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Ausgabe 52 SCHULE

Und was macht Unsere Schule für die Umwelt?

 In der letzten Zeit werden wir immer häufiger vom Thema Klimawandel, und wie wir diesem entgegen wirken können, konfrontiert. Da denkt man wahrscheinlich über sein privates Umfeld nach, aber denken wir auch an den Ort, an dem wir Schüler einen Großteil unserer Zeit verbringen? Unsere Schule und wie sie beim Thema Klimawandel aufgestellt ist ? Beim Nachdenken darüber fallen einem sicherlich recht schnell nicht zugedrehte Wasserhähne oder der ständige Informations-Zettelkrieg ein. Aber auch schlecht anpassbare Heizungen und Flugreisen bei Klassenfahrten oder Austauschfahrten fallen in diesen Bereich.

Für einige dieser Probleme gibt es schon Lösungen: Gegen die vielen Infozettel wurde das I-serv Netzwerk ausgeweitet, sodass nun auch die Eltern einen Zugang dafür haben. Bei Flugreisen, die unvermeidlich sind, wie zum Beispiel bei dem Austausch mit der Partnerschule in den USA wird der CO2 Beitrag kompensiert, d.h., dass man einen Geldbeitrag leistet und mit diesem Beitrag dann Projekte unterstützt werden, die CO2 einsparen. Wer gute Ideen zur Verbesserung des Umweltschutzes an der Schule hat oder Probleme aufzeigen möchte, kann sich beim Umweltausschuss melden. Der Ausschuss wurde als Ideenbecken zum Thema Umwelt und Naturschutz gegründet und trifft sich regelmäßig, um über Möglichkeiten, den Schülern diese Themen nahe zu bringen, zu diskutieren.

Zum Schluss lässt sich sagen , das, sich unsere Schule auf einem (recht ) guten Weg befindet, hierbei helfen sicherlich auch der Umbau und die Sanierung der Schulgebäude, was dazu beiträgt, dass die Gebäude besser gedämmt und ausgestattet sind .

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Ausgabe 52 SCHULE

„Man wundert sich halt, wo die ganzen Schmetterlinge hin sind“

Die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind äußerst wichtig für die Zukunft unseres Planeten. Auch unsere Schule setzt sich für diese Ziele ein. Eine der treibenden Kräfte dahinter ist Herr Sluiter. Wir haben mit ihm über Umweltschutz, das Fliegen und den Umweltauschuss der Schule gesprochen.

Herr Sluiter im Interview mit Florian.

Kaktus: Aus welchem Grund ist ihnen das Thema Umwelt so wichtig?

Sluiter: Ich bin da gar nicht so direkt daran gekommen, ich bin da eher so rein gestolpert, könnte man sagen. Als Mathe und Chemie Lehrer muss man sich ja für vieles interessieren und dadurch läuft man dann ja, sage ich immer, mit offeneren Augen durch die Welt und beobachtet und hinterfragt viel. Und so bin ich dann vor ein paar Jahren an das Thema Biodiversität geraten, was ja eigentlich die Krise der Artenvielfalt bezeichnet, wo man 2016 bei einer Krefelder Entomologie Studie festgestellt hat, das die Masse an Insekten stark zurück gegangen ist. Und da habe ich damals gedacht, dass das ja ein Skandal ist und habe das auch selber ein bisschen so beobachten können. Man wundert sich halt zum Beispiel Wo sind die ganzen Schmetterlinge hin, da gab es ja früher viel mehr von, als du noch ein Kind warst. Und ich hab halt selber zwei Kinder und, zumindest der Ältere, ist auch in einem Alter, wo der auch gerne durch den Garten geht und selber Beobachtungen machen kann und ist dann regelmäßig enttäuscht, wenn es kaum was zu beobachten gibt. Und das hat mich dann etwas nachdenklich gemacht und ich bin dann dem Nabu beigetreten und so kommt man halt mit Leuten ins Gespräch. Derjenige, der den Nabu hier in Varel leitet, das ist Martin Heinze, war früher auch Lehrer hier. Herr Heinze hat sich damals schon sehr stark für Klimaschutzthemen eingesetzt, das ist nur damals nie so richtig angekommen, weil es damals nicht so en vogue war. Er war auch der erste der die Sache mit der Fliegerei hier an der Schule kritisiert hat. Was ich auch nicht wusste ist, dass Herrn Heinze damals schon einen Antrag gestellt hat, dass bei Schul-Fliegerei kompensiert werden soll. Das ist, so zu sagen, damals total gebombt, das hat nicht funktioniert. Die haben dass dann eingeschränkt. Die haben gesagt kompensieren ja, aber freiwillig. Und heute stellen wir fest, es hat keiner gemacht, dass ist einfach so untergegangen und verschwunden im Schul-Nirwana irgendwie und das ist natürlich eine traurige Geschichte. Na jedenfalls komme ich jetzt zum Punkt zurück, also Stichwort Umweltschutz. Mir liegt natürlich sehr viel daran, dass es die Welt in fünfzig oder hundert Jahren noch gibt. Viele Leute die Umweltschutz betreiben sprechen von der Enkel-kompabilität, also dass man nicht nur an sich selbst denkt, sondern auch an die, die nach einem noch kommen und das kann ich ja jetzt als Kinder-kompabilität bezeichnen. Also ich möchte gerne, dass in fünfzig Jahren, wenn meine Kinder dann erwachsen sind, also richtig erwachsen, dann möchte ich, dass Varel nicht irgendwie Atlantis gleicht, oder so, sondern dann möchte ich, dass die noch ganz normal leben können, glücklich sein können, dass einfach noch normales Leben möglich ist. Und deswegen meine ich, jeder einzelne ist aufgefordert zu handeln, um zu denken und deswegen will ich auch mein Beitrag leisten.

Kaktus: Wie ist es zu der Entscheidung bezüglich der Flugreisen gekommen?

Sluiter: Da hab ich mir natürlich Gedanken gemacht, was kannst du machen? Was kannst du hier in der Schule machen? Und dann kam halt die Sache mit der Fliegerei wieder auf den Tisch. Ich habe da, glaube ich einen Artikel drüber gelesen, das muss irgendwann im Dezember oder November letzten Jahres gewesen sein. Ein großer Zeitungsartikel auch zur Fliegerei und dann hab ich mir gedacht, dass ist ja eine Schweinerei, ein so ein Flug verballert ohne ende Kohlenstoffdioxid und ich fahre das ganze Jahr mit dem Fahrrad um irgendwie was zu sparen und dann muss da nur so ein Hansel ins Flugzeug steigen und dann kann ich mich da Jahrelang abstrampeln, dass bringt gar nichts, weil das Fliegen so Klimaschädlich ist. Und das war dann der Punkt an dem ich dachte, jetzt musst du irgendwas machen. Ich bin dann Anfang Februar, da war das hier an der Schule auch noch gar kein so großes Thema, bin ich zu Herrn Pauer gegangen, hab ihm gesagt hier,ich hab da eine Idee, können wir nicht so was machen, irgendwie als Beschluss weniger zu Fliegen und wenn man Fliegen muss, dass man dann Kompensiert. Die Idee ist ja kurz gesagt, dass man einen Geldbetrag leistet und mit diesem Geldbetrag werden eben Projekte unterstützt, die überall auf der Welt CO2 einsparen. Idealerweise noch mehr, als durch den Flug verursacht wird. […] Herr Pauer war ganz begeistert davon, meinte schreiben sie doch einen Antrag und das habe ich dann auch gemacht. Das habe ich dann bei der Dienstbesprechung dem Kollegium vorgestellt und war selber ganz überrascht, weil das Feedback war ganz gut. Die Lehrer durften abstimmen und es war eine überwältigende Mehrheit, die gesagt haben eigentlich ist es an der Zeit, wir müssen da was machen und so ging das dann ganz glatt mit den Kollegen durch.Ein paar wochen später war dann eine Schulvorstandssitzung, da hat der Schulvorstand dann beschlossen, dass jetzt wirklich alles was mit Fliegerei zu tun hat kompensiert werden muss.

Kaktus: Was läuft ihrer Meinung nach schon gut?

Sluiter: Die Seminar fahrt China ist so weit ich weiß schon abgeschafft, weil es unter den Schülern keine nachfrage mehr gab und s auch Probleme gab Leute zu finden, die mitfahren wollen. So weit ich weiß ist das vom Tischs und die andere problematische Geschichte war ja der Austausch mit Frankreich, La Réunion, der ist ja, so traurig das auch ist für die Französisch-Fachgruppe, beendet. Aber das ist ja auch gut, denn die Fliegerei ist so vom Tisch. Es war ja auch so, die Flugstrecke auf diese Insel war ja sogar noch weiter als nach China, dass hat sich damals ja auch in meinem Antrag herausgestellt.

Kaktus: Was sehen sie als die besten Alternativen zum Fliegen?

Sluiter: Beim Fliegen, im Zusammenhang mit Schule, da wäre ich dafür, dass man das völlig untersagt. Da ist die Politik eigentlich gefordert, meiner Meinung nach, das deutlich einzuschränken. Jetzt ist es ja so, es gibt bestimmte Austausche, wie zum Beispiel in die USA, da geht es gar nicht anders. Da müsste man Ausnahmen festlegen, dass man sagt so Ziele wie die USA sind noch in Ordnung, vielleicht auch verpflichtet mit Kompensation, das wäre so mein Wunsch. Für alles andere, vor allem natürlich Ziele in Deutschland, aber auch für die Ziele in Europa, wäre der Bus eigentlich das Beste und das ist so weit ich weiß auch der Wissenschaftliche Standpunkt. Das der Bus eigentlich das CO2 sparsamste Verkehrsmittel für viele Personen ist. Das muss eigentlich auch mehr passieren, eigentlich ist es ja traurig, dass wir in Deutschland so einen miesen ÖPNV haben. Ich kann auch alle Leute, die in Bockhorn oder Steinhausen wohnen verstehen, das die angenervt sind, dass die Busverbindungen nicht da sind. Warum wird da nicht mehr gemacht? Wenn man sich da mal umguckt Tagsüber, einzelne Personen, die mit sehr großen Autos irgendwo hinfahren. Als Alternative, kurz gesagt: Bus. Das wäre so mein Wunsch.

„Eigentlich ist es ja traurig, dass wir in Deutschland so einen miesen ÖPNV haben.“

Kaktus: Wie entstand der Umweltausschuss und womit beschäftigt er sich?

Sluiter: Das ist eine Sache, die kam eigentlich Zeitgleich mit meinem Vortrag zustande. Frau Ehrich-Bulow hatte ganz Spontan nach der Dienstbesprechung vorgeschlagen, dass wir so einen Ausschuss gründen und da verstand sich ja von selbst, dass ich da mitmache. Ja, was macht der Ausschuss? Im Prinzip ist das so einer Art Ideenbecken für alles was irgendwie in diesen Bereich Umwelt und Naturschutz mit rein geht. Das ist nicht nur die CO2 Problematik, da sind jetzt auch noch andere Dinge mit reingelandet, zum Beispiel die Sache mit dem Plastikmüll. Plastik ist ja jetzt nicht so der Auslöser für die Klimakrise, trotzdem nehmen wir das alles so mit. Wir treffen uns ja regelmäßig mit Schülern und ein paar Eltern und Sammeln im Prinzip Möglichkeiten, wie wir hier an der Schule so ein bisschen fahrt aufnehmen können, wie wir da den Schülern solche Inhalte nahe Bringen können, wie können wir das in den Unterricht einbringen, wie können wir hier Baulich was verändern, wie können wir Gewohnheiten anpassen. All diese Dinge haben wir Gesammelt und sind natürlich offen für neue Vorschläge. Ganz aktuell arbeiten wir an der Projektwoche, die ja nächstes Jahr wieder Stattfindet. Das Thema soll ja so in Richtung Nachhaltigkeit gehen und da haben wir uns schon Projektvorschläge überlegt, also was in den verschiedenen Fachbereichen so laufen kann.

Kaktus: Hat sich der Umweltausschuss auch bei der neuen Mensa beteiligt?

Sluiter: Ja genau, das wurde mal erwähnt, da ging es aber eher so um Feinheiten. Wir haben zum Beispiel gesagt, was gut wäre, wären Wasserspender im Bereich der Mensa. Aber so in die Richtung Ernährung sind wir noch nicht gegangen, obwohl das für mich auch ein ganz heißes Thema ist. Ich ärgere mich eigentlich Tagtäglich, wenn ich Schüler mit diesen Plastik Eiskaffebechern sehe oder PET Flaschen, so einfach könnte man da Dinge ändern, aber ja gut. Bis vor ein paar Jahren hab ich auch immer PET Flaschen mitgeschleppt, bis ich auf die Idee gekommen bin, dass man auch mal eine Glasflasche nehmen könnte. Das sind aber auch Dinge die angesprochen werden. Aber jetzt so die Mensaplanung an sich nicht so sehr, dass sind eher Dinge die werden auf Schuleiterebene gemacht, also da ging es um diese Ausschreibung, wer geht da als Betreiber rein, da haben wir jetzt nicht so viel mit zu tun. Ist ja auch eher eine Betriebswirtschaftliche Fragestellung.

Kaktus: Wo kann man sich eigentlich Melden, wenn man Ideen bezüglich des Ausschusses hat?

Sluiter: Das wäre bei Frau Ehrich-Bulow am besten, sie ist ja die Leiterin dieser Arbeitsgruppe und sie kann man ja per I-Serv erreichen. Sie wird gerne auch ein Termin bekanntgeben und da kann man sich vielleicht mal dazusetzten zu so einer Sitzung oder Leute die gute Ideen haben, die sich engagieren wollen sind immer herzlich willkommen, das gilt auch für Eltern. Da haben wir auch schon ein paar sehr kompetente Eltern dabei, da bin ich auch froh drum und ja, das wäre eine schöne Sache.

Kaktus: Was würden sie persönlich als erstes in der Schule ändern wollen?

Sluiter: Da muss man natürlich gucken was geht, was kann man machen, was nicht. Also was schon echt gut ist und wo wir viel machen, dass sind die baulichen Veränderungen. Alle wissen zum Beispiel wie undicht der N-Trakt ist, dieses Treppenhaus, da kann man eigentlich die Fensterscheiben raus nehmen, das wäre genauso effizient. Da bin ich froh, dass Baulich momentan so viel gemacht wird und wir sehen es ja auch am neuen M-Trakt und am T-Trakt. Der nächst Posten wäre ja Mobilität, da würde ich mir wünschen, dass die Schüler vielleicht so ein bisschen in die Richtung gehen würden, so den Schulweg, dass zur Schule kommen zu hinterfragen, ob das eigentlich immer mit dem Auto sein muss, ob man sich da bei jedem Wetter bringen lassen muss, kann man nicht einfach mal Regenklamotten anziehen und sich aufs Fahrrad schwingen, ist das nicht möglich? Sicherlich spart das nicht so schrecklich viel CO2 , aber das würde ich mir einfach so von der Überzeugung her, würde ich mir das einfach wünschen. Das fände ich gut, wenn das mehr Schüler tun würden, ein bisschen weg von der Bequemlichkeit In dem Zusammenhang auch mehr Fahrradplätze, vielleicht k ann man ja auch die Lehrer dazu kriegen häufiger aufs Fahrrad zurück zu greifen, das wäre auch eine schöne Geschichte. Das finde ich eigentlich auch traurig, dass PKW Parkplätze immer noch vor rang haben, vor Fahrradplätzen. Wenn es nach mir gehen würde, wenn ich hier Chef wäre, würde ich erst mal außen fünf PKW Parkplätze entwerten und da Fahrradplätze für die Schüler und Lehrer hinmachen, das kann auch gerne da drin stehen, da steh ich voll zu. Ist ja eben meine Persönliche Meinung. Ein letztes hätte ich noch, weil das Thema Naturschutz mir auch wichtig ist, ich würde mir wünschen, dass man die Schule vielleicht ein bisschen begrünt. Ich finde mit so einem Mauerseglerkasten und drei Nistkästen für Kohlmeisen ist das Thema nicht getan, da geht mehr und ich glaube da sind auch Schüler die gute Ideen haben und sich da einbringen würden, das wäre auch noch ein Wunsch.

Kaktus: Vielen Dank für das Interview!