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Ausgabe 52 PANORAMA

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Ausgabe 52 PANORAMA

Die Gleichung deines Lebens?

FILM-EMPFEHLUNG

Auch in diesem Jahr möchte der Kaktus euch wieder einen Film vorstellen. Die Kaktus-Filmredaktion hat sich für das Familiendrama „begabt – Die Gleichung eines Lebens“ entschieden.

In dem Film „begabt – Die Gleichung deines Lebens“, welcher am 13. Juli 2017 in Deutschland veröffentlicht, unter der Regie von Marc Webb gedreht wurde und dessen Drehbuch von Tom Flynn stammt, geht es um ein junges Mädchen, welches besonders intelligent ist und daher schulisch speziell gefördert werden soll.

Mary, ein junges Mädchen, wächst bei ihrem Onkel Frank Adler in einem Vorort von Tampa auf. Gemeinsam mit Frank ihrem einäugigen Kater Fred und ihrer besten Freundin und Nachbarin Roberta führt sie ein glückliches Leben. Doch Mary ist im Vergleich zu den anderen Kindern in ihrem Alter überdurchschnittlich intelligent und ist daher beispielsweise in der Lage, die kompliziertesten Gleichungen zu lösen. Diese Begabung fällt direkt am ersten Tag in der Schule auf und als Frank den Vorschlag der Schulleitung, Mary speziell auf ihre Intelligenz zugeschnitten zu fördern, ablehnt, informiert diese die Großmutter von Mary, Evelyn, welche daraufhin das Sorgerecht für Mary einklagen möchte.

Kommen wir nun zu den Darstellern. Mary, welche von Mckenna Grace dargestellt wird, ist meiner Meinung nach die perfekte Schauspielerin für die Rolle von Mary. So stellt sie Mary teils eher erwachsener und für ihr Alter ausgesprochen reif dar, was zum einen Marys Begabung geschuldet ist und zum anderen stellt sie auch die kindliche Seite Marys dar, was zeigt, dass Mary eben trotz allem auch ein ganz normales Mädchen ist. Daher wirkt Mary bereits auf den ersten Blick sehr sympathisch auf den Zuschauer und man kauft ihr die Rolle ab.

Chris Evans, welcher den etwas in sich gekehrten und schroffen Onkel Frank verkörpert, wird seiner Rolle ebenfalls gerecht. Durch seine verschlossene Art ist es für den Zuschauer schwierig, die Gefühle und Gedanken von Frank zu interpretieren, was diesen Charakter aber ausmacht und was Evans bestens zeigen kann. Allerdings bringt er auch die herzliche und liebevolle Seite Franks auf die Leinwand, welche man ihm ebenfalls glaubt.

Bei Evelyn, Marys Großmutter, welche von Lindsay Duncan dargestellt wird, sieht das Ganze etwas anders aus. Aufgrund der Strenge und Ernsthaftigkeit, welche sie Evelyn mitgibt, wirkt sie gerade am Anfang sehr unsympathisch und man hat Angst, dass Frank den Sorgerechtsstreit um Mary verliert und daher das Kind der kaltherzigen Großmutter überlassen muss. Zum Ende der Geschichte entdeckt der Zuschauer dann doch den herzlichen Teil Evelyns, was die grandiose schauspielerische Leistung Duncans zeigt, da sie beide Seiten glaubhaft präsentiert.

Zu Roberta lässt sich nicht viel sagen, außer, dass sie einfach der pure Sonnenschein ist, sofort sympathisch herüberkommt und dem Zuschauer ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Diese Eigenschaften von Roberta verkörpert ihre Darstellerin, Oktavia Spencer, wirklich perfekt.

So kann die Besetzung des Films durchaus als eine Stärke angesehen werden, da jeder einzelne Darsteller mit seiner Verkörperung des jeweiligen Charakters dem Film  Authentizität verleiht. Auch die Botschaft, dass ein Kind es verdient hat, eine Kindheit zu haben und niemandem die Wünsche einer anderen Person aufgezwungen werden sollten, nur weil diese Person diesem Traum nicht nachgehen konnte, macht den Film sehenswert. Die Szenen, in denen die Beziehung zwischen Mary und Frank zur Geltung kommt, beispielsweise in der Szene, in der die gemeinsam am Strand herumtollen und die Szenen mit Roberta, gerade der gemeinsame Karaokeabend von ihr und Mary sind einfach nur herzzerreißend. Als einzige Schwäche sehe ich, dass man die Vorgeschichte von Franks Schwester, Marys Mutter, intensiver in den Film hätte einbringen können. Auf der anderen Seite macht es den Film aber auch zusätzlich interessant, dass man immer nur stückchenweise etwas über die Ursachen der Zerwürfnisse der Familie Adler herausfindet.

Die Schnitte zwischen den einzelnen Szenen und die Musik unterstützen die jeweilige Dramatik und Stimmung der Handlung und erzeugen somit Spannung beim Zuschauer.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Film es durchaus wert ist, gesehen zu werden,  da er aufgrund seines Themas zum Nachdenken und Mitfiebern, was mit Mary passieren wird und wie man selbst in dieser Situation handeln würde, anregt. Obwohl der Film offiziell ab sechs Jahren freigegeben wurde, würde ich den Film eher Jugendlichen und Erwachsenen empfehlen, da er ein bis zwei Themen enthält, welche Kinder möglicherweise noch nicht verstehen könnten. Wenn man einen Film sucht, der einen sowohl fesselt und amüsiert als auch zum Grübeln animiert, ist „begabt“ auf jeden Fall für Jugendliche und Erwachsene sehenswert.

Ein grandioser Film mit einer absolut tollen Handlung und einem interessanten Thema!

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Ausgabe 52 PANORAMA

Donald allein zu Haus

Anmerkung, 10.01.2021: Twitter hat am 09.01.2021 das Twitter-Profil von Donald Trump (@realdonaldtrump) entfernt. Sollte die Tweets des Amerikanischen Präsidenten nicht mehr zu lesen sein, so nutzt bitte die Print-Variante als PDF auf der Startseite für diesen Artikel. Mehr zu der Entfernung erfahrt ihr auf: https://twitter.com/TwitterSafety/status/1347684877634838528

Lange war es eine Liebesgeschichte: Der US-Präsident Trump twittert viel, es ist inzwischen das inoffizielle Sprachrohr der US-Adminstration geworden. Doch seit einiger Zeit rumort es in der eigentlich unerschütterlichen Beziehung. Twitter will die Verlautbarungen des Präsidenten nicht immer so stehen lassen und geht öffentlich dagegen vor. Es ist Zeit ein paar seiner Äußerungen für die Nachwelt zu sammeln.

Hier schreibt Trump, dass er ein Russenliebhaber genannt wurde, aber doch einfach nur alle Menschen grundsätzlich möge. Gleichzeitig nennt er Hillary Clinton verrückt und unehrlich.


2019 hatten die USA so viele Schulden wie nie zuvor. Dies hindert den Präsidenten aber nicht daran, sie als Rekordwirtschaft zu bezeichnen, die natürlich sofort crashen würde, wenn einer von den anderen „Clowns“ Präsident werden würde.


Dieser Tweet von Donald Trump handelt davon, dass die USA mal wieder erreichen, was sie schon seit langer Zeit im mittleren Osten suchen: Öl. Trump schrieb, dass die IS-Terroristen von den Kurden und der Türkei gesichert wären. Scheinbar ist dann Donald Trump auch nicht sonderlich anders als die US-Präsidenten vor ihm, wenn ihm doch das Öl anderer Länder am wichtigsten ist.


Schon lange vor seiner Präsidentschaft muss Geschäftsmann Trump viel Kritik einstecken. In diesem Tweet holt er zum Gegenschlag aus: Sein IQ sei einer der Höchsten und alle seine Kritiker wüssten dies sowieso. Sie sollen nicht so dumm sein, es wäre nicht ihre Schuld.


Jedes Mal wenn er von den Hatern und Versagern spreche, tue er dies mit großer Liebe und Zuneigung. Sie könnten nichts dafür, dass sie „beschissen“ geboren wurden.

Harte Worte von einem Mann der zwei Jahre später in das Mächtigste Amt der Welt gewählt wird.


Wie Trump sein Verhältnis zu den regierungskritischen Sendern sieht, zeigt er gerne.


Donald Trump erteilt gerne Ratschläge. Hier über das Verhalten mit umweltfreundlichen Lampen. Diese könnten Krebs verursachen. Man solle vorsichtig sein, die Menschen, die sie eingebracht hätten, würden sich dafür nicht interessieren.


Windmühlen seien in den USA die größte Bedrohung für Weißkopfseeadler und Steinadler. Die Medien würden behaupten, dass die „fiktive“ globale Erwärmung schlimmer sei. Wir glauben, zu dem Tweet brauchen wir uns nicht weiter zu äußern.

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Ausgabe 52 SPORT

Um jeden Preis

DFL Bundesliga-Neustart

Und dann ging es doch wieder los. Die Deutsche Fußball-Bundesliga (DFL) nahm nach über zwei Monaten Zwangspause wieder den Betrieb auf. Auch die DFL musste sich geschlagen geben: Bis zum letzten Moment hatte sie versucht, Spiele der ersten und zweiten Bundesliga in ausverkauften Stadien abzuhalten.

Die DFL veröffentliche am 8. März dieses Jahres, nur wenige Tage vor dem Shutdown der Republik, ein Statement ihres Geschäftsführers Christian Seifert:

„Gleichzeitig steht es außer Frage, dass die Saison wie vorgesehen bis Mitte Mai zu Ende gespielt werden muss, um Auf- und Absteiger sowie die Teilnehmer für die internationalen Wettbewerbe zu ermitteln. Nur so erhalten Clubs und DFL trotz schwieriger Umstände für die kommende Spielzeit Planungssicherheit.“

Zur Erinnerung: Das Robert-Koch-Institut meldete zu dem Zeitpunkt rund 1000 Fälle, nur zwei Wochen später (in der Fußball-Rechnung zwei Spieltage) sollten es schon über 24.000 sein.

Nur vier Tage später gab die DFL nach, der Spielbetrieb der beiden Bundesligen wurde vorerst bis zum 4. April gestoppt. Die DFL handelte im letzten Moment, nur wenige Stunden vor dem Anpfiff des Spieltags. Die Austragung der Spiele mit Zuschauern wurde ihr zwar schon untersagt, abgebrochen wurde der Betrieb jedoch erst, als Corona-Fälle beim Zweitligisten Hannover 96 bekannt wurden, die Mannschaft hätte am Spieltag gar nicht erst teilnehmen können.

Auch im Weltsport tat sich einiges: Die Sommer-Olympiade in Tokyo sowie die Fußball-EM wurden aufs nächste Jahr verschoben, viele Ligen anderer Sportarten brachen sofort ihre Saison ab, die fehlenden Einnahmen der Fans hätten eine Fortführung des Spielbetriebs ohnehin unmöglich gemacht.

In der Bundesliga ist das anders: Die größten Teile der Millionen-Einnahmen, mit denen die Vereine die oft abstrusen Gehältern ihrer Spieler bezahlen, kommen zu einem sehr überwiegenden Teil aus den zahlreichen Fernsehverträgen, die dafür gesorgt haben, dass der Zuschauer, um alle Spiele zu sehen, inzwischen zwei Abos braucht.

Damit diese Einnahmen der verbleibenden Spiele aber überhaupt noch reinkommen, müssen Spiele stattfinden und übertragen werden. Kein Wunder also, dass die DFL als einer der Ersten von den Tot-Geglaubten wieder auferstand, um die Ansetzung der inzwischen verbotenen Fußballpartien lautstark zu fordern. Am 6. Mai erteilte die Bundesregierung durch neue Gesetze ihre Erlaubnis für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs – ohne Fans. Für die Durchführung aller verbleibenden Spieltage müssen alle Spieler und weitere Vereinsmitglieder vor den Spieltagen getestet werden, laut einer Recherche der Zeit werden dafür bis zu 35.000 Tests gebraucht. Wie ist das zu rechtfertigen, in einer Phase, in der viele Menschen aus Mangel an Tests mit der Begründung, sie seien in keinem Risiko-Gebiet gewesen, von den Ärzten nach Hause geschickt wurden?

Der Fall Dynamo Dresden

Schon vor der Pausierung der Saison galt Zweitligist Dynamo als Absteiger. Die Rettung auf einen Nicht-Abstiegsplatz blieb aber möglich. Nach fünf positiv getesteten Mannschaftsmitglieden durfte die Mannschaft gar nicht erst am Auftakt der zweiten Liga teilnehmen. Mehr als zwei Wochen verpassten die Dresdner. Um die ausgefallenen Spiele wieder aufzuholen, wurde ein neuer Spielplan veröffentlicht. Auch hier zeigte sich die DFL wenig kulant. Die Dynamo musste über einen Monat zweimal-, teilweise aber auch dreimal in der Woche spielen – ohne Trainingsvorbereitungen, wie sie den anderen Ligisten zur Verfügung standen. Da bleibt die Frage offen, wie fair dieses neue Konzept der DFL eigentlich ist. Dass die Dresdner selbst Schuld an ihren Corona-Fällen waren, kann man nicht behaupten und dennoch bekommen sie keine faire Möglichkeit, in der Klasse zu verbleiben. Der Abstieg scheint garantiert.

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Ausgabe 52 JUNIOR

Lernen auf Distanz

Aufgabentool, Messenger, scannen, Videokonferenz, Emails bearbeiten, am PC arbeiten, Dokumente hochladen – nein, wie sind hier gerade nicht in einem großen Bürokomplex unterwegs, sondern in unserem neuen Schulalltag zu Hause. Homeschooling nennt sich der neue Job.

Wenn man mit diesen Dingen vorher nicht großartig zu tun hatte, war es von jetzt auf gleich schon eine Herausforderung, der so genannte Schubs in (eis-)kalte Wasser.

Eine völlig neue Situation, mit der jeder erst einmal selbst klarkommen und sich neu organisieren musste. In der ersten Woche war es für mich noch etwas „wuselig“: Aufgaben kamen über das Aufgabentool ohne Hochlademöglichkeit oder als Email ohne Terminvorgabe. Nach kurzer Zeit hatte man sich aber auf das Aufgabentool geeinigt und mit der Zeit empfand ich persönlich IServ als sehr übersichtlich und strukturiert.

Dann war da noch die Ungewissheit, ob die Technik immer allem standhält. Die Ungewissheit wurde zur Gewissheit, als ich eine größere Aufgabe über das Textfeld eingegeben hatte und absenden wollte: „Server nicht zu erreichen“ stand dort. Nach kurzer Zeit war der Fall eingetreten, dass das LMG schnellere Leitungen brauchte, die dem Ansturm auf IServ gerecht wurden. Aber auch das wurde schnell erledigt – und ich vergesse seitdem nicht mehr, Aufgaben vorher abzuspeichern!

Einige Lehrer haben Aufgaben gestellt, die darauf abzielen, dass man mit seinen Mitschülern in Kontakt bleibt. Das fand ich toll. So zum Beispiel in Spanisch: Wir mussten in kleinen Gruppen miteinander sprechen, z. B. über Telefon, WhatsApp oder Videokonferenz. Natürlich fehlte hier die direkte Rückmeldung des Lehrers bzw. die Korrektur der Aussprache etc., aber es gab auch Angebote, in denen wir mit dem Lehrer in kleinen Gruppen per Videokonferenz sprechen konnten und das war super!

Auch in anderen Fächern gab es oft Rückmeldungen zu den abgegebenen Aufgaben und auch die Lösungen gab es kurz nach der Abgabefrist.

Sich neue Themen wie z. B. in Mathematik zu erarbeiten, war erst eine Herausforderung. Hier fehlte einfach der direkte Austausch mit dem Lehrer. Aber auch hier wurden wöchentliche Videokonferenzen angeboten, die wirklich hilfreich waren.

In Fächern wie Biologie oder Physik gab es Links zu Youtoube-Vidoes, die zum Thema passten und alles genauer erklärten.

Abgesehen von den anfänglichen Schwierigkeiten lief das Homeschooling für mich doch besser als befürchtet.

ABER:

Der persönliche Kontakt kann einfach nicht durch eine Videokonferenz ersetzt werden, Diskussionen können nicht im Messenger stattfinden und auch das fehlende Radiergummi kann mir meine Freundin nicht mal eben leihen. Das gemeinsame Lachen der ganzen Klasse, der Spaß in den Pausen, alles das fehlt doch sehr!

Eigentlich war das Homeschooling ganz okay, aber trotzdem ist es schöner, zur Schule zu gehen.

von Lilly Klöver


Erst war dieses Virus am anderen Ende der Welt – und dann war es plötzlich hier bei uns und die Schulen mussten schließen. Wir mussten uns an ein neues System und diese neue Art zu lernen gewöhnen.

Als wir dann die ersten Aufgaben bekamen, musste man sich selbst organisieren und sich die Zeiten für einzelne Aufgaben einteilen. Sich den Tag einzuteilen und die Aufgaben zu bearbeiten, aber gleichzeitig auch nicht die Pausen und die  Freizeit zu vergessen war ungewohnt. Auf diese Weise zu arbeiten war neu. Selbstständiger, manchmal sogar ein bisschen selbstbestimmt zu arbeiten mochte ich sehr. Für mich war das Lernen zu Hause einfacher: Ich hatte mehr Ruhe zum Bearbeiten der Aufgaben, konnte mir so viel Zeit lassen wie nötig und habe zum Teil auch Dinge einfacher verstanden, als wenn es immer kleine Unruhen und Störungen in der Klasse gab. Und ich bin mir sicher das wir alle in schulischen Dingen ein bisschen selbstständiger geworden sind. Wir mussten uns alle daran gewöhnen, neue Themen selbst zu erarbeiten und selbst Infos und Tipps zu beschaffen, die wir sonst vielleicht von unseren Lehrern  mit auf den Weg bekommen hätten. Mir aber haben auch die Videokonferenzen zum Teil geholfen, man konnte sich mit dem Lehrer austauschen, Probleme besprechen oder auch Beispielaufgaben zur Verdeutlichung gemeinsam lösen.

Manchmal war schwierig, dass man erst einmal schauen musste, wie der Lehrer ein Dokument eingerichtet haben wollte, zum Beispiel eine besondere Überschrift, aber auch das Herunterladen und Abschicken der Dokumente hat immer wieder Zeit gekostet. Am Anfang vom Homeschooling war dann auch noch die Internetverbindung sehr schlecht, bis Iserv einmal sogar abgestürzt ist. Es war einfach überlastet. So hatte ich einmal eine Videokonferenz, bei der der Lehrer nicht dabei sein konnte, weil er nicht auf Iserv zugreifen konnte und Iserv überlastet war. Zum Schluss haben wir uns bei ein  paar Problemen einfach gegenseitig geholfen.

Am  meisten vermisst habe ich in der ganzen Zeit meine Freunde. Klar, man hat geschrieben, telefoniert oder sich in Videokonferenzen gesehen. Aber man hatte nicht diese persönliche Nähe. Außerdem fehlte manchmal auch einfach das kurze Austauschen über Probleme bei Aufgaben mit dem Sitznachbarn. Auch war ungewohnt, dass man sich nicht zum Lernen oder einfach nur so verabreden konnte.

Und auch wenn es erst langsam wieder los geht, bin ich sehr froh, wieder zur Schule zu gehen.

von Anabel Schröder 


Wohin in der Mittagspause?

Viele Schüler denken, dass es ein Luxus ist, nach Hause gehen zu können. Meiner Meinung nach ist es wirklich praktisch. Da ich selber sehr nah an der Schule wohne, verbringe ich die Mittagspause meist zu Hause. Natürlich sollte man höchstens fünf Minuten von der Schule entfernt wohnen, um wieder pünktlich in der Schule zu sein. Außerdem könnte es passieren, dass man durch den sogenannten ,,Wohlfühleffekt“  vergisst, zurück zur Schule zu gehen. Wenn die Eltern oder Geschwister nicht da sind und man keinen Schlüssel dabeihat, kommt man nicht in das Haus oderdie Wohnung. Es gibt aber auch viele positive Aspekte, wie zum Beispiel das leckere Essen oder das freie WLan. Man kann seine schwere Schultasche gegen eine leichte Tasche, die die Sachen für den Nachmittag enthält, austauschen und seine leere Trinkflasche auffüllen.

von Tjark


Fremdsprache Spanisch

Spanisch ist eine der drei angebotenen ,,neuen“ Fremdsprachen  am LMG.

Die Entscheidung für Spanisch und gegen Französisch und Latein fällt vielleicht, weil Spanisch hinter Englisch, Chinesisch und Hindi die viertmeist gesprochene Sprache der Welt ist. Sie wird in Ländern wie Spanien, Mexiko und Kolumbien gesprochen. Wenn man also Urlaub in z.B. Lateinamerika machen möchte, kommt man an der spanischen Sprache nicht vorbei. Des Weiteren gibt es später einen Spanischaustausch nach Málaga. Man muss zwar sprachlich aktiv sein,das heißt, man muss sich im Unterricht sprachlich beteiligen, allerdings ist es in anderen Fächern genauso. Dennoch ist es eine sehr interessante Sprache und wer sich ein wenig bemüht, wird das schon ohne große Probleme schaffen. Also im Fazit bleibt zu sagen, dass Spanisch eine tolle Sprache zum Lernen ist.

von Karina

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Ausgabe 52 VOR ORT

Zwischen Katzen, Pizza und Italien

Anmerkung: Dieser Artikel entstand lange bevor Corona Thema unseres Alltages wurde. Es wurde daher auch gegen keine Abstandsregeln verstoßen.

An einem kalten Mittwochabend setzen wir uns voller Vorfreude und gespannt ins Auto. Schließlich wissen wir nicht, was uns erwartet, trotz langwieriger Planung. So machen wir uns auf den Weg nach Rastede und fahren ungefähr den Weg, den Herr Prante fast jeden Morgen vor sich hat. Wir verlassen die Autobahn bei der Abfahrt „Rastede“ und schlängeln uns durch die Stadt. Außerdem überqueren wir noch den Bahnübergang, der ungefähr jeden dritten Tag ein Hindernis für den Lehrer auf dem Weg zur Schule darstellt. Wir stellen unser Auto auf dem gegenüberliegenden Parkplatz ab, überqueren die Straße und suchen nach der richtigen Hausnummer. Endlich angekommen, werden wir bereits erwartet und in die Doppelhaushälfte hereingebeten.

Sofort beginnt unsere Führung durch das stilvoll eingerichtete Haus. Wir gehen durch den Flur, der mit einem großen Bild ausgestattet ist. Schließlich führen uns Herr Prante und seine Frau, die selber mal als Referendarin am LMG unterrichtet hat, in das wohlige Wohnzimmer mit einer offenen Küche. Diese ist sehr modern ausgestattet. Wer Herrn Prante kennt, bzw. mal von ihm unterrichtet wurde, kennt seine Liebe zu Italien. So fährt er regelmäßig in den Ferien in den Urlaub nach Italien. Diese Liebe finden wir auch immer wieder in der Einrichtung seines Hauses wieder.  Seine Kaffeemaschine stammt natürlich, wie sollte es auch anders sein, von einem italienischen Hersteller, ebenso wie die Kaffeebohnen. Selbstverständlich trinken Italiener jedoch keinen herkömmlichen Kaffee sondern Espresso aus einer Siebträgermaschine. Erfunden wurde das ganze natürlich – wie sollte es auch anders sein – im schönen Italien.

Auch das Wohnzimmer ist sehr wohnlich eingerichtet. Hier kommen auch die Katzen nicht zu kurz, schließlich wurde das Wohnzimmer mit zwei Kratzbäumen versehen. Außerdem treffen wir hier nicht die typischen Möbel eines schwedischen Möbelhauses an, sondern eher robuste, aber gleichzeitig schöne, in sich stimmende Möbel. Auf den ersten Blick in das Wohnzimmer ist uns direkt eine Holzbox aufgefallen, diese ist laut Herrn Prante sehr multifunktional. Die Holzkiste kann natürlich ihrem ursprünglichen Sinn als Sportgerät nachkommen, jedoch wird diese manchmal auch zum Füßehochlegen oder Pizza essen benutzt. Für weitere Einblicke in das Eigenheim von Herrn Prante mussten wir notgedrungen noch etwas warten, erst essen wir.

Diese Homestory wird von jetzt an etwas anders ablaufen als bisherige Homestorys. Schon vorher hat sich Herr Prante etwas Besonderes für uns ausgedacht, er will selber Pizza für uns alle machen. Da sagen wir natürlich auch nicht nein!  Eine sehr liebe und nette Idee wie wir finden. Wir setzen uns an den Tisch und bekommen Wasser und Limo angeboten, er trinke so etwas sonst überhaupt nicht. Beim Backen bekommen wir Tipps für die perfekte Pizza vom Profibäcker Prante höchstpersönlich. Die Pizza besteht nur aus wenigen Zutaten, sie sei wie in Neapel, belegt nur mit Mozzarella, Tomatensoße und Basilikum.  Die Tomatensoße wird nach italienischem Rezept in Rastede produziert. Nach der ersten Pizza übernimmt seine Frau das Handwerk, so dass wir Zeit haben, um mit dem Deutsch- und Geschichtslehrer näher ins Gespräch zu kommen. Die Pizza sei eine der gesünderen, wie wir erfahren. Erleichtert greifen wir zu. Für die richtige Konsistenz fehle ihm jedoch noch der Steinofen. Kein Grund zur Sorge, da die Pizza schon so gut ist, sie könnte glatt mit einem Restaurant mithalten, wie wir finden.

Eine Pizza nach der anderen verleiben wir uns ein. Die Sättigung, sie kommt nur schleichend. Nun kommt der Nachtisch, Eis nach – natürlich – italienischer Art. Er erzählt uns  von seinen vielen Italien-Reisen,  dem Bau und die Planung der Doppelhaushälfte und von seinem Hobby, der Fotografie. So bekommen wir auch im Wohnzimmer ein paar Einblicke in die Bilder, die Herr Prante während seiner Italienreise geschossen hat. Hierbei merken wir, dass der Lehrer Ahnung von dem hat, was er tut. Beispielsweise führt auf einem Foto vom Amphitheater in Verona direkt eine Linie zu diesem hin, wodurch der Betrachter direkt ins Bild hineingeleitet wird.

Nach dem wirklich gelungenen Essen, gehen wir mit ihm ins Obergeschoss. Auch hier treffen wir auf dem Weg auf viele Bilder, größtenteils aus Italien.  Nun wurden wir in das Arbeitszimmer des Ehepaars geführt. Dort befinden sich zwei große Schreibtische, die mit Computern ausgestattet sind. Auch hier wurde eine Schnur mit Fotos angebracht, die sich durch den Raum zieht. Zusätzlich befinden sich hier noch Schränke, Lehrbücher, ein Rudergerät (Anm. der Red: Gleiche Bauart, wie in House of Cards, auf dem Kevin Spacey seine Pläne zur Weltherrschaft ausheckt) und das Equipment zum Fotografieren. Im nächsten Raum erwarten uns sehr viele und volle Bücherregale, die sowohl mit Lehrbüchern als auch mit privaten Büchern ausgestattet sind. Wir entdecken viele Sammelbänder namenhafter Autoren. Darüber hinaus steht in diesem Raum vor einem Fenster ein kleiner Tisch mit einer Lampe, der ausschließlich zur Korrektur von Arbeiten und gelegentlich auch zur Unterrichtsvorbereitung genutzt wird. Wir fragen uns, wie viel Lebenszeit wohl schon vor diesem Schreibtisch verbracht worden ist.

„Andere hätten eine so kosten- und zeitintensive Katze schon längst im Graben versenkt“

Anschließend gehen wir wieder die Treppe runter, zurück in das Wohnzimmer, weiter in den Garten. Hier bekommen wir ein Hochbeet zu sehen, wo die Beiden beispielsweise Grünkohl anpflanzen. Außerdem können wir den legendären Gartenzaun nun einmal selber betrachten, mit dem der Hausherr Prante ungeliebte Nachbarn und Touristen von seinem Grundstück fernhält. Er ist zwar ganze 2 Meter hoch und sichert gut die Außengrenzen seines Grundstückes. Mit dem „Antifaschistischen Schutzwall“ (Offizielle Bezeichnung der Berliner Mauer) hat er dann leider doch weniger gemein als erwartet.

Ein wichtiges Element des alltäglichen Lebens im Hause Prante fehlt allerdings noch: Seine Katzen. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, mag er diese ausgesprochen gerne. Häufig erwähnt er sie auch im Unterricht. Beide sind ca. 10 Jahre alt. Kater Lukas (im Bild) litt unter Diabetes und musste täglich mit Spritzen versorgt werden. „Andere hätten eine so kosten- und zeitintensive Katze schon längst im Graben versenkt“, erklärt er uns, er jedoch hänge sehr an seinen beiden Katzen. Nach monatelanger Behandlung konnte der Kater dann aber überraschenderweise seine Krankheit besiegen und ist nun – zur Freude aller Beteiligten – auf keine Spritzen mehr angewiesen.

Die andere Katze hört auf den Namen Paula und kommt aus dem Tierheim. Ihr Fell ist weiß und sie scheint weniger zutraulich als Kater Lukas. Tagsüber verbringen die Katzen ihre Zeit draußen, nachts jedoch bleiben sie drinnen. Da sie beide nicht mehr die Jüngsten sind, würden sie sich zudem auch nicht mehr allzu weit vom Haus entfernen.

Wir erfahren noch sehr viel über italienisches Essen und Reiseziele in Italien. Ein vielseitiges Land. Herr Prante und seine Frau verbringen dort sehr gerne sehr viel Zeit. Gute Objekte zum Fotografieren finden sich quasi an jeder Ecke.

Doch so gerne wir noch weiter quatschen würden, es ist bereits spät geworden, denn den nächsten Tag müssen wir zur Schule. Und so setzten wir uns wieder ins Auto und fahren zurück nach Varel.

Vielen Dank an Herrn Prante!

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Ausgabe 52 SCHULE

Keine Woche vergangen, schon vermüllt

KAKTUS DER AUSGABE

Bereits seit mehreren Monaten ist sie nun fertig, die neue Caféteria. Schule und Lehrer haben großen Aufwand betrieben, um die für den Bau und die Einrichtung erforderlichen Mittel zu bekommen. Doch einige Schüler scheinen dies nicht wertzuschätzen, bereits nach einer Woche fällt auf: Auch dieser Ort wird vermüllt.

Monatelang dauerten die Renovierungsarbeiten im alten M-Trakt an, welche endlich abgeschlossen sind und das Gebäude ist nun wieder für die Schüler zugänglich. Beim Schlendern durch das  Bauwerk fällt einem sofort sein Herzstück, der neue Aufenthaltsraum mit anschließender Cafeteria, auf. Obwohl wir gerade in diesem Teil der Schülerzeitung gerne Dinge an der Schule kritisieren, welche uns stören, können wir hier nicht meckern. Beim Betreten des offenen und hellen Raumes fühlt man sich direkt wohl und auch die grünen und braunen Holzstühle  wirken einladend. Doch unsere absoluten Highlights sind definitiv die roten Sofas, welche sich wirklich sehen lassen können und  die dazu auch noch bequem sind. Die Farben an den Wänden runden das Ganze zusätzlich ab. So lädt der gesamte Raum zum Bleiben ein und wir freuen uns schon darauf, unsere freien Stunden hier zu verbringen.

Doch nicht einmal eine Woche nach der Eröffnung der neuen Pausenhalle sah das Ganze schon anders aus: leere Pizzakartons und Dönerboxen liegen verstreut auf den neuen Tischen herum und am Boden ist überall Müll zu finden. Auch die Mülleimer laufen vor lauter Müll über und von Mülltrennung ist schon lange keine Rede mehr. Warum wird so mit dem langersehnten neuen Aufenthaltsraum umgegangen? Anstatt dieses eigentlich erfreuliche Ereignis als eine Art Neustart zu sehen, den neuen Raum zu würdigen, geht es so weiter, wie es bei der alten Pausenhalle aufgehört hat. Was bringt diese mutwillige Verschmutzung? Gerade die Vergangenheit sollte doch gezeigt haben, dass dieses Verhalten einiger weniger Schüler der gesamten Schülerschaft schadet. Es kam nämlich nicht gerade selten vor, dass die alte Pausenhalle wegen der Verschmutzung vorübergehend geschlossen wurde und daher für uns Schüler nicht zugänglich war. Soll das mit der neuen Pausenhalle auch passieren? Vor allem haben wir, nachdem die Butze, der eigentlichen Aufenthaltsraum der Oberstufe, geschlossen werden musste, da er wegen der immer häufigeren Nutzung durch die Mittelstufe überfüllt war, gerade einen Aufenthaltsraum weniger für Freistunden und Pausen.

Eine Schließung droht nur, weil man sich nicht die zehn Sekunden Zeit nimmt, um seinen Müll in den Mülleimer zu werfen oder einen Papierknödel vom Boden aufzuheben. Muss das sein?

Daher sollte jeder von uns sich an den Kopf fassen und über sein Verhalten nachdenken, denn wenn jeder seinen Müll wegwirft und vielleicht beim Herausgehen noch eine herumliegende Mülltüte mit hinaus nimmt, kann die oben genannte Situation vermieden und der neue Aufenthaltsraum weiterhin im Interesse aller genutzt werden.

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Ausgabe 52 SCHULE

„Hilfe, die Konfirmanden sind da!“

Schule bedeutet nicht nur Unterricht. Ab und zu ergibt sich auch die Möglichkeit, mal über den Tellerrand zu schauen. Das Management Information Game ist eine solche Möglichkeit. Ein Erfahrungsbericht von Steen.

Montags morgens, kurz vor acht. Ich stehe mit einigen Mitschülern vor dem Tor der Premium Aerotec GmbH in Varel. „Wo geht’s denn hier zur Konfirmation?“, fragt jemand, der gerade dazukommt. Seltsame Frage, allerdings mit Hintergrund. Denn: Wir haben uns alle schick gemacht. Anzüge, Blusen, Krawatten. Das ist unsere Interpretation von Geschäftskleidung. „Das Erscheinen in Geschäftskleidung ist erwünscht.“ So stand es in den Vorabinformationen. Später an diesem Morgen werden wir erfahren, dass wir völlig overdressed sind. Auch ist dieser Montagmorgen keineswegs ein normaler Schul-Montagmorgen. Wir, 17 Schüler des LMG aus dem elften und zwölften Jahrgang, nehmen in der kommenden Woche am MIG teil. Das steht für Management Information Game, auf deutsch Management-Informationsspiel. Herr Roberg und Frau Walther, die uns die Woche über begleiten werden, sind mittlerweile auch eingetroffen und wir gehen zusammen zur Wache am Eingangstor des Firmengeländes. Uns werden Besucherausweise ausgehändigt, damit wir überhaupt auf das Gelände gelangen. Der Ausbildungsleiter bei Premium Aerotec, Henning Fellensiek, empfängt uns und begleitet uns zu unseren Tagungsräumen. Diese werden für die kommende Woche zu unserem zweiten Zuhause. Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Fellensiek und Andreas Mätzold, unseren Spielleiter , denken wir, kann es ja jetzt losgehen mit diesem Spiel. Genau genommen weiß eigentlich keiner von uns Schülern, was uns in der Woche erwartet. Die Informationen, die wir vorab zum Ablauf erhalten haben, ließen uns nur ungefähr vermuten, was auf uns zukommt. „MIG funktioniert nach dem Prinzip der Überforderung“, hat uns Herr Roberg vorher mitgeteilt. Diese aufmunternden Worte steigerten natürlich unsere Neugier, was genau denn jetzt bei MIG passiert. Allerdings folgt auf die Begrüßung der erste Informationsblock, eine nette Formulierung für Vortrag. Die gibt es zu verschiedenen Themen, über die Woche verteilt. Einige davon sind spannender, einige sind  weniger spannend.

Diese Vorträge werden jeweils von verschiedenen Mitarbeitern aus den beteiligten Unternehmen (also Premium Aerotec und Popken Fashion Group) gehalten. Die einzelnen Referenten erzählen uns immer etwas über ihren Beruf, wie sich ihr beruflicher Weg gestaltet hat und vermitteln uns etwas betriebswirtschaftliches Grundlagenwissen. Der erste Informationsblock handelt von Unternehmenszielen und Unternehmensorganisation.

Nach einer kurzen Pause folgt dann die lang ersehnte Erklärung, was genau wir bei dem Spiel eigentlich machen müssen. Andreas Mätzold verrät uns das Spielprinzp. Die Teilnehmer werden in drei Gruppen aufgeteilt. Die Gruppenmitglieder sind jeweils Führungspersonen in drei verschiedenen Unternehmen, jeder hat seinen eigenen Fachbereich. Zu den Fachbereichen zählen beispielsweise Personal oder Finanzen. Diese drei Unternehmen verkaufen jeweils die gleichen drei Produkte auf den gleichen vier Märkten, stehen also in Konkurrenz miteinander. Aufgabe des Spiels ist es, dass man als Team Entscheidungen fällt, die dazu führen, dass sich das Unternehmen wirtschaftlich verbessert. Im Grunde genommen kann man sagen, dass die Gruppen dafür sorgen müssen, dass ihr Unternehmen mehr Geld verdient. Das Treffen der Entscheidungen erfolgt jeweils in einzelnen Spielrunden. Als Grundlage erhält jedes Unternehmen einen Bericht über den Zustand ihres Unternehmens aus der vorangegangenen Spielrunde. Nun muss jedes Team an den einzelnen Stellschrauben, wie etwa Produktionsmengen, Preis oder Werbebudget, drehen, mit dem Ziel, etwas zum Positiven zu verändern. Diese Entscheidungen übertragen die einzelnen Teams in ein Computerprogramm, welches dann die Auswirkungen berechnet.

„Hier kam es darauf an, Missgeschicke und nicht ganz durchdachte Entscheidungen als kalkulierte Unternehmensstrategie zu verkaufen. “

Als „Spielanleitung“ haben wir im Vorhinein ein Handbuch bekommen, das uns aber ohne Erklärung begrenzt weitergeholfen hat. Nun verstehen wir so langsam die Ausmaße des Spiels und sind heiß darauf, die ersten Entscheidungen zu treffen. Vorher allerdings gibt es noch Mittagessen. Wir werden die Woche über mit ausgezeichnetem Essen aus der Kantine von Premium Aerotec versorgt. Nach dem Mittag werden noch ein paar Einzelheiten geklärt und es kann endlich losgehen. Jedes Team geht in einen eigenen Raum und beginnt zu diskutieren. Wie viel Personal soll man einstellen, braucht man neue Maschinen, wie viel Geld investiert man in Forschung und was sollen die Kunden am Ende für die Produkte zahlen? Mit diesen und vielen weiteren Fragen muss sich jedes Team auseinandersetzen. Nach einigen Stunden mehr oder weniger konzentriertem Arbeiten sind alle offenen Fragen geklärt und die Entscheidungen im Programm eingetragen. Erschöpft, aber auch stolz auf das Getane gehen wir gegen 18:30 nach Hause.

Dieser Stolz sollte aber schon am nächsten Tag wieder verfliegen. Nach einem weiteren Informationsblock erwartet uns die Besprechung der ersten Spielrunde. Herr Mätzhold erklärt uns, wie sich die Unternehmen entwickelt haben. Außerdem bespricht er mit uns, welche Entscheidungen wir getroffen haben und mit welchem Ziel. Ist es wirklich so sinnvoll, die Werbung für ein Produkt zu steigern, aber gleichzeitig weniger davon zu produzieren? Die Antwort lautet natürlich nein, das ist uns allen klar. Die Frage ist hingegen, wieso wir uns am Vortag dazu entschieden haben, genau das zu tun. Aber wie heißt es doch so schön: Aus Fehlern lernt man! Mit unserem neuen Wissen, was funktioniert und was nicht, stürzen wir uns in die nächste Spielrunde. Am zweiten Tag der Woche ist das Spiel allerdings nicht das Einzige, womit wir uns beschäftigen. Mittwochabend steht eine fiktive Verkaufspräsentation an. Wir sollen eines unserer Produkte vor einem Publikum vorstellen und erklären, warum die Kunden ausgerechnet unser Produkt und nicht das der anderen kaufen sollten. Deswegen reiht sich in Liste der Aufgaben noch die Entwicklung des Produkts, die Erstellung einer Präsentation samt PowerPoint und das Kreieren eines Flyers ein. Es gibt also reichlich zu tun.

Am Mittwoch arbeiten wir weiter an diesen Aufgaben, zusätzlich gibt es noch zwei Informationsblöcke, sowie die Auswertung der vorangegangenen Spielrunde und eine weitere Spielrunde. Abends ist dann der große Moment gekommen. Jedes Unternehmen präsentiert das jeweilige Produkt und die Gäste stimmen daraufhin ab, welches der drei sie am meisten überzeugt hat. Anschließend gibt es noch einen kleinen Imbiss und man kann sich miteinander und den Gästen unterhalten.

Nicht jedermanns Sache: Excel-Tabellen mit viel zu vielen Zahlen

Der Donnerstag sollte laut Planung eigentlich etwas stressfreier werden. Neben einem Vortrag zu Aktien und der Börse sind zwei Spielrunden geplant. Diese laufen diesmal allerdings nicht so ab wie gewohnt. Durch Eilmeldungen greift der Spielleiter ins Geschehen ein und bringt die gesamte Planung der Unternehmen durcheinander. Beispielsweise ist die Lieferung von Produkten zum amerikanischen Markt aufgrund von Terroranschlägen begrenzt. Für ein Unternehmen, welches sich ausgerechnet auf diesem Markt spezialisiert hat, kommt das natürlich etwas ungelegen. So muss die eigentliche, bereits abgeschlossene Planung nochmal von Grund auf geändert werden.

Am Freitag, dem fünften und letzten Tag der MIG-Woche, besprechen wir nochmals die Ergebnisse des Vortags und die allgemeine Strategie der Unternehmen. Anschließend erstellen wir eine weitere Präsentation mit unseren Unternehmenszahlen und Ergebnissen, die wir daraufhin möglichen Investoren vorstellen. Hier kommt es darauf an, Missgeschicke und nicht ganz durchdachte Entscheidungen als kalkulierte Unternehmensstrategie zu verkaufen.

Nach einer abschließenden Feedback-Runde endet dann diese ereignisreiche Woche und man fragt sich, was davon bleibt. Neben den lustigen Geschichten, die wir erlebt haben, und dem vielen Spaß, den wir trotz des Stresses hatten, kann ich die Frage damit beantworten, dass wir als Gruppe viele Erfahrungen gesammelt haben. Erfahrungen, die der Schulalltag sonst nicht hergibt. Wir haben gelernt, dass die Wirtschaft sehr komplex ist und dass es wichtig ist, im Team zu arbeiten. Wir haben selbst erfahren, dass man beim Treffen von Entscheidungen immer abwägen muss, aber auch, dass man am Ende dafür die Verantwortung tragen muss – auch wenns mal nicht so läuft, wie gedacht. Ich kann jedem nur empfehlen, ebenfalls bei MIG teilzunehmen, auch wenn sich dabei herausstellt, dass die Karriere in der Wirtschaft nichts für einen ist.

Viele Dank an die Popken Fashion Group, Premium-Aerotec sowie Frau Walther und Herrn Roberg, dass sie diese Erfahrung möglich gemacht haben.


„Nicht nur für Möchtegern-
Kapitalisten hilfreich“

von Lennart

Es war eine anstrengende Woche. Fünf Tage lang verbrachten wir fast den kompletten Tag in einem mal mehr, mal weniger großen Konferenzraum.

Ich hatte mich eigentlich angemeldet, um den schulischen Pflichten für etwa eine Woche zu entkommen und mal etwas anderes kennen zu lernen. Doch da hatte ich mich, wie einige andere auch zu früh gefreut. Dieses Spiel ist aufs Scheitern ausgelegt, um seine Teilnehmer maximal zu fordern. Und das gelingt ihm recht gut. Sofort wird man ins Geschehen geworfen und muss den virtuellen Konzern aus der Patsche helfen. Verkaufen tut dieser Kopfhörer, Zahnbürsten und Wandkalender. Dabei wirft das Spiel mit Begriffen um sich, von denen der Normalsterbliche nur selten etwas zu hören bekommt. Innerhalb kürzester Zeit muss man diese draufhaben und mit ihnen umgehen können, um die Konkurrenz zu schlagen.
Beim Spielen fällt auch auf, dass hinter dem Spiel das „Bildungswerk Niedersächsischer Wirtschaft“ steht, ein Synonym für Arbeitgeberverbände als Gesellschafter.

Jeder der schon immer wollte, kann hier den „inneren Justus“ so richtig rauslassen. Mitarbeiter sind in diesem Spiel nur ein paar Zahlen, an denen scheinbar kaum Existenzen hängen. Also schnell mal die Sozialleistungen für die Mitarbeiter senken und die Hälfte der Belegschaft nach Hause schicken. Für ein bisschen mehr Profit, macht man ja bekanntlich vieles.

Ich für mich, habe durch dieses Spiel gelernt, dass die Arbeit als Führungskraft wohl eher weniger etwas für mich ist. Doch diese Erkenntnis schätze ich, denn auch ich hatte meinen Spaß an diesem Spiel, auch wenn ich es vielleicht nicht ganz so ernst genommen habe, wie andere.

Auch hoffe ich, dass die Arbeitnehmer in der Realität für die Führungskräfte mehr als nur ein paar Zahlen sind.

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Ausgabe 52 SCHULE

Mein Praktikum bei der Volksbank Oldenburg

Erste Erfahrungen im späteren Berufsleben haben Viele schon beim Zukunftstag gemacht. Doch die richtige Erfahrungen sammelt man erst beim Betriebspraktikum. Von ihren Erfahrungen berichet Sarah.

Werde ich an meinem Praktikum Spaß haben? Bekomme ich einen guten Einblick in die Arbeitswelt? Bietet dieser Bereich für mich später eine Perspektive? Genau diese Fragen und viele weitere gingen mir durch den Kopf, als ich nervös an meinem ersten Praktikumstag bei der Volksbank Oldenburg am Bahngleis stand und auf meinen Zug zum Oldenburger Bahnhof wartete. Schließlich hatte ich viele Fragen und Erwartungen an mein Praktikum und ich war gespannt, ob diese beantwortet und erfüllt werden können.

 Ich wurde direkt am Anfang sehr gut aufgenommen, so dass ich mich gleich wohl gefühlt habe und mich komplett auf meine Aufgaben einlassen konnte. So war ich die meiste Zeit der drei Wochen im direkten Kundenkontakt und bin auf sehr verschiedene Persönlichkeiten getroffen. Schließlich gehörte zu meinen typischen Aufgaben  neben dem Durchführen von Ein- und Auszahlung, dem Zählen und Sortieren von Geld und dem Scannen von Überweisungen, Schecks und Pfändungen  auch das Zuhören: Die einzelnen Kunden, die oft alleine sind, erzählen  Geschichten und Probleme  und  suchen nach einem offenen Ohr. Während meines Praktikums bin ich auch auf Lob der Kunden gestoßen, was mich sehr gefreut und bestärkt hat. So hat sich beispielsweise eine Kundin gefreut, dass ich am darauffolgenden Tag wieder in der Bank zur Kundenberatung war. Außerdem bin ich in dieser Zeit in Berührung mit sehr viel Geld gekommen, da ich an zwei Tagen auch einen Blick in die Kasse und den Tresor werfen durfte. Zusätzlich war ich an einem Tag dabei, als die Bank mit Geld beliefert wurde und war erstaunt über die Sicherheitseinrichtungen, die bei der Überlieferung getroffen wurden. Dazu hatte ich einen kleinen Schockmoment während des Praktikums, als ich mit den Pfändungen in Kontakt kam. Ich war förmlich geschockt, wie viele Pfändungen nur in einer Filiale ankommen.  Außerdem habe ich mich gewundert, dass sehr viele Probleme mit dem Online-Banking aufkamen, sowohl bei jung und alt.

Abschließend kann ich festhalten, dass mir das Praktikum einen guten Einblick in den Arbeitsalltag gegeben und mir viel Spaß bereitet hat. Ich konnte viele praktische Erfahrungen sammeln, aus denen  ich auch etwas für die Zukunft mitnehmen kann. Schließlich kann ich es mir aber nicht vorstellen, in einer Bank zu arbeiten, da mir der Alltag zu monoton ist und ich lieber einen sozialen Beruf ausüben möchte.

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Ausgabe 52 SCHULE

Wie raus, aus dem tristen Schulalltag?

Jedes Kind in Deutschland muss nach der Schulpflicht zwölf Jahre zur Schule gehen oder nach neun oder zehn Jahren eine Ausbildung beginnen. Zur Schule gehen zu dürfen und Bildung zu genießen ist ein Privileg. Als Kindergartenkind freut man sich auf die Schule. Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt, man lernt richtig zu lesen, zu schreiben, zu rechnen und viele andere spannende Dinge. Bei jüngeren Schülern wird viel durch Spiele und Spaß beigebracht. So haben die Kinder Freude am Lernen und gehen gerne zur Schule. Dabei spielt auch Freizeit eine wichtige Rolle, denn je mehr Stunden man am Tag in der Schule verbringt, desto weniger Lust hat man am Nachmittag, sich an die noch ausstehenden Hausaufgaben zu setzen. Viele Grundschulen unterrichten höchstens sechs Stunden pro Tag. Spätestens, wenn man auf die weiterführende Schule versetzt wird, ändert sich das. Dann bekommt man das erste Mal Nachmittagsunterricht und isst in der Schule zu Mittag. Je älter man wird, desto mehr Zeit verbringt man in der Schule. Von den Kindern, die sonst gerne zur Schule gegangen sind, hört man jetzt auch leider oft, dass sie gar keine Lust mehr haben hinzugehen und dort ihre Zeit zu verbringen. Wenn ein Schüler in Deutschland an einem Gymnasium Abitur machen möchte, muss er vorher insgesamt 13 Jahre zur Schule gehen. Das ist schon eine lange Zeit, wenn man bedenkt, dass es in vielen Länder gar keine Schulpflicht gibt. Gerade deshalb ist es wichtig, dass die Schüler gerne zur Schule gehen und die Zeit nicht einfach nur absitzen. Die Schule sollte nicht nur ein Ort zum Lernen sein, sondern auch ein Ort mit schönen Räumen, gemütlichen Ecken und Bereichen zum Spielen, damit man als Schüler in den Pausen auch kurz den Gedanken an den Unterricht fallen und die Seele baumeln lassen kann. Schule sollte ein Ort zum Mitgestalten sein, denn wer weiß besser, was ihnen gefällt, als die Schüler selbst. Dabei spreche ich nicht von zahllosen Graffitis an den Schulwänden, sondern von mehr Mitspracherecht bei der Gestaltung der Unterrichtsräume zum Beispiel. Viele der Räume könnten in schöneren Farben gestrichen werden, ein bisschen abwechslungsreicher sein als weiß und gelb. Da sind der T-Trakt und der M2-Trakt schon mal ein guter Anfang. Man könnte allerdings auch die kargen Wände mit mehr Bildern ausstatten oder den Schülern die Möglichkeit geben, selbst kreativ zu sein und etwas außerhalb der Pinnwand aufzuhängen. Auch Bereiche wie der hinter der Mensa könnten gerne umgestaltet werden. Es möchte doch keiner wirklich beim Essen gelben Stein und grauen Beton sehen, wenn er aus dem Fenster guckt. Mit Projekten ließe sich vieles gestalten. Eine Möglichkeit für Klassen und Kurse, zusammen mit ihren Lehrern etwas auf die Beine zu stellen und auch etwas anderes gemeinsam zu machen als Unterricht. Es würden sicherlich viele Schüler aus unterschiedlichen Stufen engagiert mithelfen und sich damit beschäftigen, wenn es darum geht, eigene Ideen zu entwickeln, umzusetzen und so die Schule zu verschönern.