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Ausgabe 55 PANORAMA

Die Erbin des Windes

Der Fantasy-Roman „Die Erbin des Windes“, geschrieben von Lucinda Flynn, hat meine Erwartungen an den Debutroman der Autorin förmlich verweht und meine Begeisterung für diese Welt, die Frau Flynn erschaffen hat, wie eine kräftige Luftböe ein Blatt, vom Boden gerissen.

Meist geht es mir persönlich bei Fantasy-Romanen so, dass sich immer wieder dieselbe Leier herauf und wieder herunterspielt: Irgendwer muss eine Aufgabe erfüllen und deswegen muss diese Person dann gegen unzählige abstruse Monster kämpfen. Doch in diesem Buch konnte ich eine Welt kennenlernen, die unserer Welt sehr ähnelt (zumindest in den Grundzügen). Da es sich dennoch um ein fantasiereiches Buch handelt, muss es natürlich auch etwas geben, das wahrlich fantastisch wirkt: Die Erste Sprache! Durch diese Sprache kann man die verschiedenen Elemente der Erde steuern. Auch Likah soll die Erste Sprache erlernen, um einmal Fürstin des Landes Kathasia zu werden. Ursprünglich hat sie mit den Zwillingen Alia und Gem auf der Straße gelebt und alles getan, um ihnen eine Zukunft und ein Zuhause zu bieten, welches sie niemals hatte. So begeht sie auch einen Diebstahl, um den Zwillingen ein besseres Leben zu ermöglichen. Natürlich – wie ist es auch anders zu erwarten – geht alles schief und sie werden gefangengenommen. Es gibt zwei Dinge, die Likah von Anderen unterscheiden. Zum einen hat sie eine Tätowierung im Nacken, über die sie selbst nichts weiß und zum anderen entfacht sie während der Gerichtsverhandlung, auf die sie mit den Zwillingen gebracht wurde, um über ihr Schicksal zu entscheiden, aus reiner Wut heraus ein kleines Feuer. Dementsprechend wird auch Fürst Arkin von Kathasia auf sie aufmerksam, der während der Verhandlung anwesenden ist. Er bietet ihr ein Angebot an, das sie schlecht ablehnen kann: Sie soll seine Schülerin werden! Dadurch erlangt sie die Chance, die magische Erste Sprache zu erlernen und muss als gebrandmarkte Diebin im Leben am Hofe zurechtkommen. Dort stößt sie auf lauter Verrat, Intrigen, Lügen und Geheimnisse, die auch sie und Arkin umgeben. Was verheimlicht er vor ihr und wem kann sie wirklich vertrauen? Wer lügt und wer nicht?

Lucinda Flynn versteht es wirklich, tolle Atmosphären, Orte und Charaktere zu erschaffen und diese zu vermitteln. Durch ihren leichten und schönen Schreibstil wird das Buch lebendig und auch das Cover und die Naturliebe Likahs verleihen dem Buch leichte Frühlings- und Sommervibes. Auch den Charakteren wurde eine bewegende Vergangenheit zugeteilt und da man genauso unwissend ist wie Likah selbst, ist der Spannungsbogen nahezu unerträglich – spannend eben! Auch, dass im Buch aus zwei Sichten zwei von Grund auf verschiedene und trotzdem sympathische Charaktere erzählt werden, ist ein wahrer Pluspunkt. Im Laufe der Geschichte beginnt man, mit den Charakteren zu fühlen und durch den guten Plot, die Mystik der ersten Sprache und das Zusammenspiel vieler sympathischer Charaktere entsteht eine Geschichte, die leider viel zu unbekannt ist. Ein echtes Highlight für Fantasyliebhaber und für diejenigen, die welche werden wollen!

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