatec veröffentlicht das erste Handy. 4000 Euro und man konnte bereits eine halbe Stunde am Stück telefonieren!  Danach nur zehn Stunden Ladezeit.

Vor knapp 30 Jahren wurde wahrscheinlich so das erste Handy verkauft. Es legte den Grundstein für ein Produkt, vom dem heute fast jeder ein Exemplar besitzt. Ob Android oder IOS, Samsung oder Apple, zum Telefonieren oder zum Spielen, kaum einer kommt heute ohne sein Handy aus. Früher klobig und mit kleinem Bildschirm und vielen Tasten, heute genau andersherum. Doch trotz der Veränderungen, die sich durch die Verbesserung der Smartphones ergeben haben, benötigen alle Radiowellen. Diese sind eine Art von elektromagnetischer Strahlung, auch elektromagnetische Welle genannt. Man kennt sie aus vielen bekannten Filmen, so zum Beispiel aus der „Avenger“-Filmreihe, in der Hulk durch Einwirkung von Gammastrahlung sein etwas spezielles Äußeres erhält. Neben den Radiowellen gibt es Mikrowellen, Wärmestrahlung, Licht, Röntgenstrahlung und Gammastrahlung. Und ja, du hast gerade richtig gelesen, Licht ist ebenfalls eine elektromagnetische Welle.

Das Problem? Nicht nur Smartphones und Telefone benötigen sie! Fast jede der heutigen fortschrittlichen Technologien wie zum Beispiel Router oder Haushaltsgeräte arbeiten mit ihnen und kommunizieren zum Beispiel über diese. Abgesehen davon strahlt alles und jeder im Universum eine bestimmte Menge elektronischer Strahlung ab. Diese ist aber natürlich und harmlos. Sehr kurzwellige Strahlung dagegen nicht. Bestimmte elektromagnetische Wellen wie zum Beispiel Röntgenstrahlung, UV-Licht und Gammastrahlung, sind nämlich in der Lage, Atomen ihre Elektronen zu entreißen. Dies kann zu Erbgutschäden oder Verbrennungen führen.

Insgesamt können bestimmte elektromagnetisch Strahlungen ab einem bestimmten Schwellenwert Muskeln stimulieren und Moleküle zum Vibrieren bringen. Eine Mikrowelle nutzt dies aus, um die Wassermoleküle in unserem Essen in Bewegen zu bringen, und erwärmt es dadurch. Das gleiche passiert, wenn man am Strand sitzt, nur dass hier durch die Sonneneinstrahlung die Moleküle deiner Haut vibrieren und somit Hitze erzeugen.

Solche mächtigen Phänomene machen dem Menschen häufig Angst. So erschien im Jahr 1979 eine Studie, die das Wohnen in der Nähe von Hochspannungsleitungen für Leukämie fördernd erklärte. Die dadurch ausgelösten Ängste über die Gefahren von elektromagnetischer Strahlung halten sich bis heute, obwohl die Studie schon kurze Zeit nach der Veröffentlichung widerlegt werden konnte! Bei Umfragen, in denen Menschen gefragt wurden, vor welchen Gefahren sie am meisten Angst hätten, gaben viele an, dass sie sensibel auf elektromagnetische Strahlung seien. Bei anderen Studien wurde angeblich noch weitaus Schlimmeres festgestellt: Bei Menschen, die häufig mit dem Handy telefonierten, traten häufig Hirntumore auf! Hierbei gibt es aber Fehler. Die Patienten wurden nämlich lediglich befragt, und bekanntlich sind die Gehirne von Menschen unzuverlässig. Haben sie beispielsweise bereits von solchen Studien gehört, können sie sich auch an mehr Handynutzung erinnern. Weiterhin gibt es vermeintliche Forscher, die sich nur die Studienergebnisse heraussuchen, die zum Beispiel gut zu einem schönen Skandal passen. So wurde vor ein paar Jahren zum Beispiel eine Studie veröffentlicht, in der angeblich bewiesen wurde, dass elektromagnetische Strahlung bei Mäusen krebserregend ist. Dort wurden aber nur eben solche Ergebnisse präsentiert. Über die vollkommen gesunden Mäuse wurde nicht gesprochen. So wird die allgemeine Angst immer wieder angeheizt.

Dass Röntgenstrahlung bei direkter Bestrahlung Erbgutschäden verursacht, ist tatsächlich bewiesen. Ob die leichte Strahlungsbelastung um uns herum aber wirklich schädlich oder sogar gefährlich ist, kann man noch nicht sagen. Die Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, hat sie aber als eventuell gefährlich eingestuft, da man einfach Hinweise, aber noch keine genauen Daten darüber hat. Langzeitstudien, wie zum Beispiel die COSMOS Studie, laufen derzeit. Studien zu diesem komplexen Thema sind aufgrund einiger Gesetze und Regeln sehr schwierig. Man darf nämlich zum Beispiel keine Experimente am Menschen durchführen, wenn wir ausprobieren wollen, wie schädlich etwas ist, da wir den Menschen bewusst einer potentiellen Gefahr aussetzen. Anders ist es bei Medikamenten: Hier wollen wir ja ausprobieren, wie heilend etwas für einen Menschen ist.

Alles in allem dauert es also noch sicher ein paar Jahre, bis wir wissen, wie gefährlich elektromagnetische Strahlung ist. Und bis dahin werden wir davon mit Sicherheit, durch zum Beispiel den Ausbau des 5G Netzes, noch mehr davon haben.

Einige Firmen nutzen die Angst der Menschen aus. Im Internet kann man beispielsweise kleine Boxen mit angeblicher Schutzwirkungen kaufen. Wenn man genau hinsieht, kann man ganz unten an der Website dann meist folgendes lesen:

„* Wir sind aus rechtlichen Gründen verpflichtet, nachfolgende Erklärung abzugeben: Bitte beachten Sie, dass diese Erklärung sowohl für alle Aussagen auf dieser Webseite gilt, die in Textform bzw. Grafiken getätigt werden als auch für alle Aussagen in Videos, die auf dieser Webseite zu sehen sind. Bislang ist die Wirkung des Geräts noch nicht wissenschaftlich bzw. schulmedizinisch bestätigt worden. Die Erfahrungsberichte, sowohl in Text- und Bildform als auch die in Videos gezeigten, geben die Erfahrungen einzelner Anwender des Harmonisierers wieder. Es kann, aber muss nicht sein, dass Sie dieselben Erfahrungen machen. Die vorgestellten Testberichte von Heilpraktikern und Baubiologen, sowohl in Text- und Bildform als auch die in Videos gezeigten, geben die Testergebnisse wieder, die bei der Testung des Harmonisierers an Probanden gewonnen wurden. Es kann, aber muss nicht sein, dass diese Tests bei Ihnen vergleichbare Ergebnisse liefern. Bitte beachten Sie, dass der Harmonisierer kein Medizinprodukt ist, keine Heilung verspricht und einen Besuch bei Ihrem behandelnden Arzt in keinem Fall ersetzen kann!

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Ausgabe 54 SCHULE

Eigene Endgeräte in der Schule

Innerhalb des letzten Schuljahrs sorgte das Thema digitale bzw. mobile Endgeräte in der Schule für eine sehr große und nachhaltige Diskussion zwischen Lehrkräften und Schüler*innen.

Während der Lockdowns war das digitale Arbeiten zu Hause oftmals im Vergleich zum analogen Arbeiten, bei dem man seine Aufgaben zum Digitalisieren einscannen bzw. abfotografieren musste, eine Erleichterung für die Lehrkräfte und für Schüler*innen. Da sich auch bei der Digitalisierung der Schule in den letzten zwei Schuljahren viel positiv verändert hat, stellt sich die daraus resultierende Frage, ob man seine digitalen Endgeräte, welche im Homeoffice die Bearbeitung der anliegenden Aufgaben vereinfachen konnten, auch in der Schule benutzen darf. Am Anfang wurde die Nutzung von vielen Lehrkräften unter der Bedingung, dass man das digitale Endgerät wirklich nur für das Bearbeiten der Aufgaben benutzt, testweise erlaubt. Andere wiederum arbeiteten selbst an einem solchen Gerät oder haben sich während der Lockdowns ein solches angeschafft. Jedoch fielen nach der vorzeitigen Lockerung der damals sehr strengen Regeln zu mobilen Endgeräten auch oft negative Punkte auf: Da die Nutzung von iPads oder Laptops nun immer öfter vorkam, häufte sich auch die Nutzung von Handys im Unterricht oder in den Pausen.

Es gab somit immer mehr negative Erfahrungen für die Lehrkräfte, die im Unterricht nicht immer sehen konnten, ob die Schüler und Schülerinnen an ihren Aufgaben gearbeitet haben oder mit Spielen beschäftigt waren. Einige Lehrkräfte zogen aufgrund dieser negativen Erfahrungen die Erlaubnis der Nutzung digitaler Endgeräte zurück. Da es bis heute (Stand Februar 2022) immer noch keine einheitliche Regelung gibt, wurde die Nutzung entweder komplett untersagt oder unter strengerer Aufsicht erlaubt.

Wir in der Redaktion diskutierten über dieses Thema ausführlich, kamen jedoch zu keinem eindeutigen Ergebnis. Beim Thema analoge Organisation im Vergleich zur digitalen Organisation erleichtert das digitale Arbeiten für Schüler*innen die Organisation erheblich, auf der anderen Seite wiederum können Lehrkräfte die Arbeiten der Schüler nicht so einfach einsammeln, wie es z.B. bei einer Mappe der Fall wäre.

Ein positiver Punkt ist jedoch auch, dass Schüler*innen später sehr schnell auf alte Unterlagen zugreifen können, wenn diese auf einem Gerät gespeichert sind und das Gerät z.B. auch nach bestimmten Worten suchen kann.

Wir warten die Entwicklung der Thematik gespannt ab und hoffen, dass bald eine einheitliche Regelung gefunden wird, mit der Schülerinnen und Schüler, sowie die Lehrkräfte zufriedengestellt werden.

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Ausgabe 54 PANORAMA

Neobiota

Früher wurden Gebiete durch Ozeane oder große Gebirgsketten voneinander getrennt. Heute dagegen fahren Containerschiffe in wenigen Wochen über den Pazifik und Flugzeuge umfliegen in wenigen Stunden die Alpen.

Der interkontinentale Handel ist so fortgeschritten wie nie, und jährlich kommen allein in Hamburg rund 8.700 Schiffe mit bis zu 19.000 Containern an. Doch unter den zahlreichen importierten Waren befindet sich nicht nur das, was eingepackt werden sollte:  Auch Neobiota finden zwischen Motorblöcken oder Containern ihren Platz. Doch was sind eigentlich Neobiota?

Neobiota sind zunächst nichts anderes als Tiere, die irgendwo leben,, wo sie eigentlich nicht zuhause sind. Es gibt drei verschiedene Arten von Neobiota: Neophyten, Neozoen und Neomyceten. Neophyten sind Pflanzen, Neozoen sind Tiere, und bei Neomyceten geht es um Pilze. Diese werden jedoch meistens zu den Neophyten gezählt.

Der Name kommt aus dem griechischen. „Néos“ bedeutet dort „neu“ und „bíos“ „leben“. Neophyten bedeutet also nichts Anderes als „Neupflanze“. Doch wie kommt eine Pflanze in einen neuen Lebensraum? Und hier sind wir wieder beim Anfang: Durch den globalen Handel! In den Ballasttanks von großen Schiffen werden zum Beispiel Plankton und sogar Fische aus Versehen mitgebracht.  Die Samen von ein paar auf einem anderen Kontinent einheimische Pflanzen werden zusätzlich in den ein oder anderen Container geweht, und im Maschinenraum des Schiffes versteckt sich ein Nagetier.

Wenn die Neobiota dann ankommen, gibt es für sie nur zwei Möglichkeiten: Entweder können sie unter den Lebensbedingungen des neuen Ortes überleben oder eben nicht. Dass die Bedingungen passend sind, passiert nur in 10 Prozent der Fälle!  Ein Neobiot bzw. dessen Art gilt als etabliert, wenn sie mindestens 25 Jahre oder drei Generationen in einem Gebiet beständig auftreten. Um dies zu erreichen, nutzen die Neobiota verschiedene Taktiken. Eine davon ist die r-Strategie, das heißt, dass sie sich besonders schnell vermehren und besonders früh geschlechtsreif sind. 

Wenn eine Neobiota-Art sich etabliert, kann es entweder sein, dass sie sich friedlich an das Ökosystem des neuen Heimatlandes anpasst, oder dass sie zu einem echten Problem für die ursprünglich dort beheimateten Arten, der Wirtschaft oder einfach den Menschen wird. Dies passiert aber nur in 10 Prozent aller Fälle. In einem solchen Fall wird die Neobiota-Art als invasiv bezeichnet. Die negativen Auswirkungen können von der Ausrottung ursprünglich beheimateter Arten über eine neue Polle, auf die viele allergisch reagieren, bis hin zu Deichbrüchen oder Straßenschäden reichen. Auch die Landwirtschaft leidet unter der Vernichtung der Ernte.Für Inselstaaten ist die Schädigung des Ökosystems besonders schlimm, da die einheimischen Tiere in einem geschlossenen System leben und noch nie mit Neobiota fertigwerden mussten. Auf Hawaii zum Beispiel sind zwei Drittel der dort lebenden Arten Neobiota und 10 Prozent der ursprünglich beheimateten Tiere ausgestorben.

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Ausgabe 54 SPORT

Reiten ist doch kein Sport!

Vermutlich alle Reitenden kennen diese Situation: Eine Person, die höchstens einmal auf dem Jahrmarkt auf einem Pony
herumgehopst ist, versucht einem zu erklären, dass Reiten doch kein Sport sei und dassman doch nur auf dem Pferd,wie auf einem Sofa, herumsitzen würde.

Meistens gehen diese Situationen wie folgt aus: Die Reitende redet verzweifelt auf die andere Person ein und versucht nicht durchzudrehen und diese andere Person schwört hoch und heilig, dass ihre Meinung doch gerechtfertigt sei. Die Reitende, die versucht nicht durchzudrehen, wäre höchstwahrscheinlich ich. Deshalb möchte ich euch 4 Gründe nennen, die dafürsprechen, dass Reiten definitiv ein Sport ist!
Wenn wir nun einmal recht darüber nachdenken, wäre es doch unlogisch, zu sagen, dass Reiten kein Sport ist, obwohl diese Sportart doch bei den Olympischen Spielen durch zum Beispiel spitzen Dressurreitende wie Jessica von Bredow-Werndl vertreten wird. Schon seit 1912 ist das Reiten eine Olympische Sportart und wie wohl selbstverständlich ist, wurde nicht bei einer Runde Bier entschieden, dass Reiten doch ganz gut in das Konzept passen würde. Reiten hat sich genauso als Sportart für die Olympischen Spiele qualifiziert, wie Weitspringen oder Hürdenlauf. Da man beim Reiten mit einem lebenden Tier zusammenarbeitet, muss man natürlich auch verantwortungsbewusst sein, damit dieses Tier sich nicht verletzt oder ähnliches. Schon alleine das Springen über ein Hindernis in der falschen Gangart könnte dazu führen, dass das Tier bleibende Schäden davonträgt. Außerdem ist es beim Reiten wichtig, viel Selbstvertrauen zu haben. Vor allem nach einem Sturz bedarf es viel davon, da ein Tier nun mal unberechenbar ist und nach solch einer Erfahrung doch ein Schreck zurückgeblieben ist, doch beim Reiten gilt nach einem Sturz nur eines: Wieder aufsteigen und nicht der eigenen Angst nachgeben! Am Tag nach einer anstrengenden Reitstunde merkt man vor allem als Anfänger eines: Muskelkater. Dieser kommt nicht dadurch, dass sich die Muskeln wieder entspannen, sondern von genau dem Gegenteil. Vor allem der Rücken, die Beine und der Gesäßmuskel werden beim Reiten trainiert. Alle Sportbetreibenden kennen Muskelkater und deshalb weiß jeder von ihnen: Muskelkater kommt nicht vom Herumsitzen. Schon allein durch den Muskelkater ist doch bewiesen, dass man beim Reiten nicht „nur auf dem Pferd, wie auf einem Sofa, herumsitzt“, oder etwa nicht? Immer wenn man vom Pferd absteigt, bemerkt man dieses Phänomen: Das Schwitzen. Nun, wenn ihr jetzt denkt, dass einem nach dem Reiten durch die Körperwärme des Pferdes so schön warm ist liegt ihr falsch. Auch beim Reiten muss man sich anstrengen. Schon allein der Galopp verlangt einem viel ab, wenn man nicht die Qualität des Bodens testen will. Egal, welchen Sport man betreibt, man schwitzt eigentlich immer. Wieso also sollte es dann so sein, dass gerade beim Reiten keine Anstrengung dahintersteckt?

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Ausgabe 54 TITELTHEMA

Ab wann ist etwas normal?

Was ist normal? Und ab wann ist es normal? Ist Rassismus normal? In dieser Ausgabe des Kaktus haben wir uns mit vielen Themen auseinandergesetzt und oft stand die Rezeption in der Gesellschaft im Fokus. Was z. B. ist der „normale“ Umgang mit Flüchtlingen, Müll und vielem anderen?

Normal. Das Wort stammt von dem lateinischen Wort normalis ab. Es hat zwei Bedeutungen, die erste ist, der Norm zu entsprechen. Normal zu sein bedeutet also, subjektiven gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und/oder medizinischen Vorstellungen zu entsprechen, wenn man die Definition ausschreibt.

Aber was sind diese gesellschaftlichen Vorstellungen? Wie klar und strikt sind sie? Viele Personen besitzen kein Haus, aber ist es automatisch dann auch „normal“, es zu besitzen oder nicht? Wo ziehen die Mehrheit ihre Linie und sieht etwas nicht mehr als “normal” an?

Das hängt stark mit der Kultur einer Gesellschaft zusammen und mit dem in ihr enthaltenen Menschenbild. Zum Beispiel ändert sich die vorherrschende Meinung in westlichen Demokratien derzeit dazu, dass Homosexualität als normal angesehen wird. Andererseits wurden noch bis vor wenigen Jahren offen homosexuellen Personen verfolgt, und auch heutzutage werden sie in vielen Teilen der Welt diskriminiert und nicht akzeptiert. Auch transgender Personen werden immer noch in vielen westlichen Demokratien diskriminiert und können in einigen nicht offen leben, ganz zu schweigen vom Rest der Welt.

Das Normale ist also immer von der jeweiligen Gesellschaft und Zeit abhängig und ändert sich auch.

Und deswegen will ich nun auf eine der alten Definitionen eingehen. “Normal” als Beschreibung des Geisteszustands. Wer nicht dem Standard der Gesellschaft, nicht der sozialen Erwartung entspricht, galt und gilt für manche immer noch als abnorm. So etwas ist klare Diskriminierung. “Normal” wurde in dieser Weise vor allem diskriminierend gegen LGBTQ+ und Personen mit Benachteiligungen genutzt.

Denn nicht “normal” in diesem Kontext impliziert komisch und eben nicht richtig zu sein, weil das “Normale” eben der Standard, die Norm, letztendlich das Akzeptierte ist.

Aus diesem Grund hat auch der Duden auf seiner Webseite zum Adjektiv “normal” geschrieben, dass diese Bedeutung des Wortes veraltet ist und nicht mehr verwendet wird.

“Normal” als Beschreibung ist also ein Wort, welches die sozialen Normen und Ansichten einer Zeit ausdrückt. Es hat aber aus genau diesem Grund auch einen belasteten Hintergrund. Wörter sind nämlich nicht einfach nur Beschreibungen der Welt, sondern Ausdruck der Gedanken und sollten aus diesem Grund mit Vorsicht und Reflexion benutzt werden, ansonsten können sie zu schrecklichen Konsequenzen führen.

Genau deshalb beschäftigt sich diese Kaktus-Ausgabe so sehr mit diesem Thema, damit wir die Probleme in unserem Umgang mit dem Außen reflektieren, denn das ermöglicht uns auch die Verbesserung dieses Umganges.

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Ausgabe 54 PANORAMA VOR ORT

Jetzt klappt Inklusion

Mit seiner Bahnhofsbrücke hat die Stadt Varel es in den letzten Jahren schon einige Male in Satiremagazine geschafft. Mit diesem altbekannten Problem hätte jedoch nach vielen Versprechungen Ende 2021 endlich Schluss sein sollen.

Durch den Ausbau der Bahnstrecke Oldenburg – Wilhelmshaven musste der unter Denkmalschutz stehende, 1913 erbaute Bahnübergang umgebaut und zum Teil abgerissen werden. Der Plan der deutschen Bahn sieht eine vollständige Elektrifizierung dieses Bahnabschnittes vor, nachdem sie diese Strecke zweigleisig ausbaute. Die alte Brücke wurde jedoch in einer Zeit konzipiert, in der Oberleitungen noch nicht oft verwendet wurden, sodass für den Fahrdraht nicht genug Platz vorhanden war. Der Bahn ließ das zwei Möglichkeiten, zum einen ein Anheben der alten Brücke, dadurch wäre das Gebäude zwar stehen geblieben, jedoch wäre dies sehr teuer geworden. Die zweite Option wäre ein kompletter Abriss gewesen, das war jedoch mit dem Denkmalrecht nicht vereinbar. Aus diesen Gründen wurde eine Kompromissform entwickelt, bei der die beiden Aufgänge des alten Bauwerkes stehen gelassen und direkt dahinter ein neuer Übergang gebaut wurde.

Mit dem Umbau wird zudem ein altbekanntes Problem gelöst, welches der Bahn seit etwa 14 Jahren sehr viel Kritik bereitet: die fehlende Barrierefreiheit.

Nachdem 2008 der ebenerdige Übergang zu den Gleisen zwei und drei aus Sicherheitsgründen entfernt wurde, hatten gehbehinderte Personen keine Chance mehr, mit dem aus Oldenburg kommenden Zug nach Varel zu reisen, ohne einen Umweg über Sande zu machen, damit sie auf dem richtigen Gleis ankommen. Das gleiche Problem galt auch für Radfahrer*innen und vor allem E-Bike Fahrer*innen, welche mit ihren Rädern zum Teil kaum eine Chance hatten, die Treppen hoch und auf die andere Seite zu kommen. Aber auch in der Umbauphase gab es noch weitere Probleme. So wurde ein Baugerüst als Ersatz für die gesperrte Brücke aufgestellt. Dieses brachte, wie Baugerüste es nun mal an sich haben, jedoch das Gefühl auf, nicht sehr stabil zu sein, da sich unter anderem die einzelnen Bohlen bei jedem Schritt etwas durchbogen. Dies führte dazu, dass einige Reisende nun aus Höhenangst einen Umweg fahren mussten und das alles trotz des Versprechens der Bahn, schnell eine Lösung zu finden.

So sollte bereits 2012/13 mit dem Umbau zur Barrierefreiheit begonnen werden. Dieses Versprechen sowie das darauffolgende, eine Fertigstellung bis Ende 2018, wurden nicht eingehalten. Dies führte zu viel Frust unter den Bahnfahrenden und sorgt für einige Unterschriftenaktionen so wie national ausgestrahlte satirische Fernsehbeiträge. Auch wenn sich jetzt etwas tut, den eigentlichen Zeitplan konnte die Bahn nicht einhalten. Der eigentliche Plan war eine Elektrifizierung bis 2016 und eine Zweispurigkeit bis 2012, jedoch gelang nur das Erreichen der Zweispurigkeit in diesem Streckenabschnitt. Die Elektrifizierung der gesamten Strecke bleibt bis jetzt aus.

Dies liegt unter anderem daran, dass der Boden auf der Strecke Varel-Wilhelmshaven zum Teil sehr weich ist, wodurch die Schienen nicht in einer konventionellen Weise gelegt worden konnten, sondern eine Art Brücke errichtet werden musste.

Es wird anscheinend die Zeit zeigen müssen, wann der Streckenausbau vollkommen vollendet sein wird. Die seit 14 Jahren fehlende Barrierefreiheit scheint sich in Varel jedoch zum Glück erledigt zu haben.