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Ausgabe 53 Länder TITELTHEMA

Frankreich: Baguette. Eiffelturm. Käse.

Frankreich. Was fällt dir dazu als Erstes ein?

Vermutlich der Eiffelturm, Käse oder generell einfach das Wort „Baguette“.

Einige waren schon einmal da, einige nicht. Wenn, dann waren die meisten allerdings sicher in Metropolen wie beispielsweise Paris. Daher kommt die Vorstellung des Eiffelturms. Doch nicht nur das ist Frankreich. Frankreich ist  vielfältiger, als man zunächst annimmt.

Überleg dir mal: Ist Deutschland überall gleich? Nein! Dasselbe gilt in Frankreich. Wir sind ja auch nicht das Deutschland, das den Vorstellungen anderer entspricht. Jedenfalls nicht überall.

Die meisten wissen nicht einmal, dass La Réunion, Mayotte (die liegen beide im indischen Ozean) und Martinique (liegt zwischen dem karibischen Meer und dem Atlantischen Ozean), etc. zu  Frankreich gehören. Ich war auf La Réunion, dort leben die Menschen definitiv nicht das typisch französische Leben.

Doch was ist typisch französisch aus der Sicht von uns Deutschen?

Also das erste Klischee ist, dass Franzosen es meiden, eine andere Sprache zu sprechen.                   Dem würde ich zwar nicht widersprechen, doch man sollte immer bedenken, dass wir an unseren Schulen in Deutschland eine andere Sprachausbildung erlangen können als in Frankreich. Und dazu kommt: Wir sprechen ja auch nicht unbedingt alle gerne eine andere Sprache.       Ein zweites Klischee ist, dass alle Franzosen Baskenmützen tragen. Doch sei mal ganz ehrlich: Trägst du gerade eine Lederhose?                    Ein weiteres Klischee: Eine “französische Mentalität”, das Bild der Zuspätkommer. Doch generell kann man keine Mentalität ausmachen. Die Menschen dort sind genauso, wie wir alle individuell sind, auch verschieden.           

Es gibt natürlich noch viel mehr Klischees, doch diese alle aufzulisten, scheint nicht sinnvoll.

Frankreich hat natürlich auch sehr schöne Orte außerhalb der Metropolen, wie beispielsweise Paris. Schöne Orte in Frankreich: Die meisten denken, wenn sie nicht gerade Paris im Blick haben, meist sofort an die Südküste, also an die Regionen Okzitanien und Provence-Alpes-Côte d’Azur. Doch schöne Orte gibt es natürlich auch außerhalb der Südküste und außerhalb der Metropolen. Beispielsweise an der Nordküste. Ein Beispiel dafür ist ein sehr unbekannter Ort in der Normandie, Étretat. Davon hast du wahrscheinlich noch nie gehört, denn der Ort ist recht unbekannt. Hier gibt es 75 Meter hohe Kreidefelsen, die an den türkisfarbenen  Ozean anschließen, und eine kleine Altstadt. Doch das ist hier nicht das Thema.

Wie dir sicherlich aufgefallen ist, habe ich als Beschreibung des Ortes die Normandie genannt. Frankreich ist mit einer Größe von 643.801 km² ja auch nicht klein. Frankreich ist in verschiedene sogenannte Departements geteilt. Davon gibt es insgesamt 101, diese sind in verschiedene Regionen unterteilt, davon gibt es insgesamt 18. In Europa befinden sich davon 13, wie beispielsweise die Normandie. Paris liegt  in der Region „Île-de-France“.

Wusstest du das schon  über Frankreich?

Gefrühstückt wird nicht unbedingt, wenn, dann meist nur eine Kleinigkeit.          Es wird meist sehr spät zu Abend gegessen und das kann hier dann auch ganz schön dauern. Es ist meist sehr aufwändig gestaltet, doch in manchen Familien kann natürlich auch das Mittagessen sehr ausgefallen sein. Das Abendessen ist meist die einzige Mahlzeit, die wirklich miteinander verbracht wird. Es gibt meist eine kalte und eine warme Vorspeise, dann folgt die Hauptspeise und dann der Nachtisch, das kann auch einfach nur ein Stück Käse sein. 

Arbeit und Ausbildung sind hier sehr wichtig. Die Schule ist ein sehr zentraler Aspekt in Frankreich. Die Schüler haben jeden Tag lang bis in den späten Nachmittag Schule, eine Ausnahme besteht am Mittwoch, da es in den französischen Schulen keinen Religionsunterricht gibt und den Schülern so die Möglichkeit gegeben wird, zur Kirche zu gehen, wenn diese es möchten.

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Finnland: Das glücklichste Land der Welt

Finnland. Ein Wunderland?

Finnland hat seit Beginn der Corona-Pandemie keine Probleme mit dieser, Finnland ist sogar weltweit eines der Länder, die Covid-19 am besten im Griff haben.

Dies liegt daran, dass die Bevölkerung allgemein viel Vertrauen in ihre Regierung hat, da die finnische Regierung sehr schnell gehandelt hat. Sehr schnell hat sie einen zweemonatigen Lockdown gleich am Anfang der Covid-19 Pandemie erlassen. Die Bevölkerung musste dann zwei Monate im Haus bleiben, nur das Essenholen war erlaubt. Schulen, Kitas und andere Einrichtungen wurden geschlossen, später dann auch Restaurants. Die finnische Regierung hat auch ein Ein- und Ausreiseverbot erlassen, für Helsinki und Umgebung.

Die App: „Koronavilkku“ ist eine Corona-Warn-App der Institution „THL“ in Finnland. Fast jeder Zweite dort hat diese App.

Um diese Situation im Griff zu halten, setzte  man  Corona-Spürhunde ein, welche am Flughafen in Helsinki für ein Pilotprojekt ausgesucht wurden. Diiese sollten  Personen, welche das Coronavirus in sich haben, durch Riechen erkennen. Dies hatte ein positives Ergebnis. Der Zoll von Finnland wollte nun auch die eigenen Hunde dafür ausbilden, aber dies ist ihnen nicht gelungen, da die finnische Regierung es nicht wollte. Eine  medizinische Beraterin des  Ministerium hatte erklärt: ,,Es gibt nicht genug Beweise dafür, dass Hunde Covid-19 entdecken können“. Beim Zoll war die  Enttäuschung groß, da die selbst trainierten Hunde  90 Prozent von 400 Covid-19 Personen errochen hatten, das heißt: 360 von 400 Personen.

Ende 2020, Anfang 2021: Finnland befindet sich wieder im Lockdown. Die Regierung dachte, dass sich die Bevölkerung wahrscheinlich wieder positiv auf den Lockdown einlassen würde, aber hatte sich darin getäuscht.

Die Zahlen der Tötungsdelikte sind in Finnland angestiegen, Polizisten denken, dass dieses Ausmaß mit dem zweiten Lockdown  zu tun habe.

Finnland hat heute dennoch das Corona-Virus „gut“ im Griff. Die Regierung hofft,   wieder mehr Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. 

Fun Fact:

Wusstet ihr, dass die erste Person, welche auf Corona getestet wurde und die  auch positiv war, ein Mann aus Wuhan war, welcher dort Urlaub machte? Danach dauerte es weit über einen Monat, bis sich dann das Corona-Virus im Land ausbreitete. Es wurde am 29.Januar 2020 gemeldet.

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Einsteigen bitte

MIT DER BAHN DURCH EUROPA

Durch die Klimadebatte hinterfragen wir immer mehr, ob und wie wir Reisen wollen, was häufig zu den immer gleichen Debatten führt. Häufig wird die Bahn in diesen Diskursen als Alternative zum Fliegen schnell abgetan. Doch ist das angemessen, oder geben wir diesem Verkehrsmittel nicht die Wertschätzung, die es verdient?

Das absolute Totschlagargument in einer Diskussion ist immer, Bahnfahren sei zu teuer. Doch was betrachten wir denn, wenn wir Flugpreise bewerten? Sicherlich nur den Preis für den Flug selbst. Das Problem dabei ist, das dieser Flug langfristig uns alle sehr viel mehr kostet, da die Schäden, die an der Umwelt angerichtet werden, langfristig für die Gesellschaft noch sehr viele Probleme darstellen werden. Zu dieser Preisargumentation kommt auch noch hinzu, dass auf den ersten Blick günstige Angebote sich sehr schnell mehr als verdoppeln, wenn Reisende mehr als nur Handgepäck mitführen. So soll ein Flug eines großen Billigfluganbieters von Hamburg nach London 28€ kosten, was auf den ersten Blick aber nicht eindeutig ist, dieser Preis ist nur mit Handgepäck gilt. Für ein weiteres, größeres Gepäckstück müssten Reisende noch einmal 28€ dazuzahlen. Die vergleichbare Strecke würde über das Online Portal Interrail zwar ca. 185€ kosten, jedoch handelt es sich hier um ein Ticket, das nicht nur für diese eine Strecke nutzbar ist. Mit diesem Pass kann man vier Tage in einem Monat den Gesamten Zugverkehr in Europa nutzen, das entspricht allein für eine Tour etwa 46,25€. Aber auch hier gibt es etwas zu beachten: Preise für Reservierungen sind nicht mit inbegriffen. Ein weiteres Argument, welches man intuitiv als positiv für das Fliegen auslegen würde, ist die Reisezeit. Ganz falsch ist dies auch nicht, die Zeit,die in dem Verkehrsmittel verbracht wird, ist beim Fliegen eindeutig geringer als beim Zugfahren, jedoch ist dies nicht die gesamte Reisezeit. Wenn man fliegt, muss man oft schon Stunden vor Beginn des Fluges am Flughafen sein, um durch die Sicherheitskontrolle zu kommen, das Gepäck aufzugeben usw. Das bleibt beim Zugfahren alles erspart, weshalb Kurzstreckenflüge innerhalb Europas teilweise mehr Zeit am Boden beanspruchen als in der Luft.
 Viele der Zugverbindungen, die sich für Reisende auch für weite Strecken anbieten, sind ebenfalls schon vorhanden, erfreuen sich aber keiner sonderlich großen Bekanntheit. Ein gutes Beispiel dafür ist der „Transeuropean Express (EN 453/24J)“ oder „Paris – Moskau – Express“: Dies ist ein Nachtzug, der, außerhalb der Pandemiezeiten, einmal pro Woche zwischen Paris und Moskau fährt. Dies ist vielleicht kein gutes Beispiel, um zu zeigen, dass Zugverbindungen in Sachen Schnelligkeit oder Kosten mit dem Fliegen konkurrieren können, aber es zeigt meiner Ansicht nach auf, dass es schon eine Infrastruktur gibt, welche nicht nur durch Deutschland führt, sondern auch über Europa hinaus geht. Es wäre schade, diese schon vorhandene Infrastruktur noch weiter verkommen zu lassen und in immer mehr Orten den Anschluss an dieses Verkehrsmittel zu verlieren.

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Türkei: Der Tourismus boomt

Die Türkei bringt viele Sehenswürdigkeiten und Angebote für Touristen mit sich. So sind die klimatischen Bedingungen in der Türkei, gerade in den Sommermonaten sehr gut für einen Urlaub geeignet. Aus diesen Gründen zählt die Türkei zu einem der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. In der Türkei findet man so z.B. antike Gebäude und Stadtteile, aber auch moderne Hotels und Luxus-Resorts. Es gibt jedoch auch traditionelle Speisen, welche sich bei der Zubereitung im Vergleich zu den typischen europäischen Speisen stark unterscheiden können.

In der Türkei hat man eine große Auswahl an verfügbaren Hotels. Laut einer Statistik gab es im Jahr 2018 rund 4900 Hotels verteilt in der Türkei. Diese beinhalten rund 490000 Hotelzimmer. Die meisten davon befinden sich in den großen Städten Antalya und Istanbul. Diese Zahlen sind beeindruckend. In den Jahren 2018-2020 haben ca. 1,12 Millionen Deutsche einen Urlaub in der Türkei verbracht. Der Tourismus in der Türkei brachte zwischen 2016 und 2018 unglaubliche Einnahmen von über 25 Milliarden US$. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der ausländischen Gäste liegt bei circa drei Übernachtungen.

In der Türkei kann man neben den Hotels und Resorts jedoch ebenfalls die traditionellen Speisen genießen. Wer bis jetzt nur den „Döner“ kannte, wird überrascht sein, wie vielfältig die türkische Küche ist.

So isst man in der Türkei zum Frühstück z.B. ein Gericht mit dem Namen „Menemen“. Dieses Gericht besteht aus Eiern, Tomaten und Peperoni. Es wird ähnlich wie ein Spiegelei in der Pfanne zubereitet und kann dann mit einer Art Tomatensauce verspeist werden.

Als kleiner Snack zwischendurch gibt es in der Türkei z.B. das Gericht „Pide mit Ezmeler“, dieses besteht hauptsächlich aus Fladenbrot, welches zusätzlich belegt wird. Dabei gibt es verschiedene Variationen, meistens werden Dips verwendet.

In der Türkei gibt es jedoch auch besondere Variationen von Speisen, welche in ganz Europa verspeist werden. So gibt es z.B. eine türkische Art der Crêpes. Diese Speise nennt sich „Gözmele“ und wird aus dem traditionell hergestellten „Yufkateig“ hergestellt. Die Speise sieht einem französischen Crepe zum Verwechseln ähnlich, der große Unterschied ist jedoch, dass der „Gözmele“ nicht mit Schokolade oder anderen süßen Füllungen gefüllt ist, der „Gözmele“ wird in der Türkei mit Spinat gefüllt.

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Malta: Facettenreicher Kleinstaat

Die Inselgruppe Malta ist bekannt für seine Pastizzi, eine Pastete aus Blätterteig, die mit Fleisch, Spinat, Erbsen oder Käse gefüllt wird. Zudem ist das europäische Land, das im Jahr bis zu 300 Sonnentage verzeichnet, für seine malerische Landschaft bekannt, weshalb sie immer wieder in Hollywood-Filmen  zu sehen ist.

Des Weiteren befinden sich in Malta sehr alte Bauwerke, zu denen auch eines der ältesten freistehenden Gebäude, der Ggantija-Tempel, gehört. Diese Bauten und der Fund von Gravuren in ägyptischen Tempeln, die sich auf die Geschichte der Insel Atlantis beziehen, berichten von einem Gebiet im westlichen Ozean, welches allerdings nicht mehr existiert und nun zum Mittelmeer gehört. Diese Funde deuten laut einigen Forschern darauf hin, dass Malta ein Teil der versunkenen Stadt Atlantis sein könnte.

Maltas Hauptstadt Valletta ist die kleinste Europas. Besonders an der ehemaligen britischen Kolonie, welche Malta einst war, ist, dass Besucher dort keine Flüsse, Seen und größere Wälder finden werden, weil sie dort  nicht existieren. Da die Häuser auf dem Archipel alle aus dem gleichen Stein gebaut wurden, bieten die bunten Haustüren einen abwechslungsreichen Kontrast zu dem ansonsten eintönigen äußeren Erscheinungsbild der Gebäude und stellen zusätzlich eine weitere Besonderheit Maltas dar. So zeigt Malta viele außergewöhnliche Facetten, die es wert sind, gesehen und beachtet zu werden. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, den nächsten Urlaub dort zu verbringen.

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Belarus: Die letzte Diktatur Europas

Der ehemalige Sowjetstaat Belarus, früher Weißrussland genannt, ist derzeit eine Diktatur, geführt von Alexander Lukaschenko. Der Staat hat immer noch enge Beziehungen zu Russland. Nach der manipulierten Wahl haben die Menschen jedoch genug und gehen auf die Straße, um gegen das herrschende Unrecht zu protestieren.

Tausende Menschen sind es derzeit, die auf die Straße gehen, doch wie kam es dazu?           Zum Ende der Sowjetunion wurde das Land 1991 unabhängig, weshalb es sich auch Belarus nannte, um seine Unabhängigkeit von Russland zu demonstrieren. Im Jahr 1994 kam es zur ersten freien Präsidentschaftswahl im Land, welche von Alexander Lukaschenko gewonnen wurde. Dieser sicherte sich im selben Jahr die Kontrolle über das staatliche Fernsehen und löste zwei Jahre später das Parlament sowie das Verfassungsgericht auf. Darüber hinaus wollte sich Lukaschenko Russland und der Ukraine annähern, doch zwischen Russland und Belarus blieb es nur bei enger wirtschaftlicher und militärischer Zusammenarbeit und mit der Ukraine kam es zu keiner engen Kooperation. Seit dem Jahr 2000 kommt es immer wieder zu Betrugsskandalen und auch grundsätzlich ist Lukaschenko in der Praxis wie ein Diktator.

Was genau macht dann nun die Menschen so wütend, dass sie gerade jetzt auf die Straße gehen? Dafür gibt es wahrscheinlich mehrere Gründe, doch klar ist, dass die manipulierte Wahl, welche auch nicht von der EU anerkannt wurde, das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Zuvor hatte schon die Coronapolitik bei vielen zu Missmut geführt, denn Lukaschenko hatte zunächst das Virus veralbert. Dazu muss man jedoch sagen, dass das Gesundheitssystem des Staates überdurchschnittlich gut vorbereitet war, weil noch viel von den ehemaligen sowjetischen Verhältnissen übrigblieb. Ein weiterer Grund für den Unmut im Land könnten auch die politischen Gefangen sein, von denen manche auch Journalisten sind. Reporter ohne Grenzen stufte die Pressefreiheit dort auf Platz 153 von 180 Ländern im Jahr 2017 ein. Außerdem ist Lukaschenko auch sehr homophob und obwohl Homosexualität dort legal ist, kommt es immer wieder zu Festnahmen. All dies und wahrscheinlich noch mehr haben dazu geführt, dass nach der Wahl am 9. August nun viele Leute auf die Straße gehen, es einen Generalstreik gab und man Lukaschenkos Rücktritt fordert.  

Die große Frage, die nun bleibt, ist: Wie geht es weiter?

Derzeit ist das noch nicht so klar. Swjetlana Zichanouskaja, die wahrscheinlich wahre Gewinnerin der Wahl, aber definitiv sehr beliebte Kandidatin, befindet sich derzeit in Litauen, weil sie ihre Festnahme in Belarus zu befürchten hat. Dennoch arbeitet sie mit einem engeren Zirkel an einer Übergabe der Macht, wofür sie auch den unabhängigen Koordinierungsrat ins Leben gerufen hat. Dennoch ist die Voraussetzung für eine friedliche Machtübergabe der Wille Lukaschenkos. Dieser rührt sich aber derzeit noch nicht. Die Proteste halten jedoch an und drängen auf Rücktritt. Ob Lukaschenko vielleicht noch nachgeben wird, wird wohl davon abhängen, wie lange die Demonstranten durchhalten und ob vielleicht ein Teil der Polizei, auf die sich Lukaschenko derzeit stützt, ihm den Rücken kehren wird. Es wird nämlich teilweise viel Gewalt auf Demonstranten von Seiten der staatlichen Kräfte ausgeübt, was dazu führen könnte, dass unter Umständen ein Teil der Kräfte das Spiel Lukaschenkos nicht mehr mitspielen will.       Als Fazit jedoch kann man keine schnellen Schlüsse ziehen und einfach nur hoffen, dass sich etwas an den Zuständen ändern wird und vielleicht das Land wieder demokratischer wird.

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Verrückte Fakten über Europa

Der Ort mit dem längsten Namen Europas liegt auf Anglesey, einer Insel in Whales und lautet „Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch“. Da dieser so lang ist, wird oft nur eine gekürzte Form verwendet.

Europas kleinster Vogel heißt Wintergoldhähnchen und ist nur ca. 8,5 bis 9,5 cm lang.

Das älteste Unternehmen Europas ist ein Restaurant aus Salzburg, das St. Peter Stiftskulinarium. Dieses Unternehmen gibt es seit 1200 Jahren.

Der schiefste Turm Europas (und der Welt) steht mit einem Überhang von 2,47 Metern in Wirklichkeit gar nicht in Pisa, sondern in Suurhusen, in der Nähe von Emden.

Europas größter Schuh  steht im Deutschen Schuhmuseum in Hauenstein. Er hat die unglaubliche Schuhgröße 1071. Er ist 7,14 Meter lang und 4,20 Meter breit.  Er bringt ganze 1500 kg auf die Waage!

Europas höchstes Gebäude ist der Ostankino Fernsehturm, der in Moskau mit 537 Metern Platz vier der Liste mit den höchsten Fernsehtürmen der Welt belegt.

Europas kleinstes Haus ist ein Wohnhaus  in Bregenz und ist nur 57 cm breit.

Das größte Insekt Europas ist die bis zu neun Zentimeter große Sägeschrecke, die gleichzeitig auch als das seltenste europäische Insekt gilt. Bei der Jagd ringt sie ihre Opfer nieder und presst sie gegen ihre mit Dornen versehene Brust.

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Im Gleichschritt?

Vielleicht fragt ihr euch, warum ihr euch für eine europäische Armee interessieren solltet? Oder warum ich diesen Artikel schreibe?

Es ist ganz einfach: Ich denke, dass dieses Thema mehr Aufmerksamkeit braucht und es euch auch alle betreffen könnte. Die EU ist, mag man sie nun oder nicht, ein Gemeinschaftsprojekt und sie wird noch Jahre bestehen. Sie macht Gesetze, die unser Leben bestimmen und sie wird als eine Regierung wahrgenommen werden. Falls es zu einer europäischen Armee kommt, wird das im Notfall unsere Soldaten sowie unsere Verteidigung betreffen. Wenn wir also für die Not gewappnet sein wollen, braucht es gute Organisation in Zeiten, in denen es den Staaten gut geht. Zudem wird die Welt immer vernetzter: Probleme kann man nicht mehr allein betrachten und in ihrem vollen Kontext werden sie oft nur größer, wobei das auch für die Verteidigung gilt. Was könnte Deutschland allein gegen die Mächte der Welt, etwas China oder Russland ausrichten, wenn es sich nur auf sich selbst verlässt? Die NATO ist dafür da, möchte man meinen, doch die letzten vier Jahre haben gezeigt, dass man sich nicht mehr auf allem Vertrauten ausruhen kann. So sehr neuste Ereignisse eine Rückkehr zum Normalen versprechen, zeigen sie uns doch, wie fragil die Bündnisse sind, die wir haben. Wir sollten daraus lernen und selbst Maßnahmen für den Fall treffen, dass etwas unternommen werden muss, sollte man sich nicht mehr auf bisherige Partner verlassen können. Nahe liegt also ein Bündnis mit festeren Strukturen als der NATO,  damit eine Lösung in der Not gefunden werden kann.

Wie ist der Stand ?

Deutschland hat die NATO und wir versuchen, auf europäischer Ebene zusammenzuarbeiten, wobei die Betonung auf „versuchen“ liegt. Derzeit gibt es keine große Diskussion über eine gemeinsame Armee und auch kaum einen Vorstoß  in diese Richtung. Gab es in der Vergangenheit in der EU einen solchen Vorstoß, scheiterte er oder bewegte nur wenig. Der letzte, die Idee eines gemeinsamen Außen- und Verteidigungsministeriums, hatte Erfolg, ist aber nur ein kleiner Schritt. Dies ist natürlich verständlich, wenn man bedenkt, was für ein großer Eingriff in die Souveränität der Staaten dies wäre und dass man dann für Schlechtes oder Gutes stark an die EU gebunden wäre. Ein Brexit wäre kaum noch möglich, einfach deshalb,  weil man für die Verteidigung auf die EU angewiesen wäre.

Zurzeit gibt es mehrere Verbände von europäischen Staaten, aber nur eine 1500 Mann starke Gruppe der EU selbst. Außerhalb dessen ist auch eine Zusammenarbeit schwierig. Es gibt gemeinsame Koordinationsprojekte und auch gemeinsame Institute, aber trotzdem haben viele der Staaten eigenes Material.  Dies ist ein zentraler Punkt, denn es würde Milliarden von Euro sparen, wenn das Equipment standardisiert würde. Die EU-Staaten leisten sich 17 verschiedene Arten von Panzern, während Russland nur acht und die USA sogar nur ein Modell haben. Es gibt eine Studie aus dem März 2015 vom CEPS (Centre for European Policy Studies), die besagt, dass eine fehlende gemeinsame Armee jährlich Kosten von 130 Milliarden fordert. Auch die Effizienz der EU-Staaten gesamt ist sehr niedrig. Sie hat ungefähr 150% der Truppenstärke der USA, jedoch 15% weniger Effizienz.

Wie könnte es sich entwickeln, wenn wir alle diese Fakten nun betrachten?

Das ist schwierig zu sagen, so wie es immer mit Zukunftsprognosen ist. Es gibt auf jeden Fall Vorstöße zu mehr Zusammenarbeit, gegen die sich nicht viele Leute aussprechen. Doch einer gemeinsamen Armee steht viel im Weg. Die USA sind nicht dafür, weil die europäische Abhängigkeit ihr gegenüber geschwächt würde. Manche europäischen Staatschefs, wie Angela Merkel und Emmanuel Macron, sind dafür, doch es sind auch viele Staaten in Europa dagegen, wie der fehlende Beitritt Dänemarks zum europäischen Außen- und Verteidigungsministerium zeigt. Man könnte damit beginnen, dass man sich in Gruppen von Staaten zusammenschließt, die dazu bereit sind und das Projekt langsam auf die gesamte EU ausweiten. Zurzeit gibt es jedoch kaum Initiativen für etwas Derartiges. Es sieht also derzeit noch nicht nach einer großen europäischen Armee aus, doch es gibt Versuche zur Zusammenarbeit.

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„Our Twelve Points goes to“

Nach einjähriger Pause kam Europa dieses Jahr wieder zusammen. 26 Länder präsentierten sich im Finale des Eurovison Song Contests mit mal mehr und mal weniger einfallsreichen Auftritten. Doch was macht den ESC so besonders, dass sich etwa 180 Millionen Zuschauer dieses Spektakel jedes Jahr aufs Neue anschauen?

Kommen wir zunächst zu den wichtigsten Informationen. Der Eurovision Songcontest gilt als der älteste internationale Musikwettbewerb der Welt, wurde seit 1956 fast jedes Jahr ausgestrahlt und wird von der European Broadcasting Union (EBU) ausgerichtet. Wer den ESC verfolgt, weiß, dass auch einige Länder, beispielsweise Israel, Zypern und Armenien, an dem Wettbewerb teilnehmen dürfen, obwohl diese nicht zu Europa gehören, da die EBU auch für Sender außerhalb Europas zugänglich ist. Das Konzept des Wettbewerbs besteht darin, dass alle Länder, die nicht zu den sogenannten „Big Five“ (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien) gehören, sich zunächst in den Halbfinalen für das große Finale qualifizieren müssen. Die Mitglieder der „Big Five“ hingegen sind fest im Finale vertreten, da ohne diese die Zuschauerzahlen erheblich sinken würden. Generell wird im Voraus von jedem teilnehmenden Land ein Interpret ausgesucht, der dieses dann beim ESC vertritt. Während des Finales präsentiert dann jeder Künstler seinen Titel und am Ende des Abends wird abgestimmt. Bei der Abstimmung darf nicht für das eigene Land gestimmt werden und jedes der insgesamt 56 teilnahmeberechtigten Länder vergibt Punkte von eins bis zwölf, von denen jeweils eine Hälfte durch die Zuschauer und die andere von einer Expertenjury verteilt werden. Dadurch erhalten nur die jeweils ersten zwölf Künstler von einem Land Punkte. Gewonnen hat am Ende das Land mit der höchsten Gesamtpunktzahl und der im nächsten Jahr folgende Wettbewerb wird dort ausgetragen.

Doch ist es nicht nur das Punktesystem, welches den ESC so besonders macht. Neben diesem Aspekt sind da unter anderem die Vielfalt von Musikrichtungen,die von Pop und klassischen Balladen bis hin zu Rock und Heavy Metal reicht und die atemberaubenden Bühnenshows, bei denen beispielsweise künstlich Donner und Regen erzeugt werden, die Interpreten in der Luft herumschweben oder Lichtmännchen die menschlichen Tänzer ersetzen. Aber was wäre der Eurovision Song Contest ohne seine wechselnden Motti, die häufig Themen wie Toleranz oder Zusammenhalt beinhalten? So sind einige Beispiele dafür „Building Bridges“, „Celebrate Diversity“ „Dare to Dream“ und das diesjährige Motto der Veranstaltung in Rotterdam „Open Up“. Die oben genannten Werte Toleranz und Offenheit zeigen sich oft auch generell beim Auftreten oder den Liedern der Künstler. Als eines der bekanntesten Beispiele dafür dient wahrscheinlich der österreichische Auftritt im Jahr 2014, bei dem Conchita Wurst, eine Kunstfigur mit langen Haaren und Bart, in einem goldenen Kleid auftrat und ihre Ballade „Rise like a Phoenix“ präsentierte, welche Millionen von Zuschauern begeisterte und schließlich Österreich den Sieg bescherte. Zwar gelang Bilal Hassani, der geschminkt und mit einer langen blonden Perücke auftrat, mit seinem Auftritt 2019 für Frankreich nicht der Sieg, aber in seinem Lied mit dem Titel „Roi“ sang er von einer Traumwelt ohne Vorurteile gegenüber Menschen, die in den Augen vieler anders seien und deshalb Anfeindungen und Ausgrenzung erleben müssten. Dies widerfuhr Hassani auch am eigenen Leibe, aber auf der ESC-Bühne wurde er respektiert, akzeptiert und konnte seinen Gefühlen Ausdruck verleihen. Zusätzlich bietet die Reichweite des Musikwettbewerbs auch für die Interpreten die Möglichkeit, ihre Karieren anzukurbeln und international bekannt zu werden, was der Kultgruppe „Abba“ durch ihren Sieg 1974 mit ihrem weltweit bekannten Hit „Waterloo“ gelang, woraufhin viele weitere Erfolge im Laufe der Jahre dazukamen.

Aber welche Erfolge konnte Deutschland mit seinen Teilnahmen am ESC erzielen und welcher Interpret wird am 22. Mai dieses Jahres das Land vertreten?

So gehört Deutschland zu den schon erwähnten „Big Five“ und ist damit immer bereits im Finale vertreten. Betrachtet man jedoch die Erfolge Deutschlands beim ESC, so fällt die Bilanz, gerade die der letzten Jahre, eher mager aus. So belegte es zwei Mal hintereinander den letzten Platz, was einem Rekord entspricht. Seit dem Sieg von Lena Meyer-Landrut 2010 lassen die deutschen Erfolge somit, bis auf Michael Schulte, der 2018 sich den vierten Platz sicherte, eher zu wünschen übrig, da hauptsächlich die hinteren Plätze belegt werden. Schaut man sich auch die Zeitspanne an, die zwischen den zwei Siegen Deutschlands liegt, so beträgt diese zwischen dem Sieg von Nicole 1982 mit ihrem Lied „Ein bisschen Frieden“ und dem von Lena Meyer-Landrut mit „Satellite“ ganze 28 Jahre. Doch kann auch positiv angemerkt werden, dass der deutsche Komponist Ralph Siegel insgesamt 24 Titel, die beim ESC präsentiert wurden, geschrieben hat und er damit einen Rekord aufstellte. Gab es vor einigen Jahren noch einen Vorentscheid, bei dem Anwärter vor den Zuschauern auftreten, diese von sich überzeugen und sich somit gegen ihre Konkurrenz behaupten mussten und das Ganze live übertragen wurde, so wird der Interpret, der Deutschland beim ESC vertritt, nun im Voraus von Musikexperten ausgewählt und erst wesentlich später der Öffentlichkeit präsentiert. So war zwar schon früh bekannt, dass Ben Dolic, der eigentlich 2020 für Deutschland antreten sollte, aber der Eurovision Song Contest aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurde, dieses Jahr nicht nach Rotterdam fahren wird, um Deutschland dort zu vertreten. Jedoch wurde erst kürzlich bekannt, dass Jendrik Sigwart anstelle von Dolic antreten sollte. Es bleibt abzuwarten, ob der ESC für die Zuschauer Deutschlands erneut zu einem Desaster wird oder ob diese sich bald darüber freuen können, dass die so begehrten 12 Punkte mehrmals an Deutschland vergeben werden und dies vielleicht sogar zum Sieg führen könnte.

Für viele andere Länder wie Australien, Slowenien und Malta war, im Gegensatz zu dem deutschen Interpreten, wieder der Künstler vertreten sein, der eigentlich schon 2020 beim ESC antreten sollte, wenn Corona dem nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Geplant ist nämlich, dass der Wettbewerb in diesem Jahr auf jeden Fall stattfinden wird. Ob es möglich sein wird, dass Zuschauer eingeschränkt live dabei sein können, wird erst im April entschieden und ob auch die Interpreten in die Niederlanden reisen oder deren Performances nur abgespielt werden, ist stark von dem weiteren Verlauf der Pandemie abhängig. Um dies entscheiden zu können, wurden mehrere Szenarien entwickelt.

Kommt man auf die Ausgangsfrage, ob der ESC nur eine langweilige Musikshow ist , zurück, so lässt sich diese definitiv verneinen, da der Musikwettbewerb sehr viele Aspekte unabhängig des Gesangs zu bieten hat, welche sich neben der gegebenen Unterhaltung durch die Bühnenshows auch auf die Vermittlung von Werten wie Toleranz und Offenheit  und  auch auf den Zusammenhalt sowohl innerhalb als auch außerhalb Europas beziehen. Somit ist der Eurovision Song Contest die Gelegenheit, Differenzen zwischen den Ländern zumindest zeitweise zu vergessen  und sich einfach auf atemberaubende und einzigartige Auftritte konzentrieren zu können. Daher können sich zum einen die eingefleischten ESC-Fans, aber auch Neuzugänge auf das große Spektakel jedes Jahr aufs Neue freuen.

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Der BREXIT: Eine Timeline der Geschehnisse

Als Großbritannien sich durch ein Referendum (also eine Art Abstimmung) im Juni 2016 dafür entschied, nicht mehr Teil der EU sein zu wollen, hatte niemand damit gerechnet, dass sich der Austritt-Prozess in ein absolutes Chaos langer Dauer verwandeln würde. 

Unter David Cameron stimmt die Bevölkerung vor fünf Jahren mit einer knappen Mehrheit für den Austritt aus der EU. Einen Tag später tritt Cameron von seinem Amt zurück, woraufhin Theresa May im Juli 2016 die neue Premierministerin wird. Grundsätzlich ist es nun ihre Aufgabe, die Bedingungen zwischen der EU und dem vereinigten Königreich zu verhandeln. Mit dem Einreichen des offiziellen Kündigungsbriefs im März 2017 haben die Briten und das EU-Parlament nun zwei Jahre für die Verhandlungs- bzw. Austrittsfrist, zumindest ist diese Phase so geplant. Besonders wichtig dabei sind Verhandlungspunkte wie wirtschaftlicher Handel, Bürgerrechte und die finanziellen Aspekte, welche folgende Versammlungen immer wieder zum Scheitern bringen. 

Auf dem Brexit-Gipfel Ende November 2018 einigen sich beide Parteien auf ein Abkommen, was in etwa besagt, dass Großbritannien bei den Entscheidungen der EU deutlich weniger Mitspracherecht hat. Allerdings wird dieses, sowie jedes weitere Abkommen, vom Unterhaus (also ähnlich wie bei uns der Bundestag) abgelehnt. Im Juni 2019 tritt May von ihrem Amt zurück, worauf Boris Johnson die Führung bei den Verhandlungen übernimmt.

Johnson ist ganz klar für den Austritt Großbritanniens und droht, das vereinigte Königreich werde notfalls auch einfach so austreten. Das Unterhaus veranlasst ein No-Deal-Brexit-Gesetz; das heißt, der Premierminister muss den Austritt abermals verschieben, sollte man innerhalb von etwa drei Monaten nicht zu einem Ergebnis kommen. Johnson verschafft sich durch die nach zwei Wochen aufgehobene Zwangspause, welche er zuvor erwirkt hatte, etwas Zeit und beantragt ein paar Mal die Neuwahl des britischen Parlaments, welche jedoch konstant vom Unterhaus abgelehnt wird.  Ende 2019 wird das Parlament dann doch neu gewählt, wobei sich die konservative Tory-Partei von Boris Johnson als Mehrheit durchsetzt. Als sowohl der Großteil des Unterhauses als auch die Queen und andere wichtige Abgeordnete ihre Unterschrift geben, scheint der Brexit am 24. Januar 2020 zum ersten Mal seit vier Jahren in Reichweite. Ab jetzt werden nur noch gewisse Rahmenbedingungen diskutiert, ein wichtiges Ergebnis ist allerdings, dass das Vereinigte Königreich in Zukunft kein Mitbestimmungsrecht mehr hat, wenn die EU-Gremien etwas entscheiden. 

Da das Vereinigte Königreich zum 01.01.2021 offiziell ausgestiegen ist, stellt sich jetzt natürlich die Frage, welche Folgen dieser Austritt für die EU haben wird. Bereits Ende 2020 gibt es Chaos an den Grenzen, Export und Import leiden unter dem Brexit. Durch die neuen Zollvorgaben gäbe es sowieso schon Lieferengpässe, welche durch die Corona-Pandemie zusätzlich dramatisch verschlimmert werden würden. In Britannien wird es durch die Brexit-Rahmenbedingungen eine Inflation geben – alles wird teurer werden. Auch die Freiheiten von EU-Bürgern, wie z.B. überall wohnen zu können, werden deutlich erschwert werden. Zudem hofft die EU, dass nicht weitere EU-Mitglieder dem britischen Beispiel folgen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Austritt aus der EU einfacher klang, als er tatsächlich war. Das Unterhaus spielte hierbei eine wesentliche Rolle, in dem es die Abkommen ablehnte. In vielen Verhandlungspunkten waren sich die beiden Parteien einfach nicht einig, was im Nachhinein Abkommen und Premierminister kostete. Letztendlich hatte Boris Johnson einen einem Deal angepassten Brexit durchbekommen, sodass das Vereinigte Königreich seit Anfang des Jahres nicht mehr zur Europäischen Union gehört. Die dramatischen Folgen des Brexits werden momentan noch durch die Corona-Pandemie kaschiert, jedoch ist abzusehen, dass das Verlassen der EU dramatische wirtschaftliche Folgen haben wird.