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Ausgabe 53 SCHULE

Nutz die Zeit nach dem Abi

Im Laufe des Schulalltags wird sich wohl jeder Schüler und jede Schülerin die Frage stellen, was er oder sie nach dem Schulabschluss machen soll, ob es nun der Haupt- oder Realschulabschluss ist oder das Abitur. Diese Frage kommt auf jeden zu und mögliche Antworten könnten eine Ausbildung, ein Studium, oder auch ein Freiwilligendienst sein.

Ein Freiwilligendienst bietet viele Möglichkeiten, sich zu orientieren und sich in unterschiedlichen Berufsfeldern auszuprobieren. Den meisten sollte er noch als FSJ, FKJ oder FÖJ bekannt sein, welches ein freiwilliges soziales, kulturelles oder ökologisches Jahr bedeutet, das sich aber nur auf Deutschland bezieht. Die Begriffe „Internationaler Jugendfreiwilligendienst“ (IJFD) und  „Europäischer Freiwilligendienst“ (EFD) sind weiter verbreitet. Zudem zählt der EFD zum Europäischen Solidaritätskorps, das eine Initiative ist, die unter anderem jungen Menschen die Möglichkeit bietet, Freiwilligendienste zu leisten, aber auch einen Austausch, Praktika und Jobangebote vermittelt. Sollte der Wunsch also sein, nach dem Schulabschluss nicht gleich eine Ausbildung oder ein Studium anzufangen, kann es nicht schaden, sich beim ESK einmal umzuschauen. Dabei kann man wählen, ob man gerne ins Ausland reisen, oder doch lieber in Deutschland bleiben möchte, denn ein Freiwilligendienst muss sich nicht auf ein fremdes Land beziehen.

Das FSJ, FÖJ oder FKJ ist im IJFD und EFD mit einbegriffen, denn dort gibt es viele Projekte mit unterschiedlichen Schwerpunkten. So kann man sich über Projekte, die einen interessieren, informieren und sich eventuell bewerben, ohne in einem bestimmten Tätigkeitsbereich bleiben zu müssen.

Da die Europäische Union besonders junge Menschen und ihren Austausch untereinander fördern will, wird das Europäische Solidaritätskorps finanziell von ihr unterstützt, sodass ein Freiwilligendienst innerhalb der EU auch für Menschen mit geringeren finanziellen Mitteln möglich ist. Das bedeutet, die EU unterstützt sogenannte Entsendeorganisationen, bei denen man sich für Projekte bewerben kann, wodurch der Großteil der Kosten für einen Freiwilligendienst gedeckt wird. Das restlich benötigte Geld wird meistens durch Spenden eingenommen. Dies gilt ebenso für Entsendeorganisationen, die Freiwilligendienste außerhalb Europas vermitteln und die durch die EU gefördert werden. Nicht geförderte Projekte sind oft sehr kostenintensiv, was allerding auch von dem Land abhängt, in das die Reise gehen soll.

Der Zeitraum, in dem ein Freiwilligendienst stattfindet, kann sehr unterschiedlich sein. Oft wird mindestens ein halbes Jahr vorausgesetzt, aber die meisten EFD zum Beispiel dauern zwischen neun und zwölf Monaten, je nach Projekt, während ein IJFD immer zwölf Monate anhält. Wenn man Erfahrungen im Ausland sammeln möchte, muss man nicht unbedingt mehrere Monate dort verbringen. Eine Alternative wären zum Beispiel sogenannte „Workcamps“, die oft in Ländern der Südhalbkugel stattfinden. Dort werden Freiwillige gesucht, die für einen kurzen Zeitraum, wie zwei Wochen oder einen Monat, an kurzweiligeren Projekten mitarbeiten und viele Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern kennen lernen und mit ihnen Zeit verbringen wollen.

Während das Europäische Solidaritätskorps sich auf Projekte innerhalb der EU beschränkt, kann man Workcamps und IJFD auch in der ganzen Welt absolvieren. Egal, welchen Weg man einschlagen möchte, man muss sich zuvor bei einer Entsendeorganisation bewerben, sofern man einen finanziell geförderten Freiwilligendienst leisten möchte, die einen an die Projekte weitervermittelt. Dabei gibt es viele unterschiedliche Organisationen, die unabhängig von einer religiösen Ausrichtung sind, zum Beispiel „Weltwärts“ oder die „Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste“ (IJGD), aber  auch Organisationen, die Freiwillige im Rahmen christlicher Werte entsenden, wie der CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen), welcher der deutsche Teil des weltweiten Verbundes YMCA/YWCA (Young Men‘s/Women’s Christians Association) ist. Je nach Interesse lässt sich also entscheiden, von welcher Organisation man entsendet werden möchte.

Falls man also Lust hat, nach der Schule etwas Anderes auszuprobieren und sogar vielleicht an anderen Sprachen und Kulturen Interesse hat, wäre ein Freiwilligendienst, ob in Deutschland, Europa oder weltweit, sicherlich eine Überlegung wert.

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