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Ausgabe 55 PANORAMA

Sollten Eltern alles erlauben?

Eine wohl häufig gestellte Frage, besonders unter den Jugendlichen. Während manche in einem gewissen Alter schon feiern gehen dürfen, müssen Andere um 20:00 Uhr zuhause sein. Doch ist das gerechtfertigt und eine richtige Entscheidung der Erziehungsberechtigten?

Social Media. Beziehungen. Alkohol. Rauchen. Videospiele ab FSK16/18. All das wird immer mehr Hauptgesprächsthema bei den Jugendlichen im Alter von 14 bis 18. 

Einige posten schon mit 13 Jahren Bilder auf Instagram, haben gerade ihre zweite Beziehung und gehen regelmäßig mit Freunden bis 3:00 feiern. 

Andere wiederum dürfen das einfach nicht und werden somit als ,,uncool“ abgestempelt. Ein trauriges Schicksal.

Und hier stellt sich die Frage, sollten Eltern ihren Kindern alles erlauben?

Meiner Meinung nach kommt es immer auf die betreffenden Personen an. Wenn jemand für sein Alter reif genug scheint, einen vernünftigen Freundeskreis pflegt und recht gute schulische Leistungen aufweist, sehe ich persönlich keinen Grund dafür, alles zu verbieten. Immerhin sollten Eltern lernen, ihrem Kind Freiraum und einen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Schließlich machen sie es doch sowieso irgendwann.

Also warum verbieten, wenn es auch anders geht? 

Selbstverständlich gibt es bei den ,,verbotenen Sachen“ verschiedene Stufen. So empfinden Eltern meist Alkohol, Rauchen oder andere Drogen negativer als Videospiele oder überschrittene Bildschirmzeiten. Gerade Alkohol ist aber ein wichtiges Thema. Denn die meisten fangen am Ende der neunten bzw. am Anfang der zehnten Klasse damit an, viele ohne Erlaubnis der Eltern. 

Man bemerkt es, wenn Übernachtungen bei Freunden wieder extrem häufig vorkommen, viele neue Gesichter zu Besuch kommen und ein eigener Schlüssel plötzlich höchste Priorität hat. Der Alkohol aus dem Kellerschrank hat sich plötzlich Beine wachsen lassen und ist weggelaufen. Eingewickelt in dicken Flauschsocken hört man immerhin das Klirren der Flaschen in der Tasche nicht.

Außerdem werden sogenannte ,,Fluchtwege“ geplant.

Durch die Hintertür raus. Unter dem leicht geöffneten Garagentor durchkrabbeln. Und der Freiheit ins Auge sehen. So einfach kann das gehen.

An diesem Punkt sollte man sich als Erziehungsberechtigter meiner Meinung nach die Frage stellen: Lohnt sich das?

Lohnt es sich, einem Kind etwas zu verbieten, wenn es es irgendwann heimlich macht?

Ich finde an diesem Punkt sollten Eltern mit sich reden lassen und einen vernünftigen Kompromiss finden. Denn je mehr man seinem Schützling erlaubt, umso mehr Kontrolle hat man im Endeffekt dann auch. Denn weiß man, dass man es sowieso darf, hat der ganze Spaß auch keinen Reiz mehr.

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Ausgabe 55 SCHULE

Was sind faire Noten?

Mündliche Noten werden von vielen Schülern und Schülerinnen nicht gemocht, doch ich denke, sie sind die beste Methode, die wir haben.

PRO:

Zuerst sind sie eine Durchschnittsnote. Wenn Lehrkräfte ihre Arbeit ordentlich machen und die meisten Stunden benoten, dann kommt am Ende eine Note heraus, die ziemlich gut die durchschnittliche Leistung repräsentiert. Eine schriftliche Arbeit hingegen zeigt nur eine Momentaufnahme. Sie lässt keine Möglichkeit, sich noch einmal im gleichen Thema oder im Sinne eines schlechten Tages zu verbessern. Schriftliche Arbeiten sind generell eine sehr schlechte Methode, Leistung festzustellen, das Lernen zu fördern oder objektive Ergebnisse zu bekommen.
Sobald mehr als angekreuzt werden muss, wird die Beurteilung immer subjektiver, je mehr die Aufgaben auch Meinung einfordern. Zwischen Lehrkräften sieht man schnell einen starken Unterschied, darauf bezogen, was diese für den wichtigeren Part erachten. Und im Mündlichen kann man sich gut darauf einstellen In einem Fach, in dem man pro Halbjahr nur eine Arbeit schreibt, ist es aber schwer, dies nochmal anders zu machen.
Letztlich sind alle Noten zu einem gewissen Grad subjektiv. Doch bei mündlichen Noten kann man sich auch mit der Lehrkraft austauschen, falls eine Person Probleme hat und in Zukunft mehr oder anders auf die Person zu achten. Wenn eine Arbeit geschrieben ist, kann man diese aber schlecht noch einmal bewerten lassen.
Und das Problem mit schüchternen Personen geht, denke ich, über nur Mündliches hinaus. Wie viele dieser Personen, die sich nicht trauen sich zu beteiligen, würden dies vielleicht machen, wäre die Klasse kleiner, es ein Kreis guter Bekannter und man würde die Lehrkraft mögen. Denn oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass, sobald die Lehrkraft wechselt, viele Personen sich anders beteiligen, oft aus Abneigung oder Zuneigung zur Lehrkraft. Auch ist mir aufgefallen, dass Personen, wenn ich mit ihnen im Jahr danach im gleichen Kurs war, wir aber von anderen Leuten umgeben waren, sie, wenn sie diese Personen mochten, sich oft deutlich mehr gemeldet haben, weil die Angst vor Blamage fehlte.
Deswegen denke ich, wären Klassen angenehmere Orte für Personen, die sich nicht so aus sich heraus trauen, wäre schon viel geschafft.
Ich würde also sagen, selbst wenn die mündliche Note nicht perfekt ist, sie dennoch eine Methode ist, Leistung und Verständnis für ein Thema einzelner Personen zu beziffern. Dennoch wäre es vielleicht einen Gedanken wert, nicht nur über mündliche oder schriftliche Noten nachzudenken, sondern vielleicht auch generell das Modell, dass alles bewertet werden muss, mit einer einzelnen Zahl, die teilweise über die Zukunft einer Person herrscht, zu hinterfragen.

Kontra:


Mündliche Noten, für die einen ein Segen, für die anderen ein wortwörtlicher Fluch: Über kein Interesse am Thema, bis hin zur Bloßstellung.
Der tägliche Wahnsinn der Schüler und Schülerinnen.
Doch warum sind sie so verhasst?
Ein wohl gut begründeter Punkt ist, dass auch Schülerinnen einen schlechten Tag haben können. Ein vielleicht privater Konflikt ist aufgetreten und sie sind schlecht gelaunt, traurig oder einfach nicht in der Lage, dem Unterricht zu folgen. Und Zack, schon steht die Fünf da. Bis man diese wieder ausgeglichen hat, dauert es einige Stunden, vor allem. wenn sich das nicht verstandene Thema über mehrere Stunden zieht. Besonders schlimm kann es für Schülerinnen werden, wenn die Lehrkraft „eben schnell“ die Noten vor der gesamten Klasse vorliest. Wenn ich ehrlich bin, stellt sich für mich dort die Frage: Warum? Genauso, wie andere Lehrkräfte den Raum verlassen und die Schülerinnen sich untereinander von starker Leistung bis eher schwache Leistung nebeneinander aufstellen sollen. Danach wird man mit den Worten „x/y ist besser, du musst weiter nach hinten“ oder „da ganz hinten stehst du schon richtig. Deine Leistung ist eine fünf.“ von A nach B geschoben. Für mich persönlich grenzt das an öffentliche Demütigung. Mit solch Aktionen steigert man nicht das Selbstwertgefühl der Schülerinnen, sondern verschlimmert es vielmehr.
Dazu kommt, dass viele Schülerinnen von den Lehrkräften spontan und ohne Vorwarnung drangenommen werden. Einige verharren dann aber so lange auf dem gerade bloßgestellten Schüler, dass dabei einige Minuten in peinlicher Stille verstreichen. Muss das sein? Es ist ja durch aus in Ordnung, wenn der oder die betroffenen Schülerin nicht aufgepasst und den Unterricht massiv gestört hat, doch hat er/sie das nicht und versucht einfach nur dem Unterricht zu folgen, finde ich, sind diese hinterhältigen Methoden mehr als nur kontra-produktiv.
Trotz allem:
Mündliche Noten sind wichtig und machen leider einen Großteil der eigenen Zukunft aus.
Also muss man da wohl oder übel durch. Doch auch wenn man das Thema absolut nicht versteht, kann man sich trotzdem beteiligen, zum Beispiel durch das Vorlesen von Texten,
Wiedergeben von schon bereits Gesagtem oder durch das sinnvolle Fragenstellen – auch wenn man die Antwort selbst eigentlich schon weiß.