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Ausgabe 53 SCHULE

Wenn der Schulweg zum Abenteuer wird

Das Busfahren während der Corona Pandemie hat für viele
Personen Probleme bereitet. Als im März die ersten Sitzreihen
mit einem Absperrband abgesperrt wurden, wussten viele noch
nicht, wie ernst die Lage war.

Danach musste man seit dem 27.04.2020 einen Mund-Nasen-Schutz tragen, was bei einer längeren Busfahrt in den sowieso schon stickigen Bussen auf Dauer sehr anstrengend ist. Nicht immer ist ein Sitzplatz vorhanden, da die Busse über mehrere „Knotenpunkte“, wie z.B. Bockhorn, Neuenburg und Zetel fahren. Noch im März kamen dann die strengeren Corona-Richtlinien für Schulen. Es wurde der Mindestabstand von 1,5 Metern, das Maskentragen und der Unterricht in Teilgruppen eingeführt. In den Bussen jedoch kamen sehr viele Schüler*innen zusammen , pro Doppeldeckerbus =ca. 100 Personen, pro Linienbus ca. 40-60 Personen.

Die Situation an der Bushaltestelle:

Da die Schüler*innen an der Bushaltestelle gemischt einsteigen, in der Schule aber nach Gruppen getrennt sind, war diese Situation sehr kurios. Kurz darauf wurde der erste Lockdown verkündet.

Nach dem Lockdown:

Es ging ins Homeschooling. In dieser Zeit waren die Busse fast komplett leer. Die Busunternehmen haben in dieser Zeit ihre Busse mit Glasscheiben an der Fahrerkabine ausgestattet, sodass man danach auch wieder vorne einsteigen konnte. Die Busse waren wieder  gefüllt und die Maskenpflicht wurde nicht kontrolliert. Es gab in dieser Zeit mehrere Vorfälle, in denen die Maskenpflicht missachtet wurde. Diese Situation zog sich so bis zu den Sommerferien, in denen es Lockerungen gab, da die Fallzahlen immer weiter sanken.

Nach den Sommerferien:

Die Fallzahlen stiegen  wieder an und die Maskenpflicht wurde noch wichtiger. An einem Mittwoch Anfang des neuen Schuljahres, wurde die Maskenpflicht, welche zu dem Zeitpunkt nur in den Bussen galt, in Zetel von der Polizei kontrolliert. Zufällig hatten wir an diesem Tag technische Probleme mit dem Bus: Die Tür machte Probleme. Die Buslinie, welche wir an diesem Tag nutzten, verlief über die Haltestellen Zetel, Jeringhave, Borgstede und Langendamm, bis sie uns zum LMG brachte. Als wir die ersten Haltestellen anfuhren, öffnete der Busfahrer die Türen und alles war ganz normal. Als er sie jedoch wieder schließen wollte, ging sie automatisch wieder auf. Beim zweiten Betätigen des Türknopfes schloss sie wieder. Dieses Phänomen wiederholte sich mehrfach, bis wir an der Haltestelle 437, Höhe Borgstede, ankamen. An dieser Haltestelle öffnete der Busfahrer die Tür, wie sich später herausstellte, zum letzten Mal. Nachdem er mindestens acht Mal auf den Türknopf gedrückt hatte, die Tür sich jedoch immer wieder öffnete, fuhr rein zufällig die Polizei vorbei und hielt kurz vor uns an, da der Busfahrer in der Hektik vergessen hatte, die Warnblinker einzuschalten. Da die Tür ja bereits offen war, betraten die Polizisten den Bus und fragten den Busfahrer, warum dieser seine Warnblinker an der Haltestelle nicht eingeschaltet hat. Dieser fing daraufhin jedoch an, mit den Polizisten darüber zu diskutieren, dass die Warnblinkpflicht nicht überall gelten würde und man z.B. in Roffhausen keine Warnblinker benutzen müsse. Als die Polizisten nach ca. fünf Minuten den Bus wieder verlassen hatten, bestand das Tür-Problem immer noch.  Der Busfahrer versuchte es hoffnungsvoll erneut, hatte jedoch keinen Erfolg. Er holte deshalb ein altes Nokia-Telefon aus dem Fußraum und rief seine Leitstelle an. Diese erklärte ihm, was er als nächstes machen sollte: Er drückte einen Not-Aus-Knopf am Dashboard und nach einem lauten Piepton konnte er mit offener Tür fahren. Wir fuhren dann mit der offenen Tür über das Autobahnkreuz in Richtung Betriebshof. Hier tauschten wir den Doppeldeckerbus gegen einen kleinen Solobus.

Gerade im Winter wurde die Stimmung im Bus dauerhaft schlechter, so waren die Busfahrer gereizt und haben oftmals geschrien. Man war allgemein gereizt und ging mit einer schlechten Stimmung in die Schule/nach Hause.

Die Situation nach den Herbstferien:

Das Busfahren war nach den Herbstferien ebenfalls anstrengend. Stieg  man in einen Bus ein, hat man von Tag zu Tag gemerkt, dass die Busse immer voller wurden. Es gab geringere Coronafallzahlen, aber sie stiegen bereits langsam wieder an. Da die Busunternehmen zeitgleich für die überfüllten Busse harte Kritik in der Presse ernten mussten, waren die Fahrer ebenfalls schlechter gelaunt und teilweise angespannt, was man bei einer Mitfahrt bemerken konnte.

Die Situation kurz vor den Winterferien:

Da sich die Lage der Pandemie erneut verschärft hatte, setzten die Busunternehmen mehr Busse ein, um Abstand in den Bussen zu ermöglichen. Bis zu den Winterferien gab es diesbezüglich keine wichtigen Veränderungen mehr. Nach den Winterferien folgte jedoch ein monatelanger Lockdown.

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