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Ausgabe 52 JUNIOR

Lernen auf Distanz

Aufgabentool, Messenger, scannen, Videokonferenz, Emails bearbeiten, am PC arbeiten, Dokumente hochladen – nein, wie sind hier gerade nicht in einem großen Bürokomplex unterwegs, sondern in unserem neuen Schulalltag zu Hause. Homeschooling nennt sich der neue Job.

Wenn man mit diesen Dingen vorher nicht großartig zu tun hatte, war es von jetzt auf gleich schon eine Herausforderung, der so genannte Schubs in (eis-)kalte Wasser.

Eine völlig neue Situation, mit der jeder erst einmal selbst klarkommen und sich neu organisieren musste. In der ersten Woche war es für mich noch etwas „wuselig“: Aufgaben kamen über das Aufgabentool ohne Hochlademöglichkeit oder als Email ohne Terminvorgabe. Nach kurzer Zeit hatte man sich aber auf das Aufgabentool geeinigt und mit der Zeit empfand ich persönlich IServ als sehr übersichtlich und strukturiert.

Dann war da noch die Ungewissheit, ob die Technik immer allem standhält. Die Ungewissheit wurde zur Gewissheit, als ich eine größere Aufgabe über das Textfeld eingegeben hatte und absenden wollte: „Server nicht zu erreichen“ stand dort. Nach kurzer Zeit war der Fall eingetreten, dass das LMG schnellere Leitungen brauchte, die dem Ansturm auf IServ gerecht wurden. Aber auch das wurde schnell erledigt – und ich vergesse seitdem nicht mehr, Aufgaben vorher abzuspeichern!

Einige Lehrer haben Aufgaben gestellt, die darauf abzielen, dass man mit seinen Mitschülern in Kontakt bleibt. Das fand ich toll. So zum Beispiel in Spanisch: Wir mussten in kleinen Gruppen miteinander sprechen, z. B. über Telefon, WhatsApp oder Videokonferenz. Natürlich fehlte hier die direkte Rückmeldung des Lehrers bzw. die Korrektur der Aussprache etc., aber es gab auch Angebote, in denen wir mit dem Lehrer in kleinen Gruppen per Videokonferenz sprechen konnten und das war super!

Auch in anderen Fächern gab es oft Rückmeldungen zu den abgegebenen Aufgaben und auch die Lösungen gab es kurz nach der Abgabefrist.

Sich neue Themen wie z. B. in Mathematik zu erarbeiten, war erst eine Herausforderung. Hier fehlte einfach der direkte Austausch mit dem Lehrer. Aber auch hier wurden wöchentliche Videokonferenzen angeboten, die wirklich hilfreich waren.

In Fächern wie Biologie oder Physik gab es Links zu Youtoube-Vidoes, die zum Thema passten und alles genauer erklärten.

Abgesehen von den anfänglichen Schwierigkeiten lief das Homeschooling für mich doch besser als befürchtet.

ABER:

Der persönliche Kontakt kann einfach nicht durch eine Videokonferenz ersetzt werden, Diskussionen können nicht im Messenger stattfinden und auch das fehlende Radiergummi kann mir meine Freundin nicht mal eben leihen. Das gemeinsame Lachen der ganzen Klasse, der Spaß in den Pausen, alles das fehlt doch sehr!

Eigentlich war das Homeschooling ganz okay, aber trotzdem ist es schöner, zur Schule zu gehen.

von Lilly Klöver


Erst war dieses Virus am anderen Ende der Welt – und dann war es plötzlich hier bei uns und die Schulen mussten schließen. Wir mussten uns an ein neues System und diese neue Art zu lernen gewöhnen.

Als wir dann die ersten Aufgaben bekamen, musste man sich selbst organisieren und sich die Zeiten für einzelne Aufgaben einteilen. Sich den Tag einzuteilen und die Aufgaben zu bearbeiten, aber gleichzeitig auch nicht die Pausen und die  Freizeit zu vergessen war ungewohnt. Auf diese Weise zu arbeiten war neu. Selbstständiger, manchmal sogar ein bisschen selbstbestimmt zu arbeiten mochte ich sehr. Für mich war das Lernen zu Hause einfacher: Ich hatte mehr Ruhe zum Bearbeiten der Aufgaben, konnte mir so viel Zeit lassen wie nötig und habe zum Teil auch Dinge einfacher verstanden, als wenn es immer kleine Unruhen und Störungen in der Klasse gab. Und ich bin mir sicher das wir alle in schulischen Dingen ein bisschen selbstständiger geworden sind. Wir mussten uns alle daran gewöhnen, neue Themen selbst zu erarbeiten und selbst Infos und Tipps zu beschaffen, die wir sonst vielleicht von unseren Lehrern  mit auf den Weg bekommen hätten. Mir aber haben auch die Videokonferenzen zum Teil geholfen, man konnte sich mit dem Lehrer austauschen, Probleme besprechen oder auch Beispielaufgaben zur Verdeutlichung gemeinsam lösen.

Manchmal war schwierig, dass man erst einmal schauen musste, wie der Lehrer ein Dokument eingerichtet haben wollte, zum Beispiel eine besondere Überschrift, aber auch das Herunterladen und Abschicken der Dokumente hat immer wieder Zeit gekostet. Am Anfang vom Homeschooling war dann auch noch die Internetverbindung sehr schlecht, bis Iserv einmal sogar abgestürzt ist. Es war einfach überlastet. So hatte ich einmal eine Videokonferenz, bei der der Lehrer nicht dabei sein konnte, weil er nicht auf Iserv zugreifen konnte und Iserv überlastet war. Zum Schluss haben wir uns bei ein  paar Problemen einfach gegenseitig geholfen.

Am  meisten vermisst habe ich in der ganzen Zeit meine Freunde. Klar, man hat geschrieben, telefoniert oder sich in Videokonferenzen gesehen. Aber man hatte nicht diese persönliche Nähe. Außerdem fehlte manchmal auch einfach das kurze Austauschen über Probleme bei Aufgaben mit dem Sitznachbarn. Auch war ungewohnt, dass man sich nicht zum Lernen oder einfach nur so verabreden konnte.

Und auch wenn es erst langsam wieder los geht, bin ich sehr froh, wieder zur Schule zu gehen.

von Anabel Schröder 


Wohin in der Mittagspause?

Viele Schüler denken, dass es ein Luxus ist, nach Hause gehen zu können. Meiner Meinung nach ist es wirklich praktisch. Da ich selber sehr nah an der Schule wohne, verbringe ich die Mittagspause meist zu Hause. Natürlich sollte man höchstens fünf Minuten von der Schule entfernt wohnen, um wieder pünktlich in der Schule zu sein. Außerdem könnte es passieren, dass man durch den sogenannten ,,Wohlfühleffekt“  vergisst, zurück zur Schule zu gehen. Wenn die Eltern oder Geschwister nicht da sind und man keinen Schlüssel dabeihat, kommt man nicht in das Haus oderdie Wohnung. Es gibt aber auch viele positive Aspekte, wie zum Beispiel das leckere Essen oder das freie WLan. Man kann seine schwere Schultasche gegen eine leichte Tasche, die die Sachen für den Nachmittag enthält, austauschen und seine leere Trinkflasche auffüllen.

von Tjark


Fremdsprache Spanisch

Spanisch ist eine der drei angebotenen ,,neuen“ Fremdsprachen  am LMG.

Die Entscheidung für Spanisch und gegen Französisch und Latein fällt vielleicht, weil Spanisch hinter Englisch, Chinesisch und Hindi die viertmeist gesprochene Sprache der Welt ist. Sie wird in Ländern wie Spanien, Mexiko und Kolumbien gesprochen. Wenn man also Urlaub in z.B. Lateinamerika machen möchte, kommt man an der spanischen Sprache nicht vorbei. Des Weiteren gibt es später einen Spanischaustausch nach Málaga. Man muss zwar sprachlich aktiv sein,das heißt, man muss sich im Unterricht sprachlich beteiligen, allerdings ist es in anderen Fächern genauso. Dennoch ist es eine sehr interessante Sprache und wer sich ein wenig bemüht, wird das schon ohne große Probleme schaffen. Also im Fazit bleibt zu sagen, dass Spanisch eine tolle Sprache zum Lernen ist.

von Karina

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Ausgabe 52 SCHULE

Keine Woche vergangen, schon vermüllt

KAKTUS DER AUSGABE

Bereits seit mehreren Monaten ist sie nun fertig, die neue Caféteria. Schule und Lehrer haben großen Aufwand betrieben, um die für den Bau und die Einrichtung erforderlichen Mittel zu bekommen. Doch einige Schüler scheinen dies nicht wertzuschätzen, bereits nach einer Woche fällt auf: Auch dieser Ort wird vermüllt.

Monatelang dauerten die Renovierungsarbeiten im alten M-Trakt an, welche endlich abgeschlossen sind und das Gebäude ist nun wieder für die Schüler zugänglich. Beim Schlendern durch das  Bauwerk fällt einem sofort sein Herzstück, der neue Aufenthaltsraum mit anschließender Cafeteria, auf. Obwohl wir gerade in diesem Teil der Schülerzeitung gerne Dinge an der Schule kritisieren, welche uns stören, können wir hier nicht meckern. Beim Betreten des offenen und hellen Raumes fühlt man sich direkt wohl und auch die grünen und braunen Holzstühle  wirken einladend. Doch unsere absoluten Highlights sind definitiv die roten Sofas, welche sich wirklich sehen lassen können und  die dazu auch noch bequem sind. Die Farben an den Wänden runden das Ganze zusätzlich ab. So lädt der gesamte Raum zum Bleiben ein und wir freuen uns schon darauf, unsere freien Stunden hier zu verbringen.

Doch nicht einmal eine Woche nach der Eröffnung der neuen Pausenhalle sah das Ganze schon anders aus: leere Pizzakartons und Dönerboxen liegen verstreut auf den neuen Tischen herum und am Boden ist überall Müll zu finden. Auch die Mülleimer laufen vor lauter Müll über und von Mülltrennung ist schon lange keine Rede mehr. Warum wird so mit dem langersehnten neuen Aufenthaltsraum umgegangen? Anstatt dieses eigentlich erfreuliche Ereignis als eine Art Neustart zu sehen, den neuen Raum zu würdigen, geht es so weiter, wie es bei der alten Pausenhalle aufgehört hat. Was bringt diese mutwillige Verschmutzung? Gerade die Vergangenheit sollte doch gezeigt haben, dass dieses Verhalten einiger weniger Schüler der gesamten Schülerschaft schadet. Es kam nämlich nicht gerade selten vor, dass die alte Pausenhalle wegen der Verschmutzung vorübergehend geschlossen wurde und daher für uns Schüler nicht zugänglich war. Soll das mit der neuen Pausenhalle auch passieren? Vor allem haben wir, nachdem die Butze, der eigentlichen Aufenthaltsraum der Oberstufe, geschlossen werden musste, da er wegen der immer häufigeren Nutzung durch die Mittelstufe überfüllt war, gerade einen Aufenthaltsraum weniger für Freistunden und Pausen.

Eine Schließung droht nur, weil man sich nicht die zehn Sekunden Zeit nimmt, um seinen Müll in den Mülleimer zu werfen oder einen Papierknödel vom Boden aufzuheben. Muss das sein?

Daher sollte jeder von uns sich an den Kopf fassen und über sein Verhalten nachdenken, denn wenn jeder seinen Müll wegwirft und vielleicht beim Herausgehen noch eine herumliegende Mülltüte mit hinaus nimmt, kann die oben genannte Situation vermieden und der neue Aufenthaltsraum weiterhin im Interesse aller genutzt werden.

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Ausgabe 52 SCHULE

Wie raus, aus dem tristen Schulalltag?

Jedes Kind in Deutschland muss nach der Schulpflicht zwölf Jahre zur Schule gehen oder nach neun oder zehn Jahren eine Ausbildung beginnen. Zur Schule gehen zu dürfen und Bildung zu genießen ist ein Privileg. Als Kindergartenkind freut man sich auf die Schule. Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt, man lernt richtig zu lesen, zu schreiben, zu rechnen und viele andere spannende Dinge. Bei jüngeren Schülern wird viel durch Spiele und Spaß beigebracht. So haben die Kinder Freude am Lernen und gehen gerne zur Schule. Dabei spielt auch Freizeit eine wichtige Rolle, denn je mehr Stunden man am Tag in der Schule verbringt, desto weniger Lust hat man am Nachmittag, sich an die noch ausstehenden Hausaufgaben zu setzen. Viele Grundschulen unterrichten höchstens sechs Stunden pro Tag. Spätestens, wenn man auf die weiterführende Schule versetzt wird, ändert sich das. Dann bekommt man das erste Mal Nachmittagsunterricht und isst in der Schule zu Mittag. Je älter man wird, desto mehr Zeit verbringt man in der Schule. Von den Kindern, die sonst gerne zur Schule gegangen sind, hört man jetzt auch leider oft, dass sie gar keine Lust mehr haben hinzugehen und dort ihre Zeit zu verbringen. Wenn ein Schüler in Deutschland an einem Gymnasium Abitur machen möchte, muss er vorher insgesamt 13 Jahre zur Schule gehen. Das ist schon eine lange Zeit, wenn man bedenkt, dass es in vielen Länder gar keine Schulpflicht gibt. Gerade deshalb ist es wichtig, dass die Schüler gerne zur Schule gehen und die Zeit nicht einfach nur absitzen. Die Schule sollte nicht nur ein Ort zum Lernen sein, sondern auch ein Ort mit schönen Räumen, gemütlichen Ecken und Bereichen zum Spielen, damit man als Schüler in den Pausen auch kurz den Gedanken an den Unterricht fallen und die Seele baumeln lassen kann. Schule sollte ein Ort zum Mitgestalten sein, denn wer weiß besser, was ihnen gefällt, als die Schüler selbst. Dabei spreche ich nicht von zahllosen Graffitis an den Schulwänden, sondern von mehr Mitspracherecht bei der Gestaltung der Unterrichtsräume zum Beispiel. Viele der Räume könnten in schöneren Farben gestrichen werden, ein bisschen abwechslungsreicher sein als weiß und gelb. Da sind der T-Trakt und der M2-Trakt schon mal ein guter Anfang. Man könnte allerdings auch die kargen Wände mit mehr Bildern ausstatten oder den Schülern die Möglichkeit geben, selbst kreativ zu sein und etwas außerhalb der Pinnwand aufzuhängen. Auch Bereiche wie der hinter der Mensa könnten gerne umgestaltet werden. Es möchte doch keiner wirklich beim Essen gelben Stein und grauen Beton sehen, wenn er aus dem Fenster guckt. Mit Projekten ließe sich vieles gestalten. Eine Möglichkeit für Klassen und Kurse, zusammen mit ihren Lehrern etwas auf die Beine zu stellen und auch etwas anderes gemeinsam zu machen als Unterricht. Es würden sicherlich viele Schüler aus unterschiedlichen Stufen engagiert mithelfen und sich damit beschäftigen, wenn es darum geht, eigene Ideen zu entwickeln, umzusetzen und so die Schule zu verschönern.         

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Ausgabe 52 SCHULE

Das Desaster wurde abgewendet

Lange waren die Schulen in unserem Land geschlossen. Während der Schließung konnten wir alle auch am LMG ein paar bemerkenswerte Erfahrungen sammeln.

Als am 13. März dieses Jahres die Schulen geschlossen wurden, blickten wir alle in eine ungewissen Zukunft. Niemand wusste, wie lange der “Shutdown”, also das Herunterfahren des gesamten Landes andauern würde. Genaue Anweisungen an die Schulen, wie zu verfahren sei, blieben aus. Ob Lehrer weiterhin in den Schulen zur Arbeit erscheinen sollten, war unklar.

Wie genau es weitergehen solle, wusste niemand. Im Freistaat Bayern etwa gibt es einen Bildungsserver (“mebis”), von dem sich Schüler Aufgaben herunterladen und bearbeiten können. Das Land Niedersachsen kündigte an, das Erscheinen ihrer “Bildungscloud”, die sich seit 2018 im Probebetrieb befindet, um ein ganzes Jahr nach vorzuverschieben. Die Katastrophe war vorprogrammiert: Vor einigen Wochen wurde das Ausrollen der Cloud gestoppt, im Saarland wurden Namen und Daten von über 100 Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnnen und Lehrern veröffentlicht, in Brandenburg wurden ebenfalls Daten entwendet. Alle Länder benutzten den gleichen Anbieter.

Als dann die Phase des Lernens zu Hause begann, mussten alle mehr oder weniger verwundert feststellen, dass IServ unbenutzbar war. Der Server von IServ steht direkt im LMG, die Internetleitung der Schule war verglichen mit der Anzahl an Nutzern einfach ein Witz, die Geschwindigkeit des Anschlusses quälte Schülerinnen und Lehrer schon lange, spätestens nun wurde es dem Unterricht zum Verhängnis.

Doch immerhin: Schnell gestand man sich seine Fehler ein und vorübergehende Abhilfe wurde geschaffen. Bereits zwei Tage, nachdem der langsame Anschluss bemerkt wurde, rissen Bauarbeiter die Gehwege der Moltkestraße auf, um ein neues Glasfaserkabel zu verlegen. Im Gebäudeinneren wurde, um Zeit zu sparen, das Kabel eigenhändig vom stellvertretenden Schulleiter, Herrn Frels, und dem Hausmeister, Herrn Müller, verlegt. Entwicklungen, mit denen auch wir nicht gerechnet hätten. Bis zur Freischaltung des Anschlusses zog der IServ-Server zur BBS um, die bereits mit schnellem Internet versorgt war.

In den Tagen und Wochen danach lief IServ äußerst stabil, das müssen wir auch betonen. Getan hat sich danach Gewaltiges: Viele Lehrer hielten Videokonferenzen mit ihren Schülern ab und besonders engagierte Lehrer produzierten eigene Erklärvideos. Herr Frels z.B. erklärte seinem Mathe-Grundkurs in mehreren Videos Grundlagen fürs heimische Lernen.

„Getan hat sich danach Gewaltiges: Viele Lehrer hielten Videokonferenzen mit ihren Schülern und besonders engagierte Lehrer produzierten eigene Erklärvideos.“

Und auch nach der Wiederaufnahme des so genannten  Präsenzunterrichts, also des Unterrichts in der Schule, blieben die Innovationen nicht aus: Im Geschichts-Leistungskurs von Herrn Lütje wird der Inhalt der Tafel samt Lehrer und Ton der Schüler per Videokonferenz an die Mitschüler zu Hause übertragen.

Abschließend sollte auch nicht die Bereitschaft der Schulleitung unerwähnt bleiben, die Handynutzung im Unterricht und in den Pausen zu erlauben. Nachrichten an Lehrer sowie die Planung von Hausaufgaben oder der ein oder andere Chat mit den Mitschülern kann nun direkt vom Schulhof aus erfolgen. Eine Regelung, die mehr als überfällig war, auch wenn sie gerade noch getestet wird. Bis jetzt haben wir aber noch keine Beobachtung von Schülerinnen und Schülern gemacht, die nur noch auf ihr Handy schauen, auch die Lehrer scheinen positiv überrascht zu sein. Übrigens: Sogar das WLan der Schule wurde für die Schülerinnen und Schülern mit ihrem IServ Account freigegeben. Es ist zwar sehr langsam, aber immerhin ein Anfang, auf dem wir weiter aufbauen können, für die längst fällige Digitalisierung des LMGs.

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Ausgabe 52 SCHULE

Schulleiter im Gespräch

Seit fast einem Jahr haben wir einen Neuen im Verwaltungstrakt. Es wird also Zeit, um sich einmal bei den Schülern vorzustellen.

Das Interview führten Lennart und Tomko.

Kaktus: Vielen Dank für die Möglichkeit eines Interviews. Könnten Sie sich zu Beginn einmal selbst den Schülern vorstellen?

Müller: Mein Name ist Christian Müller, ich bin 46 Jahre alt. Ich wohne in Rastede und bin verheiratet, meine Frau ist ebenfalls Gymnasiallehrerin und selbst komme ich hier auch aus der Gegend: Geboren bin ich in Sande, also schon mal im Landkreis Friesland! Aufgewachsen aber bin ich in Wiesmoor im Landkreis Aurich. In Aurich habe ich mein Abitur am Gymnasium Ulricianum gemacht, übrigens das größte Gymnasium in Niedersachsen. Nach dem Abitur, 1992, habe ich für das gymnasiale Lehramt in den Fächern Deutsch und Biologie studiert, die ersten zwei Jahre in Osnabrück und nach der Zwischenprüfung, die man ablegen musste, in Oldenburg. In Oldenburg habe ich mein erstes Staatsexamen in Deutsch und Biologie gemacht.

Danach habe ich eine Zeit „herumgedoktert.“ Ich habe dafür ein ordentliches Stipendium bekommen und es war eine Arbeit zu dem Literatur-Nobelpreisträger Thomas Mann, den ich verglichen habe mit Dichtern der Romantik, also um 1800 herum, und mit Autoren der sogenannten Postmoderne, also Gegenwärtiges. Die Doktorarbeit ist nur leider bis heute nicht fertig geworden. Mein Stipendium dafür lief drei Jahre und die Doktorarbeit war leider noch nicht fertig, als es auslief. Meine damalige Freundin sagte mir, ich solle was „Bodenständiges“ machen und Lehrer werden. Vielleicht schreibe ich an dem Projekt später einmal weiter…

Danach bin ich sozusagen in die zweite Phase eingetreten und habe mein Referendariat in Stadthagen gemacht. Meine Schule, an der ich unterrichtet habe, war dabei an der Weser in der Stadt Stolzenau, in der Nähe von Minden.

Nach dem Refendariat, das ich 2004 abgeschlossen habe, konnte ich gleich anfangen zu  arbeiten, an einem Sekundarstufe 1 – Gymnasium (Anm. d. Red.: Gymnasium bis zur 10. Klasse), dem Gymnasium Langen im Kreis Cuxhaven. An dieser Schule wurde ich dann sehr schnell Fachobmann für Deutsch und habe auch die Koordination für die Jahrgänge 5 und 6 gemacht.

2009 habe ich mich mit einer gewissen Stundenanzahl versetzten lassen an das Niedersächsische Internatsgymnasium in Bad Bederkesa. Dort habe ich nur in der Oberstufe unterrichtet, war aber zugleich auch an dem Gymnasium in Langen und habe da weiter meine bisherige Tätigkeit ausgeübt. Ich wollte aber gerne auf die andere Weserseite zurück und Oberstufe unterrichten, um für andere Schulen attraktiv zu bleiben. 2012 habe ich mich am Gymnasium Brake als Koordinator der Mittelstufe und des Vertretungsplanes beworben und wurde dort angenommen. Diese Stelle habe ich sehr gerne ausgeübt, doch dann wurde die Stelle des Schulleiters am Jade-Gymnasium in Jaderberg ausgeschrieben und ich konnte mich dort durchsetzen. Für das Amt dort bin ich vom Land Niedersachsen für drei Jahre beurlaubt worden. Nach den drei Jahren musste ich mich entscheiden, ob ich mich weiter beurlauben lassen möchte, habe dies aber nicht getan, weil ich gerne nochmal eine andere Herausforderung in Angriff nehmen wollte und ich wusste, dass hier in Varel, aber auch in Jever die Schulleiterstellen frei wurden. Deshalb habe ich mich auf beide Stellen beworben, weil man sich auch nicht sicher sein kann, dass man tatsächlich auch die Stelle bekommt, weil die Konkurrenz in der Regel recht groß ist. Am Ende lief es auf Varel hinaus, worüber ich mich sehr gefreut habe.

Kaktus: Was sind denn ihre persönlichen Interessen?

Müller: Ich interessiere mich fürs Boßeln und Klootschießen, muss aber hier ein bisschen vorsichtig sein, Herr Frels ist ja im Schleuderball sogar deutscher Meister, so gut bin ich da längst nicht, aber ich boßle seit meiner Kindheit, das aber eben in Ostfriesland.

Dann interessiere ich mich sehr stark für die Region, auch weil ich Biologie-Lehrer bin. Also für alles, was hier an Pflanzen und Tieren beheimatet ist und ich bin deshalb auch häufiger mal auf dem Deich anzutreffen, einsamerweise mit meinem Fernglas und einem Spektiv. Das ist alles was, ich erst einmal zu meinen Hobbys sagen kann. Wenn ich Zeit habe, lese ich gerne, im Moment aber weniger. Hoffentlich ändert sich das wieder.

Kaktus: Kommen wir mal wieder zurück auf Ihre Schulzeit. Wie würden Sie die beschreiben? Waren Sie der Musterschüler oder mehr der Klassenclown?

Müller: Klassenclown war ich wahrlich nicht, ich gehörte wahrscheinlich schon zu den guten Schülern. Ich muss dazu auch sagen, dass ich mich von Schuljahr zu Schuljahr gesteigert habe, wenn man sich mal den Notendurchschnitt anschaut. Am Ende habe ich dann mein Abitur mit einem Schnitt von 1,7 gemacht. Mir hat meine Schulzeit aber sehr viel Spaß gemacht, also insbesondere die Schulzeit in Aurich in der Oberstufe. Ich hätte damals als Schüler sogar ans Lothar-Meyer-Gymnasium wechseln können, da die Schule in Wiesmoor keine gymnasiale Oberstufe führte, habe mich aber für Aurich entschieden. Die Zeit dort war für mich auch einer der Gründe, Lehrer zu werden. Wenn man also keinen Spaß an seiner Schulzeit hatte, sollte man vielleicht nicht Lehrer werden, es sei denn, es liegt an uninspirierenden Lehren und man selbst will es besser machen.

Kaktus: Sie sagten ja bereits, dass sie Deutsch und Biologie unterrichten, warum haben sie sich für diese Fächer entschieden?

Müller: Deutsch und Biologie sind auch meine Leistungskurse gewesen, als ich Abi gemacht habe. Für mich ist das eine schöne Mischung gewesen, weil auf der einen Seite eine Naturwissenschaft steht und auf der anderen Seite eben Deutsch als Sprach- und Geisteswissenschaft. Ich wusste über meinen Oberstufenunterricht in Deutsch, worauf das hinauslaufen wird, da dort mit einem gewissen Unicharakter unterrichtet wurde. Durch die Größe der Schule konnte man nicht nur Lehrer, sondern auch Leistungskurse mit unterschiedlichen Schwerpunkten wählen. Der eine Kurs zum Beispiel hat zu Thomas Mann gearbeitet, der andere zu Goethe, da war also früher mehr Freiheit drin. Das hatte mich so gepackt, in Bio als auch in Deutsch, dass ich mir vorstellen konnte, diese Fächer auch zu studieren.

Ich hatte mich aber auch damals für etwas ganz anderes beworben, für ein Forstwirtschaftsstudium und da hatte ich aus Göttingen auch schon eine Zusage. Ich entschied mich aber dagegen, da zu diesem Zeitpunkt viele Förster gar nicht mehr im Wald arbeiten sollten, sondern in Amtsstuben.

„Von Stärken und Schwächen redet man ja nicht so gerne.“

Kaktus: Sie selbst stellen ja auch neue Lehrer ein. Gibt es denn Stärken oder Schwächen, mit denen Ihre Schüler rechnen können?

Müller: Darüber muss ich erst einmal genauer nachdenken, was ich da sage, von Stärken und Schwächen redet man ja nicht so gerne. Das habe ich jetzt auch gemerkt, als wir hier gerade Bewerbungsgespräche geführt haben und ich derjenige bin, der solche Fragen stellt. Was früher noch nicht so ausgeprägt war, aber was ich jetzt als Stärke ans LMG mitbringe, ist ein größeres Maß an Gelassenheit. Wenn sich Probleme auftun, ist es meine Stärke, dass ich letztendlich doch gelassen bleibe, weil ich denke, es gehört irgendwie zu meiner Aufgabe als Schulleiter dazu, bestimmte Probleme zu lösen und dabei auch dafür zu sorgen, dass dies möglichst in Ruhe geschieht, damit alle am Ende mit erhobenem Haupte wieder aus der Problemlage heraustreten können.

Eine Schwäche, da muss ich mal genauer nachdenken. Manchmal ist es so, dass ich diese Gelassenheit brauche, wenn mir selbst Ideen kommen, weil ich manchmal vergesse, die Leute auch dann mitzunehmen. Also, das ist sicher eine Schwäche, dass ich weiß, dass ich in dem, was ich für die Schule plane, auch alle irgendwie mitnehmen muss, aber in bestimmten Situationen vergesse ich das auch mal und da muss ich deshalb noch an mir arbeiten. Ich versuche immer Lehrer, Schüler und Eltern mitzunehmen.

Kaktus: Haben Sie schon konkrete Ideen, in welche Richtung sich unsere Schule in den nächsten Jahren bewegen kann, hinsichtlich Schülern und Lernkonzepten?

Müller: Im Grunde gehört da alles zusammen, was ihr da gerade angesprochen habt. Es geht im Zuge der Umbau- und Renovierungsmaßnahmen auch darum, die Schule technisch so aufzustellen, dass moderner Unterricht möglich ist. Wir haben jetzt größtenteils Smartboards schon aufgestellt, Dokumentenkameras, alle neuen oder sanierten Räume sind schon mit PC’s eingerichtet. Das ist ein Weg, den die Schule weitergehen muss. Das ist technisch gesehen erstmal eine ganz wichtige Voraussetzung für modernen Unterricht. Das gilt aber nicht nur für allgemeine Unterrichtsräume, sondern eben auch für Fachunterrichtsräume und wir sind ja jetzt gerade dabei, die Absprachen mit dem Schulträger, dem LK Friesland zu treffen, wie zukünftig der N-Trakt aussehen wird und da haben wir uns auch ein paar „Bonbons“ überlegt, die experimentellen naturwissenschaftlichen Unterricht noch attraktiver für Schüler machen werden. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt, über den ich an dieser Stelle noch nicht mehr sagen kann, aber da wird sich das LMG auch von Nachbarschulen unterscheiden können, da werden wir gut aufgestellt sein.

Kaktus: Sie sprachen ja schon von neuen Lernkonzepten, gibt es da vielleicht auch andere Dinge, die dem Schulunterricht fehlen, z.B. wird häufig darüber gespottet, man lerne in Mathe alles Mögliche, nur, wie man eine Steuererklärung macht, wisse man nicht?

Müller: Ich würde nicht sagen, im Schulsystem fehlt das, also im Bereich des Pflichtunterrichts. Natürlich könnte man sich darüber Gedanken machen, ob man nicht im freiwilligen Bereich, also im Ganztag, bzw. hier dann wohl eher im AG-Bereich, Angebote macht, die einen auf diese Alltagspflichten vorbereiten. Ich würde auf der anderen Seite immer entgegenhalten, dass Schule Grundlagen schafft. Mit den Grundlagen sollte es einem leicht möglich sein, eine Steuererklärung abzugeben. Ich glaube, dass man sich so etwas ein Stück weit selbst erarbeiten muss, und das kann man, wenn man hier die Schule verlassen hat mit einem Abitur in der Tasche.

„Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass die Schüler tatsächlich auch bei der Digitalisierung mitgenommen werden.“

Kaktus: Gibt es Ideen, die sie persönlich unbedingt einbringen oder realisieren möchten an unser Schule?

Müller: Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass die Schüler tatsächlich auch mit der Digitalisierung mitgenommen werden. Meistens können die Schüler ja viel mehr mit digitalen Geräten anfangen als die Lehrer. Was wir, vor allem aber in den unteren Klassen, immer wieder sehen, ist, dass die Schüler nicht verantwortungsvoll genug damit umgehen und es immer wieder, Stichwort Cybermobbing, zu Problemen kommt und darin würde ich auch eine wesentliche Aufgabe sehen. Mit unterschiedlichen Instrumenten, sei es Fachunterricht oder Sozialpädagogik, sei es das Krisenteam oder Präventionskonzepte, mit diesen Instrumenten sollten wir alle versuchen, überzeugend auf die Schüler einzuwirken. Sie nehmen dann hoffentlich diese fürsorgliche Hilfe an. Die Schüler sollen wissen, dass wir von Problemen wissen, die sich durch die Nutzung digitaler Endgeräte ergeben, also von sozialen Problemen, die sie in dem Moment vielleicht so nicht sehen, aber spätestens in zwei Jahren sehr bedauern würden. In diesem Bereich sehen Schüler häufig, dass sie technisch in der Handhabung weiter sind als die Lehrer. Nicht immer, es gibt auch viele besondere Ausnahmen,  aber mir wird das ja  als Schulleiter auch ab und zu mal zurückgemeldet. Auf der anderen Seite ist es so, dass den Schülern das Reflektieren über das, was sie da gerade im Internet tun, fehlt. Das ist ein heikler Punkt, mit Schülern da zu einem gemeinsamen Verständnis zu kommen, das dann auch nachhaltig ist und so viel Wirkung zeigt, dass alle einigermaßen vernünftig mit dem Internet umgehen.

Kaktus: Was macht Ihnen am meisten Spaß an ihrer Arbeit als Schulleiter?

Müller: Was mir sehr viel Spaß macht, ist tatsächlich Unterricht. Ich gebe ja nicht mehr so viel Unterricht und für mich ist das eigentlich immer ganz entspannend, wenn ich eine Doppelstunde am Tag geben kann. Das erlebe ich immer als ganz angenehm, weil ich dann sozusagen mit meiner „Kundschaft“ zu tun habe, mit den Schülern. Ich kann nur ein paar Stunden unterrichten, das hilft nichts, weil ich sonst zu wenig Zeit zum Arbeiten in meinem Büro bekomme, aber prinzipiell macht mir das immer noch am meisten Spaß. Genauso macht mir auch die Arbeit mit den Kollegen Spaß, zum Beispiel das Personalmanagement , also z.B. neue Lehrkräfte einzustellen. Das ist momentan auch ein großes Thema und ist sicherlich auch ein Grund, warum ich Schulleiter werden wollte.

Kaktus: Vielen Dank für das Interview!

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Ausgabe 52 TITELTHEMA

Wer ist die Beste?

Das Thema dieser Ausgabe ist Egosimus. Egoismus, das klingt erst einmal sehr hochtrabend. Allerdings kann man egoistisches Verhalten auch in den eigenen vier Wänden finden, beispielsweise unter Geschwistern. Laura berichtet über die Erfahrungen mit ihren Schwestern.

Nicht nur in der Schule, wenn der Klassenkamerad die Aufzeichnungen des Mitschülers präsentiert, um seine Note aufzubessern, im Straßenverkehr, wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer einem die Vorfahrt nimmt, um trotz Verschlafens noch pünktlich auf  der Arbeit zu sein oder im Supermarkt, wenn andere Kunden sich vordrängeln, damit sie nicht so lange in der Schlange stehen müssen, gibt es Egoismus.  Daher ist das Hervorheben der eigenen Vorteile keineswegs nur auf der Straße gang und gäbe. Egoismus findet sich durchaus auch tagtäglich unter Bekannten, Freunden und sogar unter Verwandten wieder. Eine ganz besondere Art von Egoismus ist der unter Geschwistern.

So ist es bestimmt kein unbekanntes Phänomen, wenn die kleine Schwester ihre Schnulzenmusik bis auf das Maximum aufdreht, während man gerade damit beschäftigt ist, seine anspruchsvollen Hausaufgaben zu machen. Doch auch nach mehreren liebevollen Bitten, die Musik etwas leiser zu hören, grölt Ed Sheeran seinen neusten Song durch die Gegend und die Hausaufgaben müssen bis zum Abend warten, wenn das Schwesterchen bereits ihre eigenen Aufgaben erledigt hat, während man an seinen eigenen noch bis spät in der Nacht sitzt.

Doch auch in der Schule an sich herrscht immer wieder Egoismus unter Geschwistern. Besonders schlimm wird es dann, wenn alle Geschwister die gleichen Lehrer im Unterricht haben. So entsteht schnell ein Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Parteien und man strengt sich besonders hart an, um ja eine bessere Note als das Geschwisterkind zu erhalten. Des Weiteren wird auch das eine oder andere Mal ein fieser Spruch über die Schwester vor dem Lehrer abgelassen, um den anderen in den eigenen Schatten zu stellen und um sich selbst in das bessere Licht zu rücken.

Stellt euch vor, ihr geht neben der Schule noch arbeiten, um etwas Geld nebenbei zu verdienen. Nach einer fünfstündigen Schicht kommt ihr dann gegen 21 Uhr nach Hause und freut euch darauf nach einem anstrengenden Tag und schwierigen Kunden auf der Arbeit eine heiße und entspannte Dusche genießen zu können. Doch daraus wird so schnell nichts, denn eure Schwester hat sich dazu entschlossen, ihr Beauty- und Relax- Programm durchzuziehen und befindet sich bereits seit einer Stunde im Badezimmer. Um Ärger zu vermeiden,  räumt man erst seine Tasche aus und bereitet alles für den nächsten Tag vor. Nach einer weiteren Stunde ist das Badezimmer endlich frei, man stellt sich glücklich unter die Dusche und das Wasser ist eiskalt.

Es gibt nur wenige, die es nicht lieben: das Shoppen. Da freut man sich seit Wochen darauf,  mit der Familie zur Waterfront nach Bremen zu fahren und einfach die gemeinsame Zeit beim Bummeln durch die Geschäfte zu genießen  und die Schwestern machen einem einen Strich durch die Rechnung. Bereits im ersten Geschäft geht das Meckern los. In dem Geschäft gäbe es nicht die richtigen Klamotten oder Videospiele und Deko seien langweilig. Aus Gutmütigkeit und dem Willen nach einem friedlichen Tag beschließt man gemeinsam, erst die hippen Läden, beispielsweise Hollister, abzuklappern, um sich dann anschließend den Gaming- und Dekoläden zu widmen. Doch bereits im ersten Laden vergehen Stunden, bis die richtigen Klamotten gefunden werden und die Zeit drängt, immerhin dauert die Fahrt nach Hause auch eine gute Stunde. Endlich lassen einen die Schwestern los und man macht sich auf, um sich noch schnell den beliebten Merch zu kaufen. Doch schon wird man von seiner Tante angemeckert, weil man zu lange bräuchte. Während man auf der Rückfahrt nun traurig um das neuste Harry Potter-T-Shirt trauert, sitzen die Geschwister glücklich neben einem und trinken genüsslich ihr Starbucks-Getränk.

Das wohl beliebteste Streitthema unter Geschwistern oder generell in der Familie ist bekanntlich das Essen. So gibt es ständig Streit darüber, was es am Mittag zu Essen gibt, da immer jemand dabei ist, dem irgendein Gericht missfällt. Doch selten kommt es auch vor, dass alle Beteiligten mit der Auswahl zufrieden sind. So isst man genüsslich sein Schnitzel und freut sich auf ein zweites. Allerding ist nur noch ein einziges übrig und auch die Schwestern haben es darauf abgesehen. Die Schlacht beginnt aufs Neue, da jeder um sein eigenes Wohl bedacht ist.

Auch wenn Geschwister wahnsinnig anstrengend sein können und der ständige Konkurrenzkampf untereinander immer wieder kräftezehrend ist, kann ein gewisses Maß an Egoismus unter Geschwistern auch gesund sein, da man so versucht, seine eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Auch kleine Neckereien können dadurch unterhaltsam werden, dass man seine Geschwister liebevoll heruntermacht, um sich besser dastehen zu lassen. Außerdem wäre ein Leben ohne die lieben Geschwister und kleinen Konkurrenzkämpfe, um seine eigenen Vorteile in den Fokus zu stellen, langweilig.

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Ausgabe 52 TITELTHEMA

Arbeiten während einer Pandemie

Während der Hochphase der Pandemie standen die Supermarkt-Mitarbeiter mit an der vordersten Front. Sie waren im ständigen Kontakt mit ihren Kunden, und hielten dabei unser Land am Laufen. Jana berichtet:

Normaler Weise laufe ich vor meinem Schichtbeginn einmal durch den Laden, um vor allem einen Überblick über die Obst-und Gemüsesorten und über die Brötchen aus der Werbung zu bekommen. Dann drängle ich mich an ein paar Kunden vorbei, die völlig in Gedanken versunken, mitten im Gang stehen und darüber grübeln, welches Brot sie denn mitnehmen wollen.

Allerdings ist es zur Zeit nicht ganz so einfach, sich ,,einfach“ vorbei zu drängeln, weil  ich den Mindestabstand von 1,5 zu den Kunden einhalten muss, also versuche ich so gut es geht, einen weiten Bogen um andere Menschen zu machen und erreiche schließlich den Gemeinschaftsraum, wo ich  erst meine Tasche ablege und anschließend vom Marktleiter eine Kassenlade überreicht bekomme. Doch als ich vollgepackt aus den Raum komme, stehe ich fast unmittelbar vor einen Kunden, es haben zwei von den ursprünglich vier Kassen auf, an denen zwei meiner Kollegen sitzen, um die Menge an Leuten abzukassieren, die sonst ein einziger Kassierer schafft. Alles wegen des Mindestabstands.

Als ich meine erste Kundin abkassiere, muss ich mehrmals nachfragen, was sie gerade gesagt hat, weil ich aufgrund ihres Mundschutzes und des mit Kunststoff abgedeckten Holzgestell, in dem ich sitze. Egal, wie schnell ich kassiere, die Kundenschlange scheint immer länger zu werden. Schließlich dauert alles deutlich länger: ein Kunde bezahlt und ein anderer darf erst dann seine Ware aufs Band legen. Zudem ist das Tippen auf der Kasse auch deutlich zeitintensiver, weil ich mich mit den viel zu dicken Handschuhen ständig vertippe, sie regelmäßig wechseln und das Kartenlesegerät regelmäßig desinfizieren muss. Nebenbei schaue ich, ob auch alle Kunden einen Wagen mitgenommen haben und mit einer  Maske oder einem Tuch Nase und Mund bedeckt haben und möglichst freundlich hinter ihnen herrufen, wenn sie diese neuen Regelungen nicht einhalten.

Man muss also auf deutlich mehr achten, doch die Corona-Krise fordert nicht nur meine Multitaskingfähigkeit heraus, sie sorgt  auch dafür, dass ich unsicherer im Umgang mit den Kunden bin als sonst, weil ich nicht genau weiß, wie ich mich gegenüber ihnen verhalten soll. Oft muss ich mich zurückhalten, dem oder der Kundin nicht das Kleingeld direkt in die Hand zu geben. Zudem ist es nicht so einfach, der älteren Dame mit Gehwagen so zu helfen, dass ich ihr möglichst nicht zu nahe komme. Diese Einschränkung des Zwischenmenschlichen ist für mich wohl das Schlimmste an der gesamten Situation. Ich weiß, dass all diese Maßnahmen Vorsichtsmaßnahmen sind. Trotzdem möchte ich die Menschen nicht so behandeln als hätten sie ein ansteckende Krankheit, das kommt mir falsch vor. Doch das ist die momentane Realität, vor der wir nicht fliehen können.

Also versuche ich das Beste aus der Situation zu machen und den Kunden ein Lächeln zu schenken, um sie hoffentlich für einen kurzen Moment aufmuntern zu können.

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Ausgabe 52 TITELTHEMA

Wo bleibt die Verantwortung?

Die Politik rund um den Globus ist muss ihrer Verantwortung auch anderen Ländern gegenüber gerecht werden, stattdessen entzieht sie sich. Es wird Zeit für Veränderungen.

Auch in der Politik kann man egoistisches Handeln beobachten. Ein recht aktuelles Beispiel dafür ist der Brexit. Alles begann bereits am 23. Juni 2016, als 52% der Briten mit einer knappen Mehrheit für den Brexit stimmten. Es folgte der Rücktritt von David Cameron, dem damaligen Premierminister, einen Tag später und schließlich trat auch seine Nachfolgerin Theresa May, nach einigen erfolglosen Versuchen, einen einigermaßen geregelten Austritt aus der EU für ihr Land zu erzielen, am 7. Juni 2019 zurück. Schließlich wurde etwa eineinhalb Monate später Boris Johnson zum Parteichef der Conservative Party, umgangssprachlich auch „Tories“ genannt, gewählt und zwei Wochen später zum Premierminister ernannt. Damit brachen komplett neue Zeiten für das Vereinigte Königreich an. Immerhin gilt Johnson als hartnäckiger Befürworter des Brexits, weshalb er Großbritannien notfalls auch ohne Deal mit der EU aus der Europäischen Union führen würde. Doch wie weit er dabei wirklich geht, konnte zu dem Zeitpunkt noch keiner ahnen. Nachdem auch der neue Premierminister sich zunächst die Zähne am Parlament ausbiss, welches gegen all seine bisherigen Vorschläge stimmte, leitete er am 28. August das Unfassbare ein: Er verordnete dem britischen Parlament eine Zwangspause. Als die Queen dieser Verordnung zustimmte, stand ausgerechtet die Demokratie des Landes am Abgrund, welches in der Hinsicht jahrelang als Vorbild galt. Doch der im geschichtlichen Sinne große politische Fortschritt, der durch die Demokratie erzielt wurde, wurde in kurzer Zeit durch einen einzigen Mann ins Wanken gebracht und das möglicherweise nur, weil er seinen Willen, nämlich einen No-Deal-Brexit zu erzielen, nicht durchsetzen und damit nicht seine Macht beweisen konnte. Dies zeigt, welches Ausmaß das egoistische Handeln eines einzigen Mannes haben kann, wenn er vermutlich nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist und eine politisch machtvolle Position inne hat. Zwar war Johnsons Entscheidung rechtswidrig und dementsprechend nur von kurzer Dauer, doch er hat damit womöglich die ganze Welt in Angst und Schrecken versetzt. Nach weiteren Komplikationen, Verhandlungen und einen weiteren Aufschub für den Austritt war es am 31. Januar 2020 so weit: Das Vereinigte Königreich verließ mit einem zunächst ohne ein ausgehandeltes Abkommen die Europäische Union. Da das Ausmaß dieses Ereignisses noch sehr unabsehbar sind, können wir nur abwarten, was die ungewisse Zukunft für die EU und vor allem für Deutschland zum Jahresende bringt.

Im Jahr 2016 geschah jedoch noch etwas Anderes, außer dem britischen Referendum, bei dem für den Brexit gestimmt wurde: Donald Trump wurde im November zum 45. Präsidenten der USA gewählt und wurde damit zum mächtigsten Mann der Welt. Dabei schien es bereits zum Anfang des Wahlkampfes so, als hätte er kein wirkliches politisches Konzept, welches er umsetzen könnte, falls er die Wahl wirklich gewinnen würde. Das Einzige, was man diesbezüglich mitbekam, war seine Idee der Mauer an der Grenze zu Mexiko und die beiden Slogans ,,Make America great again.“ und „America first“, wobei beide schon von vorherigen Kandidaten früherer Präsidentschaftswahlen verwendet wurden. Doch trotzdem wurde der zweite eine Art Wahlkampfmotto des Multimilliardärs und bot somit schon damals genug Freiraum für Spekulationen über mögliche, eigennützige Alleingänge seitens Trumps. Doch das wirkliche Ausmaß seines Handels kann man jetzt, zum Ende seiner ersten Amtszeit, deutlich sehen.

Anfang 2018 belegte der US-Präsident  chinesische Waren, zunächst vor allem Eisen und Stahl, mit Strafzöllen von 10-25%, die also zum schon vereinbarten Zoll hinzugerechnet werden. Es folgten Hightech-Produkte, wie Industrieroboter, Telekommunikationsausrüstung und Lithium-Batterien. Anlass für diesen Protektionismus gab zum einen die Tatsache, dass die USA deutlich mehr chinesische Produkte importierte, als nach China exportiert wurden. Dies sorgte für Ärger auf Seiten des Präsidenten. Zudem wirft Trump China „Produktpiraterie“, also das Kopieren von amerikanischen Produkten vor, sodass er schließlich aktiv Protektionismus gegenüber China zum Schutz der amerikanischen Wirtschaft betreiben wollte. Das sollte vor allem die Stahl-und Aluminiumindustrie schützen, um so Arbeitsplätze in diesem Bereich aufzubauen. Protektionismus steht im starken Kontrast zur Globalisierung, da er sich statt auf den freien Handel zwischen einzelnen Ländern auf die Abschottung des Landes beruft, wodurch man sich wirtschaftliche Vorteile erhofft, so wie Trump bezüglich der Aluminium-und Stahlindustrie. Wie bei jedem egoistischen Handeln  gab es einen Benachteiligten, in diesem Fall China, da so wichtige Einnahmen im Bereich des Exports von Aluminium und Stahl wegbrachen. Doch natürlich schlug China zurück und verhängte ähnliche Strafzölle auf amerikanische Produkte, wie Schweinefleisch, Nüsse und Obst. Es folgten neue, gegenseitige Androhungen von Strafzöllen auf weitere Produkte. Fast zwei Jahre dauerte dieser Handelsstreit an, bis beide Länder Anfang dieses Jahres ein Teilabkommen unterzeichneten, womit beide Staatsoberhäupter vereinbarten, dass zwar die bereits bestehenden Strafzölle erst einmal bestehen bleiben, jedoch keine neuen folgen. Zudem verpflichten sich die Chinesen mit dem Abkommen dazu, das Erfindungseigentum der Amerikaner zukünftig zu schützen, ihre Importe der amerikanischen Produkte um hunderte Milliarden US-Dollar in den nächsten zwei Jahren zu erhöhen und dass sie den Amerikanern den Zugriff auf den chinesischen Markt erleichtern. Wir dürfen also sehr gespannt sein, wie sich die Handelsbeziehungen zukünftig zwischen den beiden Ländern entwickeln werden.

Doch der Handelsstreit mit China ist nicht der einzige Konflikt an dem die USA beteiligt sind. Ein weiterer ist der Iran-Krieg. Doch wie fing dieser eigentlich an und wie kam es zu der aktuellen Eskalation?

Der Konflikt begann bereits im Jahre 1953, als Amerika mit Hilfe des CIA (Central Intelligence Agency), also dem Auslandsgeheimdienst der USA, einen Regierungswechsel im Iran organisierte. So werden Amerika und der Iran Verbündete, was einen großen Vorteil für die USA darstellte, da sie nun einen unbegrenzten Zugang zum großen Ölvorkommen des Iran hatten. Es waren also auch schon damals stark egoistische Ansätze im amerikanischen Handeln sichtbar, da die Vereinigten Staaten ein Land eroberten, um mit dessen Ressourcen Profit zu machen, während die ursprüngliche Regierung benachteiligt war. Doch 1979 kam es zur iranischen Revolution, wodurch der  amerikanische Einfluss  beendet und der Iran zu einem islamischen Gottesstaat wurde. Es kommt zu zahlreichen, weiteren Vorfällen zwischen den beiden mittlerweile verfeindeten Ländern, wodurch sich der Gesamtkonflikt immer weiter zuspitzte. Gerade das 2015 beschlossene Atomabkommen zwischen dem Iran und den USA bot einen weiteren Anlass für zusätzliche Spannungen. Es entstand, da man allgemein vermutete, dass der Iran heimlich ein Atomprogramm erstellte, was dieser jedoch konsequent bestritt. Der Iran verpflichtete sich damit dazu, nicht an einem derartigen Programm zu arbeiten und die beteiligten Länder unterzeichneten, dass sie im Gegensatz  dazu jegliche Sanktionen, also ihr Mitspracherecht bei diversen iranischen Entscheidungen, bezüglich ihrer Politik und Wirtschaft, lockern werden. Doch die USA vermuteten, dass der Iran sich nicht an das Abkommen halte, weshalb man ihm nicht trauen könne. Geht es hier etwa um mehr als Misstrauen und spielt das große iranische Ölvorkommen immer noch eine entscheidende Rolle? Schließlich ist der Iran ein wesentlicher weltweiter Erdölexporteur, sowie auch Saudi-Arabien, ein wesentlicher Verbündeter der Vereinigten Staaten. Zudem exportiert mittlerweile auch Amerika Öl, welches durch Fracking gewonnen wird. Geht es vielleicht darum die Konkurrenz in dem Bereich kleinzuhalten, um so mehr Gewinn erzielen zu können? Die Vermutung liegt zumindest nahe, sodass diese Art egoistischen Handelns nicht auszuschließen ist.

Eine möglicherweise willkommene Gelegenheit dazu bot der Atomwaffenvertrag, aus dem Trump 2018 ausgestiegen ist, da sich der Iran nach Meinung der USA nicht an Abkommen halte, wodurch die eigentlich bereits 2015 aufs Eis gelegten Sanktionen wieder in Kraft traten. Zudem stellte der US-Präsident die an den Sanktionen beteiligten Länder vor die Wahl, ob sie die USA unterstützen oder einen Konflikt mit ihnen provozieren wollen. Die Folge des egoistischen Handelns der USA war, dass die Wirtschaft des Irans immer weiter abgeschwächt wurde. All diese Spannungen werden dadurch verstärkt, dass sich der Iran und die USA gegenseitig vom Anderen bedroht fühlen. Hat der Iran-Konflikt damit neue Dimension erreicht? Schließlich sieht man aktuell häufig Berichte über den Mord an dem iranischen Offizier Soleimani, der durch den von Trump erteilten Auftrag am 3. Januar dieses Jahres von den USA begangen wurde. Mit dem tödlichen Luftangriff wollte der US-Präsident die Führung des Irans schwächen, schließlich galt Soleimani als sehr angesehener und einflussreicher General. Demnach ging es dem US-Präsidenten also wieder um Macht. Doch sein Egoismus blieb nicht ungestraft, da der Iran draufhin eine US-Basis im Irak angriff. Der US-Präsident reagierte mit einer Rechtfertigung des Mordes an den iranischen General, dieser sei ein Massenmörder gewesen.

Der Mord könnte zudem auch Konsequenzen mit Nordkorea nach sich ziehen, da die USA und der ostasiatische Staat wegen des Atomstreits sowieso in einem Konflikt befinden. Schließlich entwickeln beide Staaten Massenvernichtungswaffen und haben sich möglicherweise bei der Entwicklung von Raketen unterstützt. Diese Verflechtung mit Nordkorea macht den Iran-Konflikt und dessen Folgen noch unabsehbarer, da der nordkoreanische Machthaber allgemein als unberechenbarer Diktator bekannt ist. Schließlich listeten die UN bereits vor Jahren die Verbrechen, wie Folterungen, Aushungern oder Hinrichtungen auf, die Kim Jong Un demnach gegenüber der nordkoreanischen Bevölkerung begangen haben soll. Doch es bleibt abzuwarten, wie lange das Oberhaupt von Nordkorea sich bezüglich der aktuellen Ereignisse enthält und ob es überhaupt eine Reaktion darauf geben wird. Allerdings sollte sich  vor allem Amerika in Zukunft sowohl vor  den Iran als auch vor Nordkorea in Acht nehmen.

„Allerdings scheint dieser Populismus zu funktionieren, schließlich gibt es beispielsweise in Dresden jeden Montag Proteste“

Jedoch wird auch die Richtung, die die Politik in Deutschland einschlägt, immer beängstigender. Mittlerweile ist die AFD in allen 16 Landtagen vertreten und wenn man die rechtsorientierte Partei im Internet sucht, findet man zahlreiche Skandale und rechtsextreme Äußerungen, wie der ,,Vogelschiss“ oder ,,Denkmal der Schande“. Damit macht die Partei Schlagzeilen und schürt, auch mit ihrem Wahlprogramm Ängste der deutschen Bevölkerung, um an Wählerstimmen zu gewinnen. Allerdings scheint dieser Populismus zu funktionieren, schließlich gibt es beispielsweise in Dresden jeden Montag Proteste gegen die Immigration ausländischer Flüchtlinge und auch Attentate gegen Mitbürger, die einer anderen Religion angehören, wie der Anschlag auf eine Synagoge am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag in Halle, bei dem zwei Menschen erschossen wurden. Dieser Anschlag wurde nachweislich aus rechtsextremen Gründen verübt. Auch weltweit betrachtet,  gewinnt das Spiel mit der Angst immer mehr Anhänger, schließlich zählt auch Donald Trump, als wohl mächtigster Mann der Welt, zu den Populisten. Sowohl die AFD als auch der amerikanische Präsident vertreten besorgniserregende Theorien, sodass beide behaupten, dass es den Klimawandel nicht gebe. Die AFD plant sogar, das vorgesehene Kohleausstiegsgesetz zu stoppen. Damit wendet sie sich gegen die Allgemeinheit, auch gegen zahlreiche Wissenschaftler, sorgt aber für Aufsehen und Polarität. Ist nicht auch diese Denkweise egoistisch?

Insgesamt lässt sich sagen, dass die heutige Welt zu einem höheren Maß egoistisch ist, als man zunächst denkt, weil viele alltägliche, politische und wirtschaftliche Handlungen einen egoistischen Grundgedanken beinhalten. Auch wenn die Gesellschaft, die wir kennen, nicht ohne Egoismus existieren kann, fällt auf, dass zur Zeit viele Politiker in führenden Positionen sind, die für ihre Alleingänge bekannt sind. Zudem findet man auch Diktaturen vor. Bei ihren Handlungen scheint ihr eigener Vorteil wichtiger als das Wohl Anderer zu sein. Jedoch gibt es auch einzelne Personen und Gruppen von Menschen, die selbstlos agieren, indem sie an Bedürftige spenden, kranken oder verletzten Tieren helfen oder gegen den Klimawandel demonstrieren. Es kommt also auf die Einstellung einer Person, deren Umfeld und allgemeine Erziehung an, in welchem Maße ein Mensch altruistisch oder egoistisch handelt. Doch klar ist, dass durch jede altruistische Handlung die Welt etwas selbstloser wird, weshalb es sich für jeden einzelnen lohnt, zumindest ab und zu an andere zu denken.

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Ausgabe 52 TITELTHEMA

Zuerst ich

Im Zuge von Corona wird er überall sichtbar: der allgegenwärtige Egoismus in unseren Köpfen. Wenn es hart auf hart kommt, denkt Jeder an sich. Das heißt aber noch lange nicht, dass dadurch an Jeden gedacht ist.

Tatort: Supermarkt, Mitte April. Die Toilettenpapierregale sind wieder leer. Der einzige Hinweis, der auf den wohl kostbarsten Rohstoff der Nation verweist,  sind Schilder: „Pro Kunde nur eine Packung Toilettenpapier!“ Doch dies scheint wirkungslos. Jeden Tag werden die Regale aufgefüllt und genauso schnell wieder geräumt.

Auch in den sozialen Medien wie Instagram, Snapchat, Facebook etc. kursieren neueste Videos, in denen die Reaktionen von Kunden diverser Drogerie- und Supermarktfilialen auf die rationsähnliche Herausgabe von Toilettenpapier gefilmt wurden. Zugegeben lustig anzusehen, wäre es nicht Realität.

Schnell merken wir also auch schon direkt vor unserer Haustür die starke Differenz zwischen Egoismus und Altruismus. Doch nicht nur im Kleinen, sondern auch auf der großen internationalen Bühne spüren wir Spannungen zwischen Nächstenliebe und Eigennutz.

„Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem.

Marie von Ebner-Eschenbach (1813-1916)

Wenige Zitate bringen die derzeitige Situation so gut auf den Punkt wie dieses. Denn die Frage, welche wir uns in Deutschland zum Glück nie praktisch stellen mussten, ob man einen Corona-Patienten noch beatmen solle, sorgte immer wieder für Diskussionen. Besonders in dem krisengebeutelten Italien, wo die Gesundheitsversorgung an die Grenzen gekommen ist, stellten sich Menschen diese Frage. Parolen wie  “Die wären doch sowieso gestorben” sorgten für hitzige Diskussion. Und schnell erkennt man, dass Egoismus oft gar nicht so leicht zu definieren ist. Denn selbst der Mediziner Matthias Thöns sagt, dass die Folgen einer Beatmung älterer Menschen oft gravierender seien und teils zu Behinderungen oder Tod führen könnten. Ist die Forderung, ältere Menschen also nicht mehr zu beatmen, doch kein Egoismus? Ist dies nur logisch? Diese Fragen bleiben weiterhin schwer zu beantworten. Was ist nun Egoismus? Wo hört das Prinzip der bedingungslosen Nächstenliebe auf, um eine vermeintliche logische Entscheidung zu treffen? Antworten werden wir darauf nicht oder nur schwer finden.  Doch es führt uns zu einem  weiteren Punkt:

“Länder, unter ihnen auch Deutschland, nehmen Patienten aus Italien und Frankreich auf.” Eine Meldung, die in der Corona-Zeit die Solidarität der Länder zeigt. Genau diese Solidarität zwischen Ländern ist oftmals schneller verloren gegangen als je zuvor. Doch sie hat anscheinend auch Grenzen, wenn man das überfüllte Flüchtlingslager von Moria beachtet.

In der Politik ist es zwar nicht immer leicht, den ständig wechselnden Wertevorstellungen der Bevölkerung gerecht zu werden. Und doch haben sich gerade in der Coronakrise Politiker und Staaten offen egoistisch gezeigt.

Donald Trump hat seinen Wahlslogan „America First“ erst recht nicht in der größten Krise seit dem zweiten Weltkrieg aufgegeben, wobei hier noch anzumerken ist, dass der amerikanische Präsident nur wenige Wochen, bevor die Infektionszahlen in den USA explodierten, auf öffentlichen Veranstaltungen von einer normalen Grippe sprach, die nur von den Demokraten aufgebauscht worden sei. Tatsächlich aber haben die Vereinigten Staaten mit  aktuell über 130.000 Toten deutlich mehr Opfer zu beklagen als bei einer Grippewelle.

Als dann aber auch der Präsident einsehen musste, dass dem nicht so ist, inszenierte er sich zum Retter. Ohne Vorankündigung oder Warnung wurden die Grenzen geschlossen, Einreisende, die aus der EU mit dem Flugzeug in den USA landeten, wurden abgewiesen und wieder nach Europa geschickt. Toronto, die kanadische Metropole an der amerikanischen Grenze, musste auf einen Großteil ihrer medizinischen Kräfte aus den USA verzichten, da diese nicht mehr ausreisen durften – in der schlimmsten Krise seit Jahrzehnten. Da bleibt die Frage offen, ob die spontanen Grenzschließungen überhaupt geholfen haben, da die Infektionszahlen weiter unaufhörlich gestiegen sind.

Doch auch der Versuch von US-Präsident Donald Trump, einen möglichen Corona-Impfstoff des Tübinger Biotechunternehmens „Curevac“ exklusiv für die USA zu kaufen, verdeutlicht den Egoismus in der Krise. Auch wenn dieser Kauf gescheitert ist, er zeigt den Kampf um die vermeintliche Rettung der eigenen Nation. America first auf Kosten anderer.

Die schlussendliche Niederlage gegen die Pandemie des einst mächtigsten Land der Welt wurde deutlich, als das gigantische Lazarett-Schiff “Comfort” in den Hafen von New York City einlief, um die örtlichen Krankenhäuser zu entlasten. Ein Bild mit starker Symbolkraft.

„Das Geld zieht nur den Eigennutz an und verführt stets unwiderstehlich zum Missbrauch.“

Albert Einstein (1879-1955)

 Doch auch einige Unternehmen versuchen sich selbst in der Krise zu bereichern. So schossen die Preise für Masken, meist in Fernost genäht, in die Höhe. So berichtet Sabine Harmsen, Geschäftsführerin der Firma Harmsen Trading in Troisdorf in einem Spiegel-Interview,  dass die Preise für eine Maske vor der Corona-Krise bei fünf Cent lagen und teilweise auf über 50 Cent, also mehr als das zehnfache gestiegen sind. Natürlich bestimme die hohe Nachfrage den Preis, solche starken Erhöhungen sind jedoch mindestens infrage zu stellen, besonders in einer so großen Bedrohung für die gesamte Bevölkerung.

Doch nicht nur Unternehmen, die Qualitätsmasken anbieten, erhöhen drastisch ihre Preise, sondern es bilden sich auch neue Produzenten von Masken, ohne geprüfte Qualität, welche nun vom erhofften Geldregen ebenso profitieren wollen.

Doch trotzdem bilden einzelne Fälle eine Gegenseite ab. So schickte Deutschland Schutzkleidung zum Beispiel nach Italien und China. Wenige Wochen später erhielt aber auch Deutschland Spenden von Schutzkleidung aus China oder auch der Türkei. Egoismus und Solidarität sind also überall zu finden, man muss nur richtig suchen.

Die europäische Solidarität hat in der Corona-Krise aber auch ihre Grenzen gefunden. Aus einer EU, welche schon vor Corona stark gespalten war, ist ein Flickenteppich verschiedener staatlicher Regelungen geworden.  Früh, jedoch teils trotzdem zu spät, wie viele meinen, wurden Grenzen zu bestimmten Nachbarländern geschlossen, Quarantäneregelungen je nach Land unterschiedlich angewandt und teils grundverschiedene Umgangsformen mit dem Virus präsentiert. Man beachte Schweden:

Ein Land, welches in der EU lange einen sehr hohen Stellenwert für gute Umwelt-, Bildungs- und Sozialpolitik hatte und immer wieder als Vorbild genutzt wurde. Und nun? Das Land kämpft mit einer hohen Anzahl an  Coronatoten. Die Strategie, nur kleiner Maßnahmen zu ergreifen und das öffentliche Leben zum großen Teil kaum einzuschränken, bleibt zweifelhaft.  Denn trotz geringer Besiedlungsdichte steigen die Zahlen immer weiter an. Ganz anders handelten Länder wie Spanien oder Italien, welche stark betroffen durch das Corona-Virus einen Lockdown festsetzten, um so die Krise zu überstehen. Welche Wege nun erfolgreicher sind, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass in der Krise die einzelnen Länder anscheinend ihren eigenen Weg gehen, was natürlich auch an unterschiedlichen Gesundheitssystemen und dem Verlauf von Covid-19 liegt, und sich nicht, wie von der EU gewünscht, absprechen und Informationen austauschen.

Doch auch innerhalb Deutschlands gibt es neue Wege, die gegangen werden. So berichtet Zeit Online, dass in Berlin und anderen Großstädten Deutschlands “temporäre Spielstraßen” errichtet werden oder sogar ganze Straßen für den Autoverkehr gesperrt werden. Nachbarn kommen zusammen, Kinder können trotz geschlossener Kindergärten zusammen spielen und es entsteht ein Gemeinschaftsgefühl. Ein Gefühl, das lange kaum merklich zu erkennen war und durch Wände nahezu gestoppt wurde. Neuer Freiraum schafft ein also Gemeinschaftsgefühl. Doch nicht nur Freiraum, sondern auch die Einschränkungen der Risikogruppen sorgen für eine neue Gemeinschaft, eine nicht egoistische. Angestoßen von “Kaktus”-Chefredakteur Lennart Busch entwickelte der zwölfte Jahrgang des Lothar-Meyer-Gymnasiums ein Konzept, wie man älteren Menschen helfe kann, indem man sie in der Krise im Alltag unterstützt, etwa durch einen Einkaufsservice. Eine Aktion mit Erfolg, welche auch in zahlreichen anderen Orten durch diverse Schulen, Vereine oder andere Einrichtungen durchgeführt wurde. Eine Aktion, die vor Corona kaum vorstellbar gewesen wäre.

Was ist also das Fazit?

Egoismus ist ein Thema, bei dem sich jeder von uns auch mal an seine eigene Nase fassen kann. Handeln wir moralisch richtig? Was sind denn die Wertmaßstäbe, mit denen wir nicht egoistisch handeln?

Doch die Werte, welche den Egoismus definieren, sind nicht starr, sie sind wandelbar und müssen ständig neu definiert werden. Im diesem neuen Kaktus berichten wir über aktuelle Egoismus-Themen, welche darstellen, wie umfangreich dieses Thema ist.  

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Ausgabe 52 SPORT

Jahrgang 12 auf Skifahrt

Für einige Schüler des zwölften Jahrgangs ging es nach fast einem halben Jahr Ausdauertraining, um uns auf die anstehende Ski- und Snowboardfahrt vorzubereiten, endlich nach St. Ulrich am Pillersee in Österreich, um das Ski- beziehungsweise Snowboardfahren zu erlernen. Die meisten von uns standen vorher noch nie in ihrem Leben auf Skiern oder einem Snowboard.

So war es Anfang Januar endlich soweit. Bereits um viertel vor acht standen alle gemeinsam am Bahnhof und warteten auf den ersten Zug, womit unsere etwa elf Stunden lange Fahrt beginnen sollte. Entgegen der Erwartungen verlief die Hintour mit der Deutschen Bahn einwandfrei und wir erreichten am Abend den Bahnhof in Fieberbrunn, einem vergleichsweise größerem Ort in der Nähe unserer Unterkunft. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Bus waren wir schließlich im Tirolerhof angekommen und wurden direkt von Konrad, dem Wirt, herzlich begrüßt. Nach der friedlichen Verteilung der Zimmer begannen wir damit, diese zu beziehen und die rustikal eingerichteten Zimmer mit jeweils einem Doppelbett, einem Schlafsofa und einem eigenen Badezimmer konnten sich durchaus sehen lassen. Doch das absolute Highlight der Zimmer war der enthaltene Balkon, von dem man die schöne Aussicht auf eine mit Schnee bedeckte Berglandschaft genießen konnte. Gerade eingerichtet, ging es für uns schon zum Essen. Diniert wurde immer in einem extra gelegenen Aufenthaltsraum, wo wir ein Vier-Gänge-Menü genießen konnten. Bereits am ersten Abend gab es ein Salatbuffet mit einer anschließenden Suppe, gefolgt von einem deftigen Hauptgericht und einem wirklich köstlichen Nachtisch. Zudem lernten wir Rainer kenne, der uns immer mit ausreichend Wasser versorgte und um einen lockeren Spruch nicht verlegen war. Anschließend zeigten uns Herr Begert und Frau Weidner die wunderschöne Umgebung des kleinen Örtchens. Besonders der Schnee, welcher bei uns ja leider mittlerweile eher selten ist, hatte es uns angetan. Nach einem ausgiebigen Spaziergang fielen wir total erschöpft ins Bett und waren gespannt auf den ersten Skitag.

Schon um Viertel vor acht sollten alle Schüler beim Frühstück zu finden sein, denn um kurz nach acht fuhr bereits der Bus ins erste Skigebiet, der Buchensteinwand. Nach der Ausleihe der Ausrüstung ging es endlich los. Doch schon der Weg von der Ausleihe zum eigentlichen Skigebiet wurde gerade für mich zum Verhängnis, da ich mitsamt meiner gesamten Ausrüstung einen kleinen Hügel herunterrutschte. Denn schon die Skischuhe erwiesen sich als kleine Hürde beim Laufen. Während die meisten von uns bereits nach der Mittagspause den Anfängerlift nutzten, um längere Strecken zu fahren, brauchten einige noch etwas Zeit, um sich mit der Materie vertraut zu machen. Viel zu schnell ging der erste Tag zu Ende und wir begaben uns zur Unterkunft zurück. Nach dem Essen wurde dann ein gemeinsamer Spieleabend veranstaltet, der das Miteinander in der Gruppe stärkte.

Auch am zweiten Tag wurde wieder fleißig geübt. Während einige schon gewaltige Fortschritte machten, hingen andere, inklusive mir, noch etwas zurück, aber bekanntermaßen ist jeder Anfang schwierig. Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit, in den Ort zu gehen und uns beim Spar-Markt Proviant für die nächsten Tage zu kaufen. Auf der Suche nach einer Apotheke entdeckten wir einen kleinen Souvenirladen, den ich im Laufe der Woche noch öfter besuchen sollte. Während des Essens in der Pension fiel uns ein junger Mann mit Lederhose, einem karierten Hemd und hochgezogenen Socken auf, welcher uns freundlich begrüßte. Wie sich später herausstellte, war dieser Mann ein Musiker und fing an, für uns auf seinem Musikinstrument, einer Art Akkordeon, zu spielen. Da er auch noch einige andere Instrumente dabei hatte, bezog er uns mit ein und jeder von uns hatte die Ehre mitzuspielen. Nebenbei wurde noch gemeinsam gesungen und der Abend wurde in vollen Zügen genossen. Später traf auch Konrad, selbst ein begeisterter Akkordeonspieler, dazu und die Stimmung ging weiter in die Höhe.

Am Dienstag ging es dann in ein neues Skigebiet und es entwickelte sich langsam der Spaß am Fahren und die ersten Erfolge trafen ein. Aufgrund eines Missverständnissen fand am Abend kein Eishockeyspiel statt und Herr Begert führte die Gruppe erneut durch das kleine Örtchen, doch dieses Mal nutzten wir eher Schleichwege und der Ausflug wurde zu einer kleinen Nachtwanderung. Am nächsten Abend konnten wir uns nun das lang ersehnte Eishockeyspiel der Heimmannschaft, den „Nuaracher Bulls“, anschauen. Zunächst lag die Heimmannschaft zurück und die Gegner erzielten weitere Tore. Aufgrund des etwas langsamen Spielverhaltens der Bulls, ihrer scheinbar aussichtslosen Situation und der vorherrschenden Kälte ging ein Teil unserer Gruppe zur Unterkunft zurück. Doch ab diesem Moment ging das Spiel im letzten Drittel erst richtig los. Als hätte man die Mannschaft ausgewechselt, wurde das Spielverhalten immer schneller und besser, sodass die Bulls noch drei weitere Tore holten und das Spiel schließlich mit einem 6:6 ausging.

Am vierten Tag ging es auch bei mir aufwärts und ich schaffte es wahnsinnig glücklich über meine eigene Leistung endlich, selbstständig auf Skiern Kurven zu fahren. Am Abend schauten wir uns Videos der einzelnen Schüler während ihrer Skifahrten an, was für einige Lacher sorgte. Auch das Miteinander in der Gruppe wurde immer besser und wir begannen damit, uns eine ewig andauernde Skifahrt auszumalen.

Die Zeit verging wie im Flug und nach einem erfolgreichen vorletzten Tag brach der letzte Tag an, an dem wir das Skifahren in vollen Zügen genossenen und auch die anstehenden Prüfungsfahrten mit Bravour meisterten. Am letzten Abend überraschten die Lehrer uns mit einer Fackelwanderung, bei der wir ein allerletztes Mal die weiße Landschaft und die Berge auf uns wirken lassen konnten. 

Am Samstag war der Tag der Abreise gekommen. Die letzten Sachen wurden gepackt und das letzte Frühstück in Österreich wurde eingenommen. Anschließend stürmten wir alle nach draußen, zettelten eine Schneeballschlacht an und passend dazu, begann es zu schneien. Auch wenn es uns sehr schwerfiel, mussten wir uns schweren Herzens von Konrad verabschieden und uns zum Bahnhof aufmachen. Da wir noch etwas Zeit am Bahnhof hatten, verewigten einige von uns die Gruppe mit einem riesigen Schneemann, welcher sofort das Interesse der anderen Passanten auf sich zog. 

Nach einer sehr anstrengenden Rückfahrt mit insgesamt einer Stunde Verspätung, mehreren Umstiegen und überfüllten Zügen kamen wir schließlich völlig erschöpft in Varel an und hatten unseren Familien wahnsinnig viel über die vergangene Woche zu erzählen.

Insgesamt kann ich nun sagen, dass diese Skifahrt für mich eine unglaubliche Erfahrung war, die ich nicht missen möchte. In dieser Woche konnte ich etwas Neues erlernen, worauf ich garantiert in Zukunft noch aufbauen werde. Auch habe ich viel erlebt, neue Freundschaften geschlossen und mich mit allen Beteiligten bestens verstanden. Daher möchte ich mich bei allen bedanken, die diese Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.