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Ausgabe 54 PANORAMA

Redaktionsvorstellung

Florian Witte – Chefredaktion

Moin, ich bin Florian.
Ich bin seit etwa sechs Jahren im Kaktus und seit knapp einem Jahr Co-Chefradakteur.
Mir gefällt am Kaktus am meisten: Die Freiheit, die wir als unabhängige Schülerzeitung beim Arbeiten haben, mit der wir uns auch mit kritischen Themen so befassen können, wie wir es für richtig halten.
Wieso ihr zum Kaktus kommen solltet?
Damit der Kaktus auch in den nächsten Jahren Themenreiche Ausgaben veröffentlichen kann, brauchen wir eure Ideen. Jede*r ist bei uns willkommen.

Carina Kunze – Chefredaktion

Hey, hier piekst Carina 🙂
Seit zwei Jahren helfe ich beim Kaktus mit und durfte jetzt ein Jahr als Chefredakteurin alle zur diesjährigen Ausgabe anstacheln.
Mir gefällt am Kaktus, dass jeder seine eigenen Ideen einbringen kann und wir auch mal über außerschulische Themen quatschen können und wir, ganz nach unserem Motto, Themen ansprechen, die sonst nicht angesprochen werden würden. Frau Maeusel ist außerdem superlieb 😛
Wieso IHR unbedingt in den Kaktus kommen solltet?
Wir brauchen neue Kreativköpfe mit supercoolen Ideen, die unsere selbstständige Schülerzeitung nur verbessern können. Schaut vorbei 🙂

Lucas Lehnen – Layout

Hallo, ich bin Lucas und bin mittlerweile seit ca. 2,5 Jahren ein Teil der Kaktusredaktion.
Am Kaktus gefällt mir die tolle Zusammenarbeit mit den anderen Redakteur*innen am meisten. Die kreativen Ideen der anderen, aber auch die gemeinsamen Diskussionen über aktuelle Themen, aber auch über Probleme bereiten mir total viel Spaß.
Zu meinen Aufgaben beim Kaktus gehört natürlich zum einen das Schreiben von Artikeln, hauptsächlich kümmere ich mich allerdings um das Technische und um das Layout der Ausgaben.
Für den Kaktus wünsche ich mir, dass wir bald wieder öfter neue Mitglieder bekommen, die als aktiver Teil des Kaktus mit ihren kreativen Beiträgen und Artikeln auch in der Zukunft weiterhin tolle Ausgaben schaffen.

Fynn Geißler – Kreativer Schreiber

Hallo, ich bin Fynn.
Ich bin seit zwei Jahren beim Kaktus.
Der Kaktus ist für mich eine Zeit, in der man sich mehrmit seinen Interessen befassen kann.
In den Sitzungen erfährt man vieles, aber kann auch zu allem etwas betragen.
Ich wünsche mir für den Kaktus, dass dieser seinen Zusammenhalt behält, aber auch neue Leute kennenlernt.

Liv Blendermann – Kreative Schreiberin

Hi,
ich bin Liv und bin seit etwa drei Jahren Teil des Kaktus-Teams. Besonders die vielseitigen Aufgaben und Themenbereiche innerhalb der Redaktionsarbeit machen mir viel Spaß.
Ich wünsche mir für die nächsten Schuljahre, dass wir als Redaktion neue Mitglieder begrüßen dürfen.
Am Kaktus gefällt mir, dass alles, was in unserer Schülerzeitung erscheint, selbstständig vom Redaktionsteam entschieden wird.
Wenn DU also Interesse am Schreiben, kreativer Arbeit im Team oder als Layouter hast, schau gerne mal vorbei!

Geeske Schaprian – Kreative Schreiberin

Über mich:
Redakteurin, ein ziemlich bücherverrückter Mensch und ein wandelnder Terminkalender, der sich gerne zu viele Sachen merkt und auch gerne mal übertreibt, allerdings in einer positiven Art.
Wie beim Kaktus gelandet?
Ich bin durch eine Empfehlung beim Kaktus gelandet und gehöre nun fast seit einem Schuljahr zu der Familie der Kakteengewächse und fühle mich pudelwohl.
Wünsche für den Kaktus:
Ein paar neue Kakteen; jemand, der Kekse abzugeben hat und noch viele erfolgreiche Blüten der Kakteengemeinschaft

Oke Meisner – Kreativer Schreiber

Hi,
Ich bin Oke und nun schon seit vier Jahren beim Kaktus. Ich schreibe vor allem Artikel über Politik und auch mal Kommentare zu dieser.
Sitzungen und Treffen sind immer wieder interessant und vor allem machen die Diskussionen und das Miteinander sehr viel Spaß. Nach jeder Sitzung komme ich heraus mit neuen Ideen und Erkenntnissen.
Für den Kaktus wünsche ich mir noch ein langes und gutes Fortbestehen. Derzeit sind wir eine gute, aber etwas kleine Redaktion, weshalb ich mich freuen würde, wenn nächstes Jahr einige neue Leute kommen. Deshalb kommt doch gerne mal vorbei, ihr seid immer willkommen.

Jade-Jubi Schukowski – Kreative Schreiberin

Hallo, ich bin Jubi und das ist mein drittes Jahr beim Kaktus.
Ich mochte es schon immer, Geschichten und Texte zu verfassen, deshalb bin ich eines Tages einfach mal aus Neugier in den Raum für die Kaktus-Redaktionssitzungen hineinspaziert. Und tatsächlich: Das erste Treffen hat mir sehr gefallen!
Die Atmosphäre war entspannt, und mir wurden auch gleich Kekse angeboten. Ich blieb also dabei, und als ich dann endlich meinen ersten Artikel geschrieben hatte und ihn in der neuen Kaktus-Ausgabe bestaunen konnte, mit schickem Layout und allem drum und dran war das natürlich ein tolles Gefühl! Wenn du also gerne schreibst und deinen Artikel gern mal in einer Zeitung sehen möchtest, lohnt es sich auf jeden Fall, einmal vorbeizuschauen.

Tamino Eckernkamp – Kreativer Schreiber

Ich bin: Irgendein dahergelaufener Redakteur
Das ist der Kaktus für mich: Interviews und Kekse essen.

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Ausgabe 54 SCHULE

Steckbriefe – Die neuen am LMG

Auch in diesem Jahr kamen wieder neue Lehrkräfte zu uns ans LMG. Der Kaktus ließ sich in diesem Jahr diese Chance nicht entgehen und befragte die „Neuen“, hat dabei etwas über Strelitzien gelernt, über den auch bei den Lehrerkräften zu erkennende Veggie-Trend und durfte außerdem erfahren, dass die befragten Lehrkräfte über  produktive Freiheitsbeschäftigungen wie das Nähen verfügen und nicht nur Fußball schauen, sondern auch das spielen. Besonders ins Auge gestochen sind uns die erwähnten Punkte, was am LMG überhaupt am besten sei. Es freut uns, dass, obwohl die Erfahrungen im schulischen Umfeld durch die Pandemie gemindert wurden, der allseits bekannte Satz „nette SchülerInnen und Lehrkräfte“ in den Fragebogen häufig als Lob benutzt wurde.

Frau Ludwig:

Was essen Sie gerne?

Es gibt viele Gerichte, die mir gut schmecken. Besonders gerne esse ich allerdings Sauerbraten mit Rotkohl und Klößen oder Pizza.

Welche Fächer unterrichten Sie?

Mathematik und Werte und Normen

Was sind ihre Hobbys oder haben Sie überhaupt welche?

Ich treffe mich gerne mit Freunden, trinke mit diesen gerne Wein, rede über alles Mögliche und schaue Filme oder Serien. Außerdem bin ich gerne draußen, um z.B. spazieren zu gehen oder Fahrrad zu fahren. 

Was gefällt Ihnen am besten am LMG?

Die netten KollegInnen und SchülerInnen natürlich 😉 

Was ist Ihre Lieblingspflanze?

Gute Frage.. Mir gefallen viele Pflanzen, aber vor allem Strelitzien und Orchideen. 

Welche Rolle hatten Sie in der Schule? Klassenclown oder erste Reihe?

Weder noch – eher die zweite Reihe

Frau Gleich:

Was essen Sie gerne?

Vegetarische Lasagne, vegetarische Burger, Obst

Welche Fächer unterrichten Sie?

Erdkunde, Sport, Politik/Wirtschaft

Was sind ihre Hobbys oder haben Sie überhaupt welche?

Verschiedene Sportarten, nähen, Hunde

Was gefällt Ihnen am besten am LMG?

Bisher gefallen mir die freundliche Atmosphäre und das herzliche Kollegium am besten. Aufgrund der vielen pandemiebedingten Einschränkungen konnte ich das wahre LMG allerdings vermutlich noch gar nicht kennenlernen, schließlich gibt es häufig viele tolle außerunterrichtliche Projekte und Vorhaben, die eine Schule und ihr Schulleben ausmachen. Ich freue mich also darauf, euch als Schülerschaft möglichst bald noch besser kennenlernen zu können.  

Was ist Ihre Lieblingspflanze?

(die meisten) Nutzpflanzen, Sonnenblumen und Herbstastern 

Welche Rolle hatten Sie in der Schule? Klassenclown oder erste Reihe?

Weder noch. Stille Beobachterin in der vorletzten Reihe.

Herr Büter:

Was essen Sie gerne?

Hähnchenbrust mit Buttergemüse

Welche Fächer unterrichten Sie?

Mathematik & Chemie

Was sind ihre Hobbys oder haben Sie überhaupt welche?

Fußball schauen & spielen, lesen

Was gefällt Ihnen am besten am LMG?

Nette Schüler*innen und nette Kolleg*innen

Was ist Ihre Lieblingspflanze?

Drachenpalme

Welche Rolle hatten Sie in der Schule? Klassenclown oder erste Reihe?

Der Sportliche

Herr Stahl:

Was essen Sie gerne?

Alles, was gut zubereitet ist und aus frischen Zutaten besteht – außer Fisch. Bio und Tierwohl sind mir dabei wichtig.

Welche Fächer unterrichten Sie?

Musik und Deutsch

Was sind ihre Hobbys oder haben Sie überhaupt welche?

Das sind eine ganze Menge. Ich spiele Klavier, singe im Chor, lese viel, halte Bienen, trainiere Taiji und reise gerne.

Was gefällt Ihnen am besten am LMG?

Dass so viel Musik gemacht wird – die Big Band macht mir besonders viel Spaß!

Was ist Ihre Lieblingspflanze?

Keine besondere. Schön finde ich, wenn alles ein bisschen wilder und natürlicher durcheinander wächst und auch „Unkraut“ dazwischen ist.

Welche Rolle hatten Sie in der Schule? Klassenclown oder erste Reihe?

Weder noch. Der Klassenclown war ich nicht, weil mir häufig Freundschaften außerhalb der Schule wichtig waren, auf die ich meine Energie verwendet habe. In der ersten Reihe saß ich auch nicht, aber wenn mich etwas interessiert hat, war ich im Unterricht dabei.

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Ausgabe 54 SCHULE

Renovierung des Lothar-Meyer-Gymnasiums

Seit Jahren mussten wir uns mit ziemlich stark abgenutzten Innenräumen zufriedengeben. Gerade der N-Trakt war durch langjährige Nutzung sehr renovierungsbedürftig. Doch es tut sich was: Seit geraumer Zeit ist der N-Trakt mit Baugerüsten umhüllt.

Nach den Sanierungsarbeiten im T- und M-Trakt befand sich der N-Trakt als nachfolgendes Renovierungsobjekt an der Reihe. Langanhaltender Lärm plagte die Schüler*innen des A- und K-Traktes.
Doch wie gut ist die Sanierung gelungen? Der Kaktus durfte exklusiv vor allen anderen den frisch sanierten N-Trakt betreten, der von außen zumindest immer noch gut erkennbar ist:
Schon beim Treppensteigen fallen die neuen Fenster auf, die aber den alten ähnlich sind, mit dem neu angebrachten Geländer. Die großen Änderungen sind jedoch erst im ersten Stockwerk zu sehen. Dort begrüßt uns ein frisch gewischter, strahlend weiß angestrichener Flur mit neuen Türen, Innenbeleuchtungen und den bereits aus dem M- und T- Trakt bekannten farblichen Streifen an den Wänden. Nach den überaus positiven Eindrücken des Flures können wir es kaum abwarten, die Fachräume zu begutachten.
Auch diese sind kaum wiederzuerkennen. Eine teilweise neue Raumaufteilung sorgt im Zusammenspiel mit den weißen Wänden und den neuen Fenstern für ein wesentlich freundlicheres Auftreten. Als erstes fallen uns die neuen Tische und Stühle auf. Hier hat der Landkreis keine Kosten und Mühen gescheut und drehbare, ergonomische Stühle sowie freistehende Tische angeschafft. Oft trat in der Vergangenheit z.B. bei Klassenarbeiten das Problem auf, dass die Tische aufgrund der fest am Boden installierten Gas- und Stromanschlüsse nicht verschoben werden konnten. Die Stromanschlüsse befinden sich nun oben an der Decke montiert, Gas-Anschlüsse sind nur noch im zweiten Stockwerk vorhanden.
Das Einzige, was jetzt noch fehlt, damit alles perfekt ist, sind die interaktiven Tafeln, die bis jetzt immer noch nur auf den Bauplänen vorhanden sind.

Doch nicht nur in den oberen Bereichen wurde renoviert und saniert. Auch das Erdgeschoss ist nicht mehr wiederzuerkennen. Die ebenfalls sehr stark abgenutzten Umkleidekabinen wurden inklusive der Duschen und Toiletten saniert. Die Pausenhalle wurde aufgelöst und stellt jetzt den neuen Ganztagsbereich dar. Die danebenstehende Mensa, die jetzt auch als Pausenhalle genutzt wird, wurde ebenfalls überarbeitet und sogar von einem richtigen Innenraumdesigner gestaltet. Das sieht man durch die völlig neuartige Atmosphäre, die durch die unterschiedlichen Tische, Stühle und Sitzbereiche entsteht.
Durch diese können alle Schüler*innen von nun an, auch distanziert von den anderen, in den kleinen Sitzecken Platz nehmen und haben dadurch einen Ruhebereich, der in der alten Pausenhalle oft wünschenswert war, wenn man sich in Ruhe unterhalten wollte.
Die Sanierung des N-Traktes ist aus unseren Augen definitiv sehr gelungen. Jetzt fehlen nur noch der A- und K-Trakt. Hier sind die Zustände mittlerweile durch den auch vorher im N-Trakt vorhandenen Renovierungsstau dramatisch: Zerstörte Gardinen, kaputte Heizungen und Schränke sowie die abgenutzten Tische und Stühle erschweren das Lernen sehr. Hoffen wir, dass eine baldige Renovierung in Sicht ist und genau, wie im N-Trakt gelingt.

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Ausgabe 54 PANORAMA VOR ORT

Eure Fotos

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Ausgabe 53 SPORT

Gummistiefel-Weitwurf

Wir befinden uns im Jahre 2021 n.Chr. Ganz Europa ist von der Großmacht Fußball besetzt… Ganz Europa? Nein! Von unbeugsamen Europäern bevölkerte Dörfer hören nicht auf, dem Eindringling Fußball Widerstand zu leisten. 

Denn hier spielt der Fußball eine weniger große Rolle und auch andere große Sportarten stehen Seite an Seite mit uns unbekannten Sportarten.

Der erste Blick richtet sich in den hohen Norden. Denn in Finnland liegen die Ursprünge des Gummistiefelweitwurfs. Zwar ist der genaue Ursprung ungeklärt, jedoch erinnerte man sich 1975 an diese Sportart zurück und der Gummistiefelweitwurf wurde als offizieller Mannschaftssportart eingetragen.

Gleichzeitig wurde ein umfassendes Regelwerk eingeführt, wobei der Name des Sports das Ziel deutlich macht: Möglichst weit den Gummistiefel werfen. Welcher Gummistiefel geworfen werden muss, ist jedoch geschlechterabhängig. So werfen Männer mit der Schuhgröße 43 und die Frauen mit Schuhgröße 38. Dies entspricht dem Gewicht von einem Kilogramm bzw. 850 Gramm.

Heute ist der Gummistiefelweitwurf ein Nationalsport in Finnland.

Doch die Sportart ist auch in einigen anderen europäischen Ländern verbreitet, weshalb im Jahr 2007 sogar die Weltmeisterschaft im Gummistiefelweitwurf in Berlin ausgetragen wurde. Aktuell gibt es in Deutschland sieben offizielle Gummistiefelweitwurf-Vereine, sechs davon im Osten Deutschlands.

Doch nicht nur die Finnen haben ihre eigene Sportart, auch die Schweizer haben mit dem Schwingen eine Nationalsportart, welche den meisten unbekannt sein dürfte.

Das Schwingen wurde bereits im 13. Jahrhundert zum ersten Mal dargestellt. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Sportart jedoch kaum noch praktiziert. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Sportart Schwingen wiederbelebt, da unter französischer Fremdherrschaft das Nationalbewusstsein der Schweizer gestärkt werden sollte.

Schwingen ist eine Art Ringen, jedoch sind die Griffe bzw. Schwünge fest vorgegeben. Die fünf Hauptschwünge sind: Brienzer, Bur, Hüfter, Kurz und Übersprung.

Der gesamte Kampf findet auf Sägemehl statt. Dabei ist festgelegt, dass der Gewinner dem Verlieren das Sägemehl von den Schultern wischt.

Weitere Sportarten zum Selber recherchieren:

Amateurfunkpeilen (Schweiz), American Handball (Irland; Schottland), Baumstammwerfen (Schottland), Axtwerfen (Schweden), Bügelspiel (Belgien, Niederlande), Einradhockey (Deutschland), Faustball (Italien), Hornussen (Schweiz), Hurling (Irland), Jugger (Deutschland), Kaatsen (Belgien), Kiiking (Estland), Pesäpallo (Finnland)

Erkennbar ist also, dass Europa auf verschiedenen Ebenen, somit auch im Sport, vielfältig ist. Sport hat sich jedoch über die Grenzen hinweg verbreitet, weshalb man zwischen einigen Sportarten Verbindungen ziehen kann. Ergänzt wurden teils nur Merkmale, welche der natürlichen Umgebung des jeweiligen Landes entsprechen.

Das Ziel der Sportarten war jedoch immer das gleiche. Es ging um einen fairen Wettbewerb und den Zusammenhalt. Das sollte auch heutzutage das Ziel sein.

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Ausgabe 53 PANORAMA

Die Lieblingsrezepte deiner Lehrer

Pfannkuchen

brown bread on white ceramic plate

VON HERRN POHLSCHNEIDER

Was essen Sie am liebsten und warum?

Pohlschneider: Am liebsten esse ich Pfannkuchen mit verschiedenen Füllungen. Dabei mache ich mir gerne erst herzhafte Pfannkuchen mit Tomaten und Mozzarella oder Feta und Spinat. Als Nachtisch gibt es dann süße Pfannkuchen mit Zimt und Zucker und gebratenen Äpfeln oder mit Nuss-Nougat-Creme und Bananenscheiben.
Ich esse Pfannkuchen am liebsten, weil sie so schnell und einfach zuzubereiten sind und Sie das erste Gericht waren, das ich als Kind kochen konnte.

Zubereitung:

Die Eier mit dem Mehl, dem Salz und etwas Milch in einer Rührschüssel mit einem Handmixer vermengen. Nach und nach mehr Milch hinzugeben bis der Teig so flüssig ist, dass er sich gut gießen lässt.
Die Äpfel in dünne Scheiben schneiden und mit in den Teig geben. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und ein wenig Teig in die Pfanne gießen, bis der Boden bedeckt ist. Den Pfannkuchen bis zur gewünschten Bräunung braten und umdrehen. Durch die Äpfel im Teig kann das etwas schwierig sein.
Den fertigen Pfannkuchen mit Zimt und Zucker versüßen und genießen.

Zutaten (für 6 Pfannkuchen):
Teig:
• 2 Eier
• 6-7 gehäufte EL Mehl
• 1 Prise Salz
• Milch
Süßer Belag:
• Zimt und Zucker
• 2-3 Äpfel
• Bratöl

Erbsen-Vanille-Pannacotta
Mit Rindertatiki

VON HERRN KOLLSTEDE

Zubereitung:
Erbsen-Vanille-Pannacotta:

Die Zwiebeln würfeln und in Olivenöl glasig dünsten. Das ausgekratzte Mark der Vanilleschote hinzufügen und anschließend mit Weißwein ablöschen. Die Sahne angießen und kurz aufkochen lassen. Anschließend die Erbsen hinzufügen und alles mit einem Pürierstab glatt mixen. Alles mit Vanillezucker, Salz und Pfeffer abschmecken. Die Gelatine in Eiswasser einweichen und in die noch warme Erbsenmasse einrühren. Nach dem auskühlen in kleine, ausgefettete Förmchen geben und mindestens 4 Stunden kühl stellen.
Wasabi-Frischkäsemouse:
Alle Zutaten miteinander vermischen und zum späteren Anrichten in einen Spritzbeutel füllen.


Rindertataki:
Das Rinderfilet längs dünn aufschneiden. Sesamöl mit Sojasoße mischen. Das Rinderfilet damit marinieren, dann in schwarzem Sesam und grob gestoßenem Pfeffer wenden. In einer heißen beschichteten Pfanne in wenig Öl auf allen Seiten kurz anbraten. Das Fleisch soll innen roh bleiben. Nun in Plastikfolie eng einwickeln und für ca. 2 Stunden kühl stellen.

Zutaten:
Erbsen-Vanille-Pannacotta

• 3EL Olivenöl
• 1 Zwiebel
• 100g Erbsen
• 100ml Weißwein
• 200ml Sahne
• 1 Päckchen Vanillezucker
• 4 Blatt Gelatine
• Salz/Pfeffer

Wasabi-Frischkäsemouse:
• 200g Frischkäse
• ½ Tube Wasabi
• 1EL Honig
• Salz/Pfeffer

Rindertataki:
• 400g Rinderfilet
• 3EL Sojasoße
• 3EL Sesamöl
• 2EL Olivenöl
• Pfeffer Geschrotet
• schwarzer Sesam

Das Pragmatische Landbrot
Für die Familie

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VON HERRN SLUITER

Was essen Sie am liebsten und warum?

Sluiter: Jetzt, in der kalten Jahreszeit, natürlich Grünkohl. Nicht die Hipster-Zubereitungsformen, sondern ganz klassisch und schwer, mit Mettwurst, Pinkel und Kassler. Obwohl ich gar nicht mehr so viel Fleisch esse, muss ich sagen, dass ich mich jedes Jahr auf den ersten Frost und damit das Einläuten der Grünkohlsaison freue. Herrlich!
Zu Hause koche ich kaum (Ausnahme: Grünkohl), backe aber sehr viel. Daher habe ich ein Brotrezept für euch!


Zubereitung:
Zuckersirup und Hefe in einem kleinen Messbecher in 20 ml Wasser (lauwarm) auflösen und 30 min ruhen lassen.
360 g Wasser, die Mehle, ggf. Backmalz, ggf. Brotgewürz, Leinsamen, Honig, Olivenöl, Salz und die Hefemischung in der Küchenmaschine ca. 8  Minuten auf niedrigster Stufe zu einem elastischen Teig verkneten. Man kann es aber auch mit einer Teigkarte als Handverlängerung vermengen und kneten. Abgedeckt für eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen, bis der Teig sein Volumen etwa verdoppelt hat.


Den Brotteig mit den Händen nochmal kräftig durchkneten – nicht durch etwaige Klebrigkeit beirren lassen – und ganz leicht bemehlt zu einem Laib falten. In der Kastenbackform nochmals abgedeckt 40 Minuten gehen lassen. Den Backofen auf 220 °C vorheizen und eine kleine Auflaufform mit heißem Wasser in den Ofen stellen, damit die Feuchtigkeit im Ofen erhöht wird. Wer (so wie ich) ein Kind hat, das eine unknusprige Kruste haben möchte, lässt die Wasserschale einfach weg. Den Laib einschneiden und das Brot auf der untersten Schiene ca. 40 Minuten backen.

Zutaten:
• ½ Würfel Frischhefe (oder 1 Päckchen Trockenhefe)
• 10 g Rohrzuckersirup (oder ähnlicher Zuckersirup)
• 375 g Weizenmehl Typ 550
• 190 g Roggenmehl Typ 1150 (Dinkelmehl geht auch ganz gut)
• ½ TL Brotgewürz (wenn man es mag)
• 5 g Backmalz (wenn man es hat)
• 1 EL Leinsamen
• 10 g Honig
• 1 EL Olivenöl
• 15 g Salz

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Ausgabe 53 PANORAMA

Varel im Nationalsozialismus

Die Ereignisse rund um die Machtergreifung der Nationalsozialisten in der Weimarer Republik sind heute weitläufig bekannt (Frerichs, 2007) (Brahms, 2006). Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt – trotz fehlender Mehrheit im Reichstag. Die Nationalsozialisten atmeten auf. Hitler überzeugte schließlich Hindenburg, den nicht einmal ein Jahr alten Reichstag neu zu wählen und erhoffte sich damit die absolute Mehrheit für die NSDAP.

Am Tag der Ernennung Hitlers wehten vom Vareler Rathaus die Hakenkreuz-Flagge, NSDAP-Anhänger zogen auf die Vareler Straßen. Das Hissen der Flagge war nach der zu dieser Zeit noch geltenden Verfassung eigentlich gar nicht möglich, das Hissen der Flagge wurde nachträglich durch das Oldenburger Staatsministerium legalisiert.

Große Gegenproteste der Varelerinnen und Vareler blieben aus. Lediglich 75 Anhängerinnen und Anhänger der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) gingen auf die Straße, die für ihren Protest gegen die Nationalsozialisten bekannte SPD ging in Varel nicht auf die Straße.

Für ihr weiteres Vorgehen hatten die Nationalsozialisten im Nordwesten die besten Vorrausetzungen, dank ihrer Mehrheiten konnten sie sämtliche Hilfen des Staatsapparates ausnutzen, um die vollständige Machtergreifung zu organisieren.

Nur wenig später, am 4. Februar 1933, verkündete Hans Flügel, der Kreisleiter der NSDAP in Varel:

[…] „Das Ziel […] sei erreicht, jenes Ziel, wofür die Nationalsozialisten seit 14 Jahren kämpften, dass Adolf Hitler der Führer des erwachenden Deutschlands werde. (…) Adolf Hitler wird seinen Posten als Reichskanzler nie wieder freiwillig verlassen. (Bravo!). Was wir uns in den 14 Jahren erkämpft haben, werden wir festhalten. Wir halten die Macht und wir werden es verstehen, sie zu halten. (Bravo!).“

Der Reichstagsbrand in Berlin und seine Folgen

Der Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 hatte auch in Varel Folgen. Mit der am 28. Februar verabschiedeten „Notverordnung zum Schutz von Volk und Staat“, auch als Reichstagsbrandverordnung bekannt, war die Machtergreifung komplett, die Nationalsozialisten hatten nun alle Möglichkeiten, gegen ihre Gegner vorzugehen. Ab dem 1. März begannen Razzien bei KPD-Mitgliedern in Varel.

„Der Gemeinnützige“ (heute Beilage der Nordwest-Zeitung) schreibt am 1. März:

„Razzia bei den Vareler Kommunisten – Auf Grund der Vorgänge in Berlin und in verschiedenen anderen Großstädten, die überaus belastendes Material gegen die Kommunisten zutage förderten, sah sich auch die Staatsregierung veranlaßt, der kommunistischen Bewegung in Oldenburg erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken.

Sie hatte daher in letzter Nacht an alle Polizeibehörden die Weisung ergeben lassen, bei den kommunistischen Führern Haussuchungen durchzuführen, evtl. Waffen zu beschlagnahmen und die geeigneten Maßnahmen zur Sicherung der Ruhe und der Ordnung zu ergreifen.

Um diese Durchsuchungen durchführen zu können, entsandte die Schutzpolizei Oldenburg ein Kommando nach Varel, die, zusammen mit der hiesigen Polizei, heute Morgen um 15 Uhr eine Haussuchung bei den der Polizei bekannten Leitern und Funktionären der KPD vornahm. Die Wohnungen wurden durchsucht und an verschiedenen Stellen gefundene Waffen beschlagnahmt. Die eingeleitete Untersuchung ist noch nicht zum Abschluß gekommen. Bisher hat die Polizei 10 Vareler Kommunisten, darunter die Führer und Leiter der hiesigen Ortsgruppe verhaftet, da der Verdacht der Verbundelungsgefahr besteht.“

Vareler Ergebnisse der Reichstagswahl des 5. März 1933

Bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 erreichte die NSDAP in Varel 48,4% der Stimmen und verfehlte damit die absolute Mehrheit. Holger Frerichs, der sich intensiv mit der Vareler Vergangenheit beschäftigt, bewertet dieses Ergebnis in seinem Buch als weniger überwältigend als die Nationalsozialisten es in der Presse darstellten. Dennoch kam die „Nationale Kampffront“, ein Zusammenschluss der deutschnationalen Parteien inklusive NSDAP, auf 60%.  Eine Mehrheit der Vareler sprach sich also indirekt und auch direkt für die Politik der Nationalsozialisten aus.

Anhängerinnen und Anhänger der Nationalsozialisten zeigten sich verbittert über das gesamtdeutsche Abschneiden der NSDAP: Im ganzen Reich beschimpften Sie jüdische Geschäftsinhaber und beschmierten und beklebten deren Läden mit Plakaten, die zum Boykott dieser aufriefen. Zu lesen war dort z.B. „Deutsche kauft nicht bei Juden! Boykottiert alle jüdischen Geschäfte!“ oder „Wer seinen Freund beim Juden sucht, der sei verachtet und verflucht!“

Der Judenboykott des 1. Aprils 1933

Weniger als einen Monat nach der erfolgten Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde am Morgen des 1. April reichsweit zum Boykott jüdischer Geschäfte aufgerufen. Uniformierte postierten sich vor Geschäften mit jüdischen Inhabern und trugen Boykottbanner.

Im „Gemeinnützigen“ vom 31. März 1933 teilten Anhänger der SA und SS mit:

„Verräter am Volk ist, wer bei Juden kauft. Rächt eure deutschen Brüder, die im Ausland von Juden mißhandelt wurden. Jeder, der beim Juden kauft, wird in der Zeitung namentlich an den Pranger gestellt. Der deutsche Bauer meidet den jüdischen Rechtsanwalt. Zieht keine jüdischen Ärzte zu Rate. Als jüdische Geschäfte in Varel kommen in Frage:

Franz Schwabe Lederfabrik

Sally Herzberg Färberei

Ludwig Weiß Warenhaus

Bukofzer (fr. Schickler) Schuhwaren, Herrenbekleidung

Leo Neumann Schuhwaren

Gebr. de Levie Fleischwaren

Kurt Schwabe Manufakturwaren

Ed. Visser Textilgroßhandlung

Pinto Viehhandel

Wolff Viehhandel

Weinberg Produktenhandel“

Strittig für die Vareler Nationalsozialisten war die angebliche jüdische Abstammung der Familie de Levie. Obwohl die Inhaberinenn und Inhaber des Fleischwaren-Betriebs seit Jahrzehnten der christlichen Kirche angehörten und der Sohn des Geschäftsinhabers bei der Marine gedient hatte, wurde die Familie dem Judentum zugeordnet.

Im Gemeinnützigen vom 1. April 1933 hieß es hierzu:

„Der Schlachtereibetrieb de Levie ist ein jüdisches Geschäft die Inhaber Anhänger der jüdischen Rasse. Unter dem Deckmantel einer christlichen Religion glaubt der Jude bessere Geschäfte machen zu können. Der Jude bleibt ewig ein Fremdrassiger und kann nie ein Deutscher werden. Wir warnen nochmals jeden Deutschen, jüdische Geschäfte zu betreten.“

1935 beklagte sich der „Verein der Ladeninhaber Varel“ über mangelnde Kundschaft in Folge des Boykotts. Man sei auf jeden Kunden angewiesen, „Die Folge von dieser Aktion“ würde „natürlich sein, dass die hiesigen Juden nach auswärts zum Einkaufen fahren.“ Unterzeichnet wird der Brief mit der damals üblichen Grußformel „Heil Hitler!“

Im Verlauf der Jahre eskaliert die Lage weiter: Die Nationalsozialisten schränkten die Rechte der jüdischen Bevölkerung weiter ein, Anfeindungen und Terror nehmen weiter zu und vermeintliche Juden mussten sich öffentlich kennzeichnen. Große Teile der verbliebenen Juden flohen ins Ausland. Ihre Ziele waren u.a. die Schweiz, die Niederlande, England, die Vereinigten Staaten oder sogar Australien.

Die Reichsprogromnacht in Varel und der Beginn der Deportationen

Zu Beginn der Progrome im November 1938 lebten noch siebzehn jüdische Mitbürger in Varel. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannte auch in Varel die Synagoge in der Osterstraße (der Grundschule gegenüberliegend). Der genaue Hergang konnte nie geklärt werden. Der Kreisleiter der NSDAP in Friesland erhielt am Abend des 9. Novembers aus Oldenburg die Anweisung, die Synagogen in Varel und Jever in Brand zu setzen. Er fuhr daraufhin nach Jever, um dort die Anweisung zu geben, die dortige Synagoge in Brand zu setzen. Als er nach Varel zurückkehrte, brannte die Synagoge in der Osterstraße bereits.

Am Morgen des 10. September, noch während die Synagoge in Flammen stand, verhafteten SA und SS in Varel jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger und transportierten Sie ins Polizeigefängnis im Vareler Amtsgericht. Danach wurden sie ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Die SA in Varel erhielt den Auftrag, das Eigentum der Juden zu demolieren und sie in „Schutzhaft“ zu nehmen. Unter diesem Vorwand nahmen die Täter der SA Wertsachen in Form von Bargeld, Schmuck oder Sparbüchern gleich mit.

Der Gemeinnützige berichtet am 11. November:

„Die berechtigte und verständliche Empörung des deutschen Volkes über den feigen jüdischen Meuchelmord an einem deutschen Diplomaten in Paris hat sich in der vergangenen Nacht in umfangreichem Maße Luft verschafft. In zahlreichen Städten und Orten des Reiches wurden Vergeltungsaktionen gegen jüdische Geschäfte und Gebäude vorgenommen. Es ergeht nunmehr an die gesamte Bevölkerung die strenge Aufforderung, von allen weiteren Demonstrationen und Aktionen gegen das Judentum, gleichgültig welcher Art, sofort abzusehen. Die endgültige Antwort auf das jüdische Attentat in Paris wird auf dem Wege der Gesetzgebung bzw. der Verordnung dem Judentum erteilt werden.“

Am 3. Dezember 1938 trat die von den Nationalsozialisten angekündigte Gesetzgebung in Kraft. Die „Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens“ zwang die mutmaßlich jüdischen Geschäftsinhaber, ihr Geschäft abzuwickeln und aufzugeben. Die oft lukrativen Geschäfte wurden schnell von „Ariern“ übernommen. Der Andrang der Vareler Bevölkerung um die ehemalige Einrichtung (auch der Wohnungen) war so groß, dass die SA sich dazu entschied, die Möbel nach „politischer Zuverlässigkeit“ also Gehörigkeit zum NS-Apperat auszugeben. Am 11. November 1940 war die Arisierung dann auch in Varel abgeschlossen, der Vareler Bürgermeister meldete dem Landrat:

„Die Entjudung der gewerblichen Wirtschaft in der Stadt Varel ist durchgeführt. Jüdische Gewerbetreibende existieren in der Stadt Varel nicht mehr.“

Da schon vor Beginn der Verbrechen des 9. November 1938 viele jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger ins Ausland geflohen waren, verblieben nur noch wenige in Varel. Eine konkrete Zahl gibt es hier nicht, da viele Daten im Ende des Zweiten Weltkrieges vernichtet wurden. Die Geschwister Weinberg, damals wohnhaft in der Schüttingstraße, mussten hinnehmen, dass die Gestapo weitere Juden von außerhalb in ihrem Haus einquartierte, zum Beispiel 28 ältere Jüdinnen und Juden aus Emden, die 1941 nach Varel überführt wurden und in dem Haus interniert wurden. Die Gestapo deklarierte es fortan als „Jüdisches Alten- und Siechenhein.“ Die Hygienebedingungen waren fatal. Am 23. Juli 1942 wurden sie in Viehwagen ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Jene, die bei der Ankunft dort noch nicht verstorben waren, wurden weitertransportiert in die Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und Trostenenz bei Minsk. Ein interner Bericht der Gestapo schreibt:

„Am 23.7.194 wurden die Insassen des jüdischen Siechenheimes in Varel nach Theresienstadt evakuiert. Damit ist der Bereich der Stapo [Staatspolizei] Wilhelmshaven von kennzeichnungspflichtigen Juden gesäubert. Es sind nur noch einige Juden vorhanden, die in privilegierter Mischehe leben und zur Kennzeichnung nicht verpflichtet sind (siehe Anlage).“

Zerstörung des jüdischen Friedhofs in Hohenberge

Besonders grausam war die Schändung des jüdischen Friedhofs in Hohenberge (in der Neuwangerooger Straße). Johannes Moritz Büppelmann, von den Nationalsozialisten als besonders hörig eingestuft und für jede Gräueltat bereit, drängte dazu, den jüdischen Friedhof zu zerstören, da unter ihm schätzungsweise 20.000 Kubikmeter Sand lagen und man diesen gewinnbringend verkaufen könne. Ihm war von den Vareler Nationalsozialisten die Aufgabe übertragen worden, für die „Verwertung des jüdischen Grundbesitzes im hiesigen Gebiet“ zu sorgen. Schon früh im Krieg waren die eisernen Tore und Zäune des Friedhofs abgebaut worden, um sie für Kriegsgeräte einzuschmelzen.

Fachleute errechneten sogar, ob das Abtragen des Friedhofs lukrativ sein würde und kamen zu dem Entschluss, dass sich die Schändung auch für Büppelmann finanziell gut auswirken würde. Deshalb drängte er von nun an Stadt und Kreis, ihm die Erlaubnis zu erteilen, den Friedhof abzutragen, bzw. zu zerstören. Zuvor wurde aber festgelegt, dass noch etwas 15 bis 20 Jahre gewartet werden solle, da in jüngster Zeit dort noch Leute bestattet wurden. Die letzte Bestattung fand dort 1942 statt. Dies hinderte den Antisemiten Büppelmann nicht, wiederholt bei Stadt und Kreis vorstellig zu werden und auf einen Verkauf an ihn zu drängen. Eine Versteigerung des Friedhofs lehnte er mit der Begründung ab, „was ja nur zu dem Ergebnis führt, einen höheren Preis zu erzielen, der dann den Juden zugutekommen würde.“

1944 konnte Büppelmann dann fast den Verkauf erwirken. Die Stadt Varel kaufte den Friedhof der Reichsfinanzverwaltung für 5.000 Reichsmark ab. Der Verkauf wurde nicht wirksam, da es Pläne gab, die erhöhte Lage für das Militär zu nutzen. Das Abtragen des Sandes hätten diesen „Vorteil“ zerstört.

Die zunehmenden Luftangriffe der Amerikaner führten dann letztendlich genau dazu. Auf dem Friedhofshügel wurden Flugabwehrgeschütze kleineren und größeren errichtet. In den heutigen Unterlagen ist bis auf eine Abschussmeldung vom 24.5.1944 nur wenig über die neue Nutzung zu finden. Nach Kriegsende wurden die Waffen vernichet.

Zerstört wurden, und das ist Fakt, eine Reihe von Grabplatten und an anderen Orten weiterverwendet. Gräbereinfassungen wurden ebenfalls weiterverwertet. Die Rekonstruktion des Friedhofs nach 1950 beruht daher auf Schätzungen. Die Belegungspläne der Gräber wurden von den Nationalsozialisten im Ende des Krieges vernichet.

Kapitulation und Kriegsende

Die Kapitulation vom 8. Mai 1945 machte sich natürlich auch in Varel bemerkbar. Die Aufarbeitung dauerte aber noch Jahrzehnte, teilweise sogar noch bis heute an.

Am 8. September erhielt Büppelmann einen Brief des Vareler Bürgermeisters: „Sie werden hiermit auf die Anordnung des Staatsministeriums für die sofortige Instandsetzung des Judenfriedhofes in Hohenberge eingesetzt und ersucht, sich am Montag und Dienstag, 10. Und 11. September d. Js., um 7 Uhr in Hohenberge beim Friedhof einzufinden. Spaten und Schaufeln sind mitzubringen. Dieser Einsatz geht jedem anderen Arbeitseinsatz vor.“ Ob Büppelmann dieser Aufforderung nachgekommen ist, konnte ich nicht herausfinden.

Im heutigen Stadtbild Varels lässt sich bis auf ein paar Hinweistafeln kaum noch erahnen, wie jüdische Mitmenschen am Leben vor 100 Jahren teilgenommen haben. Umso wichtiger ist es, daran zu erinnern und zu seiner Verantwortung zu stehen. Alljährlich treffen am 9. November Menschen am Standort der ehemaligen Synagoge und gedenken der Opfer der Verbrechen. Autoren wie Rudolf Brahms oder Holger Frerichs machen in ihrer Freizeit auf das Thema aufmerksam und recherchierten intensiv und verfassten dabei einige Bücher. Großteile dieses Artikels beruhen auf eben diesen Büchern. Zu empfehlen sind hier:

  • Holger Frerichs – Varel unter dem Hakenkreuz
  • Rudolf Brahms – Geschichte einer ungeliebten Minderheit
  • Holger Frerichs – Geschichte der jüdischen Familie Schwabe-Barlewin
  • Holger Frerichs – Der Jüdische Friedhof in Varel-Hohenberge
  • Holger Frerichs – Spurensuche: Das jüdische Altenheim in Varel 1937-1942
  • Holger Frerichs – Die Leder- und Treibriemenfabrik Schwabe in Varel

Alle Bücher können in der Stadtbibliothek Varel oder in der Landesbibliothek Oldenburg ausgeliehen werden.

Deportationen & Morde

NameGeboren amErmordet am
Rosalie Bernheim*16.06.1872 in Mönchengladbach☨29.09.1942 im KZ Maly trostenez
Ludwig Weiß*08.02.1881 in Sulmierzyn (Posen)☨11.11.1938 im KZ Sachsenhausen
Rosa Weiß*26.01.1884 in Brätz (Warthe)☨28.07.1942 im KZ Minsk-Bloga-
Wschtchina
Ludwig Frank*04.08.1885 in Bramsche☨08.10.1942 im KZ Auschwitz
Emelie Frank*25.01.1888 in Halle (Westfalen)☨08.10.1942 im KZ Auschwitz
Hans-Jakob Frank*14.07.1913 in Varel☨31.08.1943 im KZ Auschwitz
Henriette Weinberg*03.07.1896 in Detern☨23.07.1942 im KZ Theresienstadt-
Auschwitz
Ernst Sally Weinberg*29.01.1899 in Detern☨23.07.1942 im KZ Theresienstadt-
Auschwitz
Eduard Visser*15.01.1879 in Leer☨1941 im KZ Sachsenhausen
Käthe Visser*24.12.1896 in Dornum☨08.05.1945 im KZ Minsk-Bloga-
Wschtchina
Ingeborg Visser*22.11.1923 in Varel☨28.07.1942 im KZ Minsk-Bloga-
Wschtchina
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Ausgabe 53 SCHULE

Schule im Ausnahmezustand

In diesem Jahr ist alles anders. Viele Dinge, die sonst das schulische Leben etwas schöner machen, sind seit Corona nicht mehr möglich. Doch wir Kaktus-Redakteure sind optimistisch, dass bald wieder etwas mehr Normalität in unseren Schulalltag einkehrt und somit auch die zusätzlichen  Angebote neben dem Unterricht wieder stattfinden können.Wir haben uns über unsere Erinnerungen an diese oftmals unterschätzten Dinge ausgetauscht und ich möchte sie im Folgenden gerne mit euch teilen. Vielleicht schleicht sich auf diesem Weg ein wenig Vorfreude auf die Zeit nach Corona bei euch ein, in der das Schulleben am LMG hoffentlich wieder wie gewohnt ablaufen kann.

Wir alle sind daran gewöhnt, dass die Pausenhalle und das Forum so überfüllt sind, dass man sich nur mit allergrößter Mühe zum Ausgang durchkämpfen kann, wenn es zum Stundenbeginn klingelt. Jetzt ist das Forum ziemlich leer und der alleinige Rückzugsort des 13. Jahrgangs und wahrscheinlich wäre die Anzahl der Personen, die die Pausenhalle betreten dürfen so wie beim Forum begrenzt. Sie befindet sich aber gerade im Umbau. Ich hätte es nie gedacht, doch mir fehlt die vollkommen überfüllte Pausenhalle.

Insgesamt kann man sagen, dass sich  das gemeinschaftliche Leben an der Schule verändert hat. Jedoch gibt es nun eine neue Cafeteria, deren Sitzbereich zwar noch unbesetzt ist, die aber mit ihren zahlreichen, günstigen und vor allem leckeren Angeboten eine sehr gute Alternative zum momentan chaotischen Einkauf bei Edeka darstellt. Die Pausen sind generell anders als vorher, weil es gar nicht so leicht ist, sich die Zeit zu vertreiben, wenn man zu allen Schülern mindestens 1,5 Meter Abstand halten soll. Gerade die jüngeren Schüler langweilen sich vermutlich, was zusätzlich noch dadurch verstärkt wird, dass sie sich keine Spielgeräte mehr ausleihen können. Also muss statt Waveboard und Co. entweder ein Ball (ohne Anfassen!) oder die eigene Kreativität herhalten.

Zwar finden viele AGs auch nicht mehr statt, doch kann der Austausch von Schülern unterschiedlicher Kohorten zumindest virtuell durch Videokonferenzen gewährleistet werden. Auch wenn man sich von anderen Kohorten isoliert fühlt, ist meiner Meinung nach der Zusammenhalt in der Kohorte stärker geworden, weil man die Anwesenheit aller Mitschüler eines Kurses nicht mehr als selbstverständlich ansieht. Gerade weil der notwendige Abstand zueinander dafür sorgt, dass die emotionale Nähe zu Freunden nicht mehr so wie vorher durch Umarmungen oder Ähnliches aufrechterhalten werden kann, haben für mich kleine Gesten, wie ein Lächeln (sofern man es trotz Maske sehen kann) oder das Abgeben eines Schokoriegels eine viel wichtigere Bedeutung als vorher bekommen. Dabei muss man sagen, dass verpackte Süßigkeiten allgemein bedeutender geworden sind, sodass sie statt dem sonst so beliebten selbstgebackenen Kuchen an Geburtstagen verteilt werden. Dies ist doch keine schlechte Alternative und sorgt zudem auch für eine gewisse Abwechslung. Natürlich gehört auch das Geburtstagsständchen, welches normalerweise von der Klasse oder vom Kurs für das Geburtstagskind gesungen wird, an Geburtstagen dazu. Zwar müssen wir zurzeit auf das Singen verzichten, doch kann man ,,Happy Birthday“ auch klopfen oder klatschen, was ich an meinem Geburtstag nicht nur sehr amüsant fand, sondern generell auch als ganz besondere Erinnerung niemals vergessen werde. Auch auf die legendären Grußkarten, die eigentlich von der SV kurz vor Weihnachten verkauft werden, mussten wir im vergangenen Jahr verzichten. Doch so mussten wir kein Weihnachtslied vor der ganzen Klasse singen, um die Karten zu erhalten, was ja normalerweise ein fest etablierter Brauch am LMG ist, der ja ganz lustig ist, außer wenn man selbst mit dem Singen dran ist.

Außerdem hat sich der Unterricht an sich stark verändert, weil das erste Mal Homeschooling als tragende Alternative für Präsenzunterricht für mehrere Wochen eingeführt wurde. Für viele bedeutete dies eine zusätzliche Belastung zu den Veränderungen im außerschulischen Umfeld, weil man sich, im Gegensatz zu vorher, eingeschränkter mit Lehrern über mögliche Probleme beim Erledigen der Aufgaben austauschen konnte. Dies sorgte dafür, dass man mehr oder weniger auf sich alleine gestellt war, sodass vermutlich viele die Schulzeit stressiger als sonst wahrgenommen haben. Doch sorgt Homeschooling nicht, trotz aller Schwierigkeiten, auch für mehr Selbstdisziplin?

Das Fach, was sich während des Präsenzunterrichts wohl am meisten verändert hat, ist Sport. Mannschaftssportarten lassen sich unmöglich ohne Körperkontakt ausüben, also mussten diesbezüglich auch Alternativen, wie Tischtennis oder Badminton, gefunden werden. Zusätzlich können die Sportlehrer und ihre Schüler ihre Beweglichkeit bei Dehnübungen beweisen, wenn man diese vom Platz her mit ausreichend Abstand zueinander als Gruppe ausüben kann. Das kann viel Spaß machen und auch sehr lustig sein. Leider ist es derzeit unmöglich, Sporttuniere zu veranstalten, doch vielleicht können wir uns dafür auf eine Mini-EM im neuen Jahr freuen.

Allerdings fallen jegliche außerschulische Angebote des LMGs zurzeit komplett weg. So gibt es momentan keine Chorfahrten mehr, der Theaterbus und die damit verbundenen, unvergesslichen Besuche eines Balletstücks oder einer Oper sind ausgefallen und sowohl sonstige wesentliche Ausflüge zu Preisverleihungen oder Fußballspielen als auch Weiterbildungen für das Erste-Hilfe-Team konnten nicht wahrgenommen werden.

Nicht zu vergessen sind die Klassenfahrten oder auch die Seminarfahrten nach London oder Kopenhagen, die ins Wasser gefallen sind und auf die man sich schon ewig  gefreut hat. Auch wenn dies sehr schade ist, finden sich garantiert Möglichkeiten, um diese nachzuholen und im Falle der Seminarfahrten hat man so eine Gelegenheit, um vielleicht noch nach dem Abi eine gemeinsame Fahrt zu unternehmen.

Corona hat vieles in unserem Schulleben verändert und erschwert, doch für die meisten Dinge, die dieses prägen, lassen sich Alternativen finden, die auch am LMG schon vermehrt Anwendung finden. Wir alle finden oder haben zusammen also kreative Lösungen gefunden, um gemeinsam die Herausforderungen zu überwinden, vor die uns das Virus stellt. Es ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig, die eingeschränkten Angebote und allgemein die kleinen Dinge, die zur Zeit das schulische Leben ausmachen, zu schätzen, statt sich auf all das zu fokussieren, was momentan nicht möglich ist. Auch wenn wir momentan noch nicht wissen, wann wieder Normalität in der Schule einkehren wird, ist eines sicher: All die eigentlich gewohnten Freiheiten, die das schulische Leben normalerweise prägen,werden bald wieder statt Ausnahme wieder  Alltagsein, auch wenn wir uns vielleicht noch ein wenig gedulden müssen.

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Ausgabe 53 PANORAMA

Durch Friesland im Stundentakt

Kein komplett kostenloses Busticket auch über die 11. Klasse hinaus

Der Landkreis Friesland übernimmt weiterhin unter bestimmten Bedingungen für Schülerinnen und Schüler der ersten bis zur zehnten Klasse alle Kosten für die Schülerbeförderung. Landrat Ambrosy kündigte im Interview mit dem Kaktus 2019 an, die kostenlose Schülerbeförderung über die 11. Klasse hinaus zu ermöglichen, wenn das Land Niedersachsen die Kosten dafür übernehmen würde. Diese eigentlich im rot-schwarzen Koalitionsvertrag festgelegte Maßnahme wurde bisher durch die niedersächsische Landesregierung nicht umgesetzt. Der Landkreis beteiligt sich aber ab dem Schuljahr 2020/2021 zu 50% an den entstehenden Kosten.

Aber: Mit dem Friesland-Jugend-Ticket gibt es nun die Möglichkeit für 12-20-Jährige, montags bis freitags am Nachmittag sowie ganztägig an Wochenenden und Feiertagen den Friesländer ÖPNV kostenlos zu nutzen. Dies gilt auch für Linien nach Wilhelmshaven und könnte für einige junge Kinobesucherinnen und -besucher interessant sein. Der Antrag kann über die Schule gestellt werden.

Ausbau der Breitbandiniative

Der Landrat sprach im Interview 2019 von weißen Flecken in der Internet-Versorgung. Diese liegen vor, wenn Geschwindigkeiten nur unter 50mbit/s erreicht werden können. Die weißen Flecken mögen weniger geworden sein, doch aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass sie nicht gänzlich verschwunden sind. Gerade in der Pandemie haben sich die Probleme mit langsamem Internet auf dem Land offenbart.

Die Deutsche Glasfaser kündigte in diesem Frühjahr an, flächendeckend Glasfaser in Varel auszubauen, sofern 40% der Anschlüsse zu ihr wechseln würden. Der Ausbau ist ambitioniert, doch ihm fehlt der fehlende Rückenwind aus dem Vareler Rathaus und der Kreisverwaltung. Denn der Landkreis Friesland ist am Konkurrenten EWE beteiligt. Kurz nach der Ankündigung der Deutschen Glasfaser zog die EWE nach und kündigte an, den (eigentlich bereits gut versorgten) Vareler Stadtkern mit Glasfaser auszustatten und begann direkt mit den Baumaßnahmen. Kundinnen und Kunden der Deutschen Glasfaser sprangen ab, die EWE jedoch vernachlässigt anders als die Deutsche Glasfaser die äußeren Stadtteile und dementierte Gerüchte, in den nächsten Jahren weitere Ausbauten zu planen. 

Abstimmung von Bus- und Zugverkehr

Die Anbindung der Gemeinden Zetel, Bockhorn, Neuenburg und weiterer Gemeinden an den Vareler Bahnhof wurde verbessert. Die Linien 251 Wilhelmshaven – Schortens – Sande – Zetel – Bockhorn – Varel verkehren stündlich mit 11 Minuten Umstiegszeit am Vareler Bahnhof zu den Zügen nach Oldenburg/Osnabrück/Bremen und Wilhelmshaven. In der Gegenrichtung ist diese Relation mit 5 Minuten Umstiegszeit am Vareler Bahnhof und einer vertretbaren Reisezeit möglich. Die Linie 253 fährt nun stündlich vom Vareler Bahnhof nach Dangast und zurück, die Abfahrtszeiten wurden hier ebenfalls an die des Zugverkehrs angepasst. In Friesländer Bussen sind nun auch Niedersachsen-Tickets gültig. Der Landrat hat hier seine Versprechen eingehalten, die ÖPNV-Nutzerinnen und Nutzer profitieren von klaren Verbesserungen, aufgrund der Pandemie fahren die Busse leider momentan sehr leer durch den Landkreis.

Digitalisierung von Friesländer Schulen

Durch die fortschreitende Renovierung des LMG haben auch in immer mehr Räumen Whiteboard, Beamer und Dokumentenkameras Einzug gehalten. Dokumentenkameras und Beamer können als echter Gewinn angesehen werden: In großen Teilen der Schule sind die quietschenden Reifen von Videowagen mit Technik aus dem 20. Jahrhundert verstummt und auch ein Großteil der lärmenden Overhead-Projektoren wurde entsorgt. Folienstifte sind nur noch selten von Nöten. Dafür aber sind heute Board-Marker wichtiger denn je, die anders als bei Kreide das Ende ihrer Lebenszeit durch schlechte Leserlichkeit ankündigen. Außerdem entsteht durch den Verschleiß zusätzlicher Plastikmüll. Hier gibt es jedoch auch nachhaltigere Alternativen, die bei einigen Lehrerinnen und Lehrern zum Einsatz kommen: Nachfüllbare oder wachsstiftartige Boardmarker.

In einer Hau-Ruck-Aktion im vergangen Frühjahr wurde das LMG kurzfristig per Glasfaser mit schneller Bandbreite versorgt, da das Netzwerk iServ über Wochen lang aufgrund einer lachhaften Leitung kaum bis gar nicht zu erreichen war. Dass eine 16-Mbit/s-Leitung nicht für über 1000 Schülerinnen und Schüler auf lange Sicht reichen würde, hätte man aber auch 2019 wissen können. Die Pandemie zwang die Verantwortlichen letztendlich schneller zu handeln.

Die Digitalisierung bei uns am LMG wird weiter fortschreiten, die meisten anderen Friesländer Schulen sind schon vor einigen Jahren digitalisiert worden, wie z.B. die Oberschule und die Berufsbildenden Schulen in Varel. Wir begrüßen, dass sich auch seit ein paar Jahren am LMG etwas tut.

Baufortschritt am LMG

Mit der Digitalisierung der Friesländer Schulen einher geht die generelle Sanierung und Renovierung bei uns am LMG. Der Landrat erklärte 2019, die Finanzierung sei bis 2023 gesichert. Einige Bauvorhaben (z.B. bei der Renovierung des M-Traktes) haben sich erheblich länger als geplant gezogen. Es bleibt daher abzuwarten, ob auch der K-Trakt, der A-Trakt und der N-Trakt bis 2023 fertig saniert werden.

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Ausgabe 53 PANORAMA

Wie man mit einem Mord davonkommt

Gerade jetzt, wenn wir alle sehr viel Zeit zu Hause verbringen, schauen wohl viele von uns vermehrt Serien auf Netflix und Co. Daher habe ich zuletzt eine Krimi-Serie,  „How to Get Away with Murder“, neu für mich entdeckt. Diese Serie hat mich über die Weihnachtsferien gefesselt und mitgerissen, so sehr, dass ich sie im Folgenden gerne näher vorstellen möchte.

Die Hauptperson stellt die Anwältin und Professorin Annalise Keating dar, die an einer Universität in Philadelphia in ihrem Kurs ,,How to Get Away with Murder“ ihren jungen Studenten und Studentinnen die Grundlagen des Strafgesetzes näherbringt. Aus diesem Kurs werden die fünf Besten, nämlich Wes, Laurel, Connor, Michaela und Asher,ausgewählt, die zusammen mit Keatings Assistenten, Bonnie und Frank, Mrs. Keating bei der Verteidigung ihrer Klienten helfen. In jeder Folge beschäftigt sich das Team mit einem neuen Fall und versucht einen Freispruch für Keatings Mandanten zu erzielen. Dies scheint für den Zuschauer in den meisten Fällen unmöglich zu sein, weil die Beweise oftmals gegen den Angeklagten sprechen. Allerdings finden Annalise Keating und ihr Team fast immer einen Weg oder decken kriminelle Machenschaften auf, die im Zusammenhang mit einem Fall stehen, wobei ihr Vorgehen nicht immer ganz legal ist. Doch so schaffen sie es unter anderem, das Schicksal eines zum Tode verurteilten Mannes, der bereits 21 Jahre unschuldig in Haft gesessen hat, oder das einer Frau, die zusammen mit ihrem Mann zwei junge Frauen in ihrem Keller festhält, zu beeinflussen. Keating muss sich als afroamerikanische Frau bei ihrer Arbeit auch zahlreichen Vorurteilen entgegenstellen und setzt sich oftmals vor Gericht auch für Minderheiten ein.

Allerdings wird das Team selbst in einen Mord verwickelt und die privaten Probleme der Anwältin spitzen sich zu, sodass die sonst so toughe und unnahbare Annalise Keating droht, unter all den Druck zusammenzubrechen.

Insgesamt gibt es sechs Staffeln der Serie, wovon fünf bereits auf Netflix verfügbar sind, wobei die letzte spätestens im nächsten Jahr folgen müsste.

Meiner Meinung nach spielt Viola Davis die Rolle der  Rechtsanwältin Annalise Keating sehr eindrucksvoll und überzeugend, weshalb sie verdient für diese Rolle einen Emmy bekommen hat. Die Serie lebt sowohl von dem skrupellosen Handeln der Anwältin als auch von ihrem unermüdlichen Einsatz für ihre Klienten, sodass ich als Zuschauerin zunächst hin und hergerissen war, ob ich nun Abneigung oder Sympathie für sie empfinden soll. Doch genau diese Zerrissenheit trägt dazu bei, dass man bei den spannenden Fällen der Kanzlei von Keating mitdenkt und verzweifelt versucht, einen Weg zu finden, um für den betreffenden Mandanten einen Freispruch erzielen zu können. Man wird also sozusagen zum sechsten Studenten, der zum Team von Annalise Keating gehört.

Gerade das macht diese Serie so spannend und sehenswert. „How to Get Away with Murder“ hat ein sehr großes Suchtpotenzial, sodass ich gar nicht mehr aufhören konnte, mir neue Folgen der Serie anzuschauen. Ich kann diese Serie jedem empfehlen, der sich für Krimiserien voller Nervenkitzel und Drama interessiert oder der einfach eine Serie sucht, bei der man mitdenken muss. Dieser Serientipp ist also perfekt, wenn es draußen mal wieder in Strömen regnet oder man am Wochenende vom stressigen Schulalltag abschalten möchte.

Die Serie „How to get away wit murder“ findest du auf NETFLIX.