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Ausgabe 55 SPORT

Die Stimmung fällt ins Wasser

Der Schwimmunterricht ist für viele Schüler*innen die unbeliebteste Art, mit dem Schulsport in Kontakt zu kommen. Er ist ein verpflichtender Teil der Schullaufbahn und sorgt dabei in den Jahrgängen sechs und zehn, manchmal auch im Kurs im zwölften Jahrgang für schlechte Laune.

In der Redaktion diskutierten wir diesbezüglich ausgiebig und kamen zu folgenden interessanten Ergebnissen. Im Lehrplan des niedersächsischen Kultusministeriums findet man unter dem Begriff „Schwimmen, Tauchen, Wasserspringen“ verschiedene Angaben, die die Schüler*innen in den verpflichtenden Jahrgängen (6 und 10) am Ende der Unterrichtseinheit erfüllen sollten. Dabei sollen die Schüler*innen des sechsten Jahrgangs hauptsächlich in der Lage sein, Grundlagen, wie z.B. die zielgerechte Fortbewegung zu erfüllen, die Schüler*innen des 10. Jahrgangs wiederum sollen darüber hinaus mindestens zehn Meter weit tauchen können und auch über weitere Fähigkeiten der Fremd- und Selbstrettung verfügen.

All das hört sich nach einem sehr disziplinierten und erfolgreichen Schwimmunterricht an, der aber, wie wir in der Redaktion feststellten, in der Realität oftmals ganz anders aussieht. So ist es im Schwimmunterricht regelmäßig so, dass ca. ein Drittel der Lerngruppe gar nicht mitmacht und die gesamte Unterrichtszeit über das Geschehen von der sicheren und trockenen Bank aus beobachten. Ein weiteres Problem, das wir feststellen mussten, ist die zum Schwimmen notwendige Kleidung, bei der man im Vergleich zum Sportunterricht gezwungenermaßen sehr viel Haut zeigen muss. Zusätzlich kommt es zu einer    Leistungsschere, die im Vergleich zum normalen Sportunterricht immer größer wird. Das  liegt z.B. an stark abweichenden Kenntnissen, die bei einigen schon aus der Zeit als Kleinkind stammen. Die vorgegebenen Forderungen fördern diese weiter und man hat das Gefühl, dass diese zu den Vorbereitungen auf eine Teilnahme an den olympischen Spielen gehören.

In Kombination mit der Infrastruktur, der man im Vareler Hallenbad ihr gewisses Alter ansehen kann, sinkt die Motivation noch weiter, bis sie bei maximal medium angekommen ist.

Unsere Redaktion hat jedoch auch über Lösungsansätze oder Dinge diskutiert, die den Schwimmunterricht erheblich erleichtern würden. So würde ein geringerer Notendruck z.B. ermöglichen, dass man sich mehr auf die Ausführung der Schwimmzüge konzentrieren kann, anstatt zu versuchen, möglichst schnell mit hastigen Bewegungen innerhalb der vorgegebenen Zeit möglichst viel Strecke zurückzulegen. Darüber hinaus hatten wir aus der Redaktion das Gefühl, dass der Aspekt der Ersten Hilfe oftmals viel zu kurz kommt und dieser gerade im Schwimmunterricht für das spätere Leben essentiell wesentlich wichtiger sein könnte, als das schnelle Zurücklegen einer großen Strecke, wenn die Grundlage zum Schwimmen gut genug ist.Insgesamt hoffen wir einfach darauf, dass sich der Schwimmunterricht in der Zukunft im Vergleich zum heutigen insofern wandelt, als man sich auf das Schwimmen freut und man die strengen Vorgaben und Forderungen durch hilfreiche Tipps ersetzt.

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